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  • 01. Januar. 2014
  • Administrator
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Gegen die Herausforderung, die Aufmerksamkeit eines Internetsurfers zu gewinnen, ist Blitzschach beinahe ein Spiel in Zeitlupe: Nur rund zehn Sekunden verweilt er durchschnittlich auf einer Webseite – es sei denn, er versteht auf Anhieb, dass es lohnt, länger zu bleiben! Dabei spielt besonders die Benutzerfreundlichkeit eine entscheidende Rolle.

Rund zwei Drittel der Bevölkerung Deutschlands sind mittlerweile auf der Datenautobahn unterwegs; die größten Zuwächse gab es in den vergangenen Jahren übrigens bei denen jenseits der fünfzig. Bestimmt sind darunter viele Menschen aus den Zielgruppen deines Vereins, Mitglieder wie auch Interessierte, die du zu vergleichsweise geringen Kosten erreichen und auf dem Laufenden halten kannst.

Benutzerfreundlichkeit: Immer nett zum Nutzer bleiben!

Zielsetzung

Für die Internetpräsenz gilt, wie für jede Form der Öffentlichkeitsarbeit: Beim Geld darf gespart werden, denn viele teure, aber nutzlose Spielereien („Gimmicks“) erfreuen- wie im vorherigen Kapitel gezeigt- ohnehin eher die Webgestalter als die Webbesucher. Dennoch sollten keine Mühen gescheut werden. Die Investitionen in die Nützlichkeit der Informationen und die Benutzerfreundlichkeit der Funktionen lohnen nicht nur, sie sind Erfolgsbedingung! deine Website sollte so gut und kompakt aufgestellt sein, dabei sollte der Vorstand die Richtung vorgeben, also die Erwartungen präzise definieren:

  1. Unsere Ziele: Was möchten wir im Internet erreichen?
    Lege Ziele fest, die der Verein mit seiner Website anstrebt.
  2. Unsere Zielgruppen: Wen wollen wir erreichen?
    Bestimme welche Zielgruppen überzeugt werden müssen, um die Ziele des Vereins zu verwirklichen.
  3. Unser Internetangebot: Was muss unser Auftritt leisten, um die jeweiligen Zielgruppen zu erreichen und unsere Ziele zu verwirklichen?

Besonders wichtig ist, die Homepage ansprechend und zielorientiert zu gestalten, denn viele Nutzer werden die Website durch den „Vordereingang“ betreten. Sie möchten schnell erfahren, was dein Verein (im Netz) zu bieten hat. Aber die einzelnen Webseiten sind kaum minder wichtig, denn Nutzer könnten auch über eine Suchmaschine kommen; und die leitet sie direkt auf diejenige Webseite, die den Begriff enthält (vorausgesetzt, die einzelne Webseite hat eine eigene URL). Sie kommen also durch einen „Seiteneingang“ – und wollen sich trotzdem sofort zurecht finden. Darum sollte auf jeder einzelnen Webseite zweierlei auf einen Blick deutlich werden:

  • Wofür dein Verein steht und was ihn auszeichnet. Das kann zum Beispiel in einem Slogan (den man auch „Claim“ nennt) zum Ausdruck kommen. Das Ziel des Slogans ist, auf eingängige Weise in Kurzform hervorzuheben, was das Besondere an deinem Verein ist. Stichwort: Corporate Identity: lerne wie du die Identität des Vereins analysieren und weiterentwickeln kannst. Schaue dir dazu den Baustein zur  Corporate Identity im Verein an.
  • Welche Inhalte und Dienstleistungen die Webseite zur Verfügung stellt.

Benutzerfreundlichkeit: So geht’s!

Der Mannschaftskapitän braucht Mitspieler

Der Vorstand sollte zwar das Heft nicht aus der Hand geben, wohl aber andere Funktionsträger im Verein einladen, daran mitzuschreiben. Das können …

  • die Verantwortlichen verschiedener Vereinsbereiche sein, die auf der Website vorgestellt werden,
  • Mitglieder, die unterschiedliche Zielgruppen wie Frauen, Jugendliche, Ältere, Behinderte oder Migranten repräsentieren
  • Mitarbeiter, die in der Verwaltung Bescheid wissen (und zum Beispiel die Fragen kennen, die oft gestellt werden),
  • Mitglieder, die sich in der Öffentlichkeitsarbeit, im Marketing und im Internet auskennen.

Navigation: Wegweiser durchs Labyrinth 

Wer schon einmal umgezogen ist, weiß, wie schwer man sich anfangs in der neuen Umgebung zurecht findet. Wege, die einem nach kurzer Zeit so vertraut sind wie die Westentasche, erscheinen in den ersten Tagen wie Irrgänge. Internetnutzern geht es ähnlich: Ohne Hilfe finden sie nicht ans Ziel.

Das Surferparadies ist gut beschildert

Diese Hilfe muss die Navigation (mit dem Navigationsmenü und ergänzenden Navigationselementen wie dem Navigationspfad, der Suchfunktion, der Sitemap und Text-Links) geben. Sie gilt der Suche nach nützlichen Informationen. Die Navigation ist für den Nutzer also von zentralem Interesse und deshalb für den Webgestalter die herausragende Aufgabe. Sie wirft vor allem folgende vier Fragen auf:

  • Wo ist (sind) die Navigationsleiste(n) am besten aufgehoben?
  • Wie detailliert sollte das Navigationsmenü sein?
  • In welcher Reihenfolge werden die Rubriken in der Navigationsleiste angeordnet?
  • Wie sollte sie grafisch gestaltet werden?
  • Welche ergänzenden Funktionen erleichtern dem Nutzer die Orientierung und wo gehören sie hin?

Das Navigationsmenü

Das Hauptmenü der Navigation listet die wichtigsten Rubriken der Website und verlinkt dorthin. Es muss dem Betrachter ins Auge fallen. Und weil wir in der westlichen Welt von links nach rechts und von oben nach unten lesen, folgen Webdesigner diesem Blickverlauf und platzieren das Hauptmenü meistens entweder

  • oberhalb des Textes mit waagerechter Anordnung der Menüpunkte (horizontales Navigationsfeld) oder
  • am linken Rand neben dem Text in senkrechter Anordnung der Menüpunkte (vertikales Navigationsfeld).

Websites, die viele Rubriken und Funktionen enthalten, kommen aber häufig mit nur einem Navigationsfeld nicht aus:

  • Die horizontale Navigation stößt schnell an die Seitenränder. Wo das Spiel so eingeengt wird, kann es sich nicht frei entfalten. Was, wenn dein Verein einen neuen Service anbietet, die Navigationsleiste aber bereits den ganzen Bildschirm ausfüllt? Den Service aus Platzmangel wieder streichen? Oder noch einen Begriff hinein quetschen – um den Preis schrumpfender Schrift und wachsender Unübersichtlichkeit?
  • Die vertikale Navigation hat zwar nicht mit diesem Platzmangel zu kämpfen, denn die Seite ist nach unten zumindest theoretisch unbegrenzt. Wenn man aber erst mit der Maus nach unten scrollen muss, um alle untereinander angeordneten Menüpunkte zu lesen, ist das Ziel verfehlt. Außerdem wäre eine endlose Liste kaum noch eine Orientierungshilfe.

Ein Ausweg sind Aufklappmenüs, die aber auch Nachteile haben, wie im Kapitel „10 Fehler im Internet“ erläutert. Ein anderer Lösungsweg besteht darin, horizontales und vertikales Menü zu kombinieren:

  • Horizontales Hauptmenü: unterteilt die Inhalte des Portals in grobe Themenfelder, um einen Überblick über die Struktur zu geben. Die Themenfelder bestenfalls allgemein halten, dass sich neue Inhalte und Funktionen künftig leicht einfügen lassen. Dieses Hauptmenü wird „globale Navigation“ genannt und sollte daher auf allen Seiten der Website erscheinen.
  • Sobald man auf einen Link der horizontalen Navigation klickt, erscheint ein zusätzliches, vertikales Navigationsmenü- die „lokale Navigation“. Sie gilt nur für die Rubrik, die sie in kleinere Themenfelder untergliedert,

Tipp: Du kannst das Navigationsmenü (wie auch die Navigationselemente) natürlich auch anders platzieren. Doch an die hier genannten Gestaltungsprinzipien haben sich die Internetnutzer gewöhnt. Wer sich die Freiheit nimmt, es anders zu machen, muss – wie jeder Vorreiter – damit rechnen, dass die Mehrheit (der Nutzer) ihm nicht folgen mag.

Der Reihe nach 

Auch die Reihenfolge der Rubriken in der Navigation sollte unsere Lesegewohnheit berücksichtigen um die Benutzerfreundlichkeit zu steigern: Ordnen Sie die Begriffe von links nach rechts bzw. von oben nach unten entsprechend

  • ihrer Wichtigkeit und Nützlichkeit
  • vom Allgemeinen zum Konkreten.

Häufig findet man zum Beispiel in der horizontalen Navigation links außen die Rubrik „Wir über uns“, in der die Organisation oder das Unternehmen vorgestellt wird (das Allgemeine also) und nachfolgend die für den Nutzer wichtigsten Inhalte oder Funktionen.

Tipp: Denke bei der Gliederung der Rubriken in der Navigation auch daran, was für Nutzer sinnvoll ist, die bisher weder deinen Verein noch deine Website kennen.

Im Trikot leichter zu erkennen

Um aufzufallen, sollten Navigationsmenüs sich farblich und grafisch von den Textfeldern abheben. Man kann sie beispielsweise als Schaltflächen (Button) gestalten oder mit kleinen Grafiken ausstatten, zum Beispiel Piktogrammen, also symbolhaften abstrakten Zeichnungen. Das bekannteste Piktogramm ist das Haus-Symbol, das den Link zur Homepage anzeigt (und das der Nutzer links oben auf der Webseite erwartet). Auch bei folgenden Piktogrammen sind keine Verständigungsschwierigkeiten zu erwarten:

  • das Ausrufezeichen für wichtige Informationen
  • das Fragezeichen für „Hilfe“, also Erläuterungen, die das Verständnis erleichtern
  • der Briefumschlag für Kontaktdaten und Kontaktaufnahme per E-Mail
  • das Telefon für die Telefonnummer
  • die Zeichen „+“ und „-“ zum Verändern der Schriftgröße

Selbst erfundene Piktogramme allerdings, mögen sie auch „künstlerisch wertvoll“ sein, schrecken Internetnutzer eher ab. Sie sind wenig benutzerfreundlich, da ihre Bedeutung unklar für den Nutzer sind. Spekuliere besser nicht darauf, dass er sich die unbekannte Bildersprache selbst beibringen.

 „Brotkrümel“ – Meilensteine für die Orientierung

Brotkrümel? Das ist der seltsame Begriff für eine wichtige Hilfsfunktion, die Nutzern verdeutlichen soll, wo auf der Website sie sich gerade befinden. Er knüpft an die Idee von Hänsel und Gretel aus dem gleichnamigen Märchen an, den Weg nach Hause durch Brotkrümel zu markieren. Ähnlich funktionieren die Brotkrümel im Netz: Ein Feld, das häufig oberhalb des Textes und unterhalb der horizontalen Navigationsleiste angebracht wird, bildet den Navigationspfad ab.

Suchfunktion für punktgenaue Landung

Die Navigation muss sich, damit sie übersichtlich bleibt, auf das Wichtigste beschränken. Dass der Nutzer hier genau den Begriff findet, nach dem er forscht, ist ein Glücksfall. Damit die Suche aber nicht zur Lotterie wird, sollten Websites mit großem Angebot eine Suchfunktion zur Verfügung stellen – möglichst im oberen linken Bereich der Website. So findet der Suchende anhand der Begriffe, die er in die Suchmaske eingeben kann, auch in großen Datenmengen schnell die ihn interessierenden Inhalte.

Um so umfangreicher eine Website, desto komfortablere Suchfunktionen sollte man anbieten. Das Spektrum reicht von der „Grundausstattung“ – sämtliche Inhalte der Website werden nach einem Schlagwort durchsucht – bis zu verfeinerten Varianten, die es zum Beispiel ermöglichen, nach Fundstellen zu suchen, die mehrere Suchbegriffe enthalten oder den Suchbereich auf eine Rubrik zu begrenzen.

Sitemap: Lotse im Labyrinth

Die Struktur einer Website zu durchschauen, ist für neue Besucher schwieriger als sich ihr Gestalter oft vorstellt. Während er die Hauptverkehrsverbindungen und wichtigsten Nebenstrecken herausleuchten sieht (schließlich hat er sich lange genug mit ihnen beschäftigt), fühlt sich der „Ortsunkundige“ in einem verwirrenden Durcheinander von Ebenen, Rubriken und Bereichen. Deshalb braucht er einen Lageplan, der ihm einen Überblick verschafft und per Link an den Zielort bringt: die Sitemap. Sie kann in Form eines Verzeichnisses angelegt sein (wie in einem Buch) oder aber als eine grafische Darstellung, die auch die Ebenen verdeutlicht, auf denen die Webinhalte angeordnet sind: Zum Bespiel die Homepage auf Ebene eins, die Hauptrubriken auf Ebene zwei, die Unterrubriken auf Ebene drei und womöglich noch weiteren Differenzierungen auf nachfolgenden Ebenen). Wichtig ist, die Balance zwischen einer zu groben und einer zu detaillierten Abbildung zu finden: Erstere bietet kaum einen Mehrwert zum Navigationsmenü, letztere verschafft keinen Durchblick.

Tipp: Die Sitemap ist in der Service-Rubrik einer Website gut aufgehoben.

Links: Der Mobilitätsfaktor

Intelligent im Text gesetzte Links schätzt der Internetnutzer besonders. Sie bringen ihn wie ein günstiger Wind beim Surfen voran, ohne das Ziel seiner Suche aus den Augen zu verlieren. Sie erleichtern ihm Ausflüge in alle möglichen Richtungen:

  • in die Tiefe (zum Beispiel zu Erläuterungen oder Illustrationen)
  • in die Höhe (zum Beispiel zu Einführungen)
  • nach links und rechts (zum Beispiel zu verwandten Themen und Begriffen)


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