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  • 02. Januar. 2014
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Wer Neues erfinden will, macht es sich am Besten einfach, denn kompliziertes Denken schadet der Kreativität. Warum tragen dann Kreativitätstechniken so schwierige und abschreckende Namen wie „Reizwortanalyse“, „Brainstorming“ oder „Brainwriting“? Das bleibt ein Rätsel. Aber immerhin: Zumindest vom Brainstorming habt ihr sicherlich schon gehört. Lasst uns also damit beginnen. Aber keine Sorge, auch die anderen Techniken sind viel leichter zu praktizieren, als die Bezeichnungen vermuten lassen.

Kreativ sein durch Planung – Kreativitätstechniken

Brainstorming

Brainstorming steht für Ideenwirbel – die Gedanken stürmen drauflos. In kurzer Zeit produzierst du allein oder in der Gruppe eine Vielzahl von Ideen, Anregungen und Lösungen. Es ist der Klassiker unter den Kreativitätstechniken und besonders leicht durchzuführen.

Die wichtigste und entscheidende Spielregel: Während des Brainstormings ist Kritik strengstens untersagt! Zunächst geht es um Quantität – möglichst viele Ideen sollen auf den Tisch. Über die Qualität wird erst hinterher geurteilt. Und dann stellt sich oft heraus, dass gerade die abenteuerlichen Ideen Fundgruben sind!

In welchen Fällen ist Brainstorming besonders geeignet?

Brainstorming ist ein Multitalent. Für komplexe Probleme, vor allem wenn die Lösung Spezialwissen erfordert, gibt es aber noch effektivere Methoden. Hilfreich ist Brainstorming vor allem dann, wenn ihr

  • für das zu lösende Problem eine konkrete Frage formulieren könnt
  • noch am Anfang der Problembewältigung steht
  • möglichst viele verschiedenartige, breit gestreute Lösungsansätze sucht

Das imaginäre Brainstorming

Manche Lösungsmuster haben sich so fest in unseren Gedanken verankert, dass man im Brainstorming immer wieder bei ihnen landet. Wie entzieht man sich der Dominanz der vorherrschenden Ideen? Dabei kann das imaginäre Brainstorming helfen. Es arbeitet mit einem Trick: Das Problem wird verfremdet, indem man einen fiktiven Fall konstruiert, der ähnliche Probleme aufwirft, sich aber von dem realen Problem deutlich unterscheidet. So nimmt man dem Gedächtnis die Möglichkeit, abgespeicherte Lösungen zu reproduzieren.

Wenn ihr zum Beispiel einen Tag der offenen Tür veranstalten wollt – aber diesmal ganz anders – könntet ihr überlegen, wie ein Zirkus so etwas machen würde. Clowns, Manege, Kapelle und wilde Tiere – welche Entsprechungen gibt es in eurem Verein? Wie könntet ihre eure Gäste ähnlich staunen lassen wie die Besucher im Zirkus?

Eine andere Möglichkeit ist, die wesentlichen Gegebenheiten einer Problemstellung zu hinterfragen und dann durch frei erfundene zu ersetzen.

Tipp: Manche Ideen lassen sich wahrscheinlich nicht eins zu eins übertragen. Auch beim Transfer ist deine Kreativität gefragt. Wenn sich zum Beispiel ein Flugzeugbauer am Schweben von Schwalben orientiert, sind schließlich doch ein paar Veränderungen nötig, damit auch dem von Menschenhand gemachten Flieger „Flügel wachsen“.

Brainwriting

Brainwriting funktioniert wie Brainstorming, allerdings notieren die Teammitglieder ihre Ideen auf Papier, statt sie in die Runde zu werfen.

In welchen Fällen ist Brainwriting besonders geeignet?

Die Einsatzfelder stimmen mit dem des Brainstormings überein. Das Collective Notebook eignet sich aber auch

  • für komplexere Probleme
  • wenn Teilnehmer schwer verfügbar sind

Vorteile von Brainwriting:

  • Es drohen der Ideenfindung weniger Störungen durch Gruppenprozesse.
  • Es können mehr Personen teilnehmen.
  • Der schwierige Part des Moderators entfällt.

Brainwriting gibt es in vielen Spielarten, zum Beispiel als „Methode 635“ oder als „Collective Notebook“.

Methode 635

Der Name leitet sich aus dem Vorgehen ab: Die Teilnehmer entwickeln in 6 Abschnitten je 3 Ideen und zwar innerhalb von je 5 Minuten.

Am Beispiel wird es deutlicher:

  1. Die zu lösende Frage wird auf sechs Formularen notiert (für sechs Teilnehmer – die optimale Zahl).
  2. Die Formulare enthalten eine Tabelle mit drei Spalten und sechs Zeilen. Jeder Teilnehmer erhält ein Formular, in das er innerhalb von 5 Minuten drei Lösungsideen einträgt.
  3. Dann reicht jeder sein Formular an einen anderen Teilnehmer weiter und trägt drei neue Ideen ein. Es können
  4. völlig neue sein
  5. solche, die sich aus den notierten Gedanken entwickeln
  6. die einen notierten Gedanken auf den Kopf stellen
  7. Ergänzungen oder Variationen.
  8. Die Formulare werden so lange weitergegeben, bis jeder Teilnehmer sein ursprüngliches Formular wieder in Händen hält. Jeder Teilnehmer hat so seine Ideen auf jedem Formular eingetragen. Am Ende sollten also sechs Formulare mit jeweils 18 Ideen vorliegen.

Tipp: Meist löst nicht eine einzelne Idee das Problem, sondern eine Kombination. Achte deshalb auf Querverbindungen, die du zum Beispiel durch Pfeile auf den Formularen veranschaulichen kannst.

Collective Notebook

Wieder eine anspruchsvolle Bezeichnung für eine einfache Sache: Jeder Teilnehmer erhält ein Notizbuch („Notebook“) mit der Problemstellung. Darin soll er innerhalb einer bestimmten Frist möglichst viele Lösungsvorschläge eintragen. Die Notizbücher können auch ausgetauscht und ergänzt werden. Nach Ablauf der Frist werden die Notizbücher ausgewertet – vorausgesetzt es steht auch etwas drin. Denn das ist die Achillesferse der Methode: Sie verlangt den Teilnehmern Disziplin ab. Dafür sind sie zeitlich ungebunden und können sich selbst den idealen Moment für die Ideenproduktion aussuchen.

Mindmapping

Geht schnell, erfordert wenig Übung und hilft fast immer – Mindmapping hat sich seine Fans verdient. Es schafft übersichtliche Strukturen, indem es sprachliches Denken mit bildlichem Denken verbindet. Du erkennst die Verbindungen zwischen unterschiedlichen Aspekten deines Themas auf einen Blick. Mindmaps („Landkarten der Gedanken“) kannst du allein erarbeiten – aber später auch in der Gruppe wie bei der Methode 635 weiter bearbeiten. Vorausgesetzt, die Mindmap ist für Außenstehende verständlich, was nicht immer der Fall ist.

In welchen Fällen ist Mindmapping besonders geeignet?

Mindmapping ist dort eine gute Wahl, wo bildliche Strukturen der Kreativität auf die Sprünge helfen könnten. Zum Beispiel bei der

  • Problemanalyse
  • Planung und Strategieentwicklung
  • Vorbereitung von Reden und Aufsätzen
  • Gliederung komplexer Themen

Reizwort-Analyse

Auch diese Methode hilft, Denkmustern ein Schnippchen zu schlagen. Das Prinzip ist verblüffend: Du tippst blind auf einen Begriff im Wörterbuch – und etwas später hast du daraus originelle Lösungen gezaubert. Zugegeben, auf den ersten Blick scheint es, als würde man mit dieser Kreativitätsechnik eher Abfall als Einfälle produzieren. Es stimmt wohl, dass die Reizwort-Analyse die Gefahr exzentrischer Lösungsideen birgt, die in der Realität nicht funktionieren. Aber die Reizwort-Analyse kann auch ein Sprungbrett für kühne Gedankensprünge sein, aus denen völlig Neues entsteht. In jedem Fall ist sie ein frappierender Beweis, wie beweglich unser Denken wird, wenn wir ihm die Möglichkeit bieten, außerhalb eingeschliffener Raster frei zu assoziieren.

In welchen Fällen ist die Reizwort-Analyse besonders geeignet?

Immer dann, wenn ein völlig neuer Blickwinkel zu originellen Lösungen beitragen könnte, lohnt sich die Reizwort-Analyse. Zum Beispiel

  • für die Werbung und Öffentlichkeitsarbeit
  • für die Gestaltung von Veranstaltungen
  • um neue Angebote zu entwickeln, auf die noch kein Wettbewerber gekommen ist

Wenn Sie die Reizwort-Analyse ausprobieren, solltest du ein Team zusammenstellen, das Spaß am Ungewohnten und unverhofften Ideen hat. Denn manche Menschen reagieren auf diese Technik gereizt, weil sie sich überfordert fühlen oder ihnen allzu stürmische Gedanken nicht behagen.

Das waren nur einige Beispiele von mehr als 1.000 bekannten Kreativitätstechniken.

Weitere Methoden, die sich bewährt haben, sind zum Beispiel

  • der „Morphologische Kasten“
  • die „Semantische Intuition“
  • die „Mentale Provokation“
  • die „Osborn-Checkliste“
  • die „Synetik“
  • „Denkhüte“ und „Denkstühle“

Auch hier gilt: Hinter komplizierten Namen verbergen sich meist Methoden, die sich schnell lernen lassen. Deshalb reichen kleine und kostengünstige Handbücher für die Hosentasche, um sich weiter zu informieren. Oder ein Blick ins Internet. Per Suchmaschine findest du zu den Stichwörtern viele praktische Hinweise.

Kreativ handeln – So bringst du den Verein an die Spitze

Will dein Verein vorwärts kommen? Verfolgt er engagierte Ziele? Dann solltest du dir Zeit für Kreativität nehmen. Für deine eigene – aber auch für die deiner Vereinskollegen. Es lohnt sich, weil in kreativen Prozessen oft der entscheidende Pass geschlagen wird, der zum Erfolg führt. Eine Vorlage, die mittels einer gut funktionierenden Organisation zum Wettbewerbsvorteil wird.

Hilft auf allen Positionen

Früher wurden „Kreative“ vor allem für Arbeitsfelder wie Marketing und Werbung gesucht. Das hat sich gründlich geändert. In Märkten, die eng geworden sind, benötigen auch Vereine in beinahe allen Bereichen neue Einfälle, die Mitglieder und Mitarbeiter begeistern und verblüffen. Zum Beispiel abwechslungsreiche Trainingsmethoden, angenehme Treffpunkte im Vereinsheim, ausgeklügelte und günstige Tarife für die Mitglieder – Ihre Erfindungsgabe hat ungezählte Herausforderungen. Aber Kreativität entsteht eher selten zwischen Tür und Angel. Reserviere ihr Zeit- und Freiräume – und deinem Verein eröffnen sich neue Perspektiven.

Kreativität gezielt fördern

Wie und wann gelangst du und deine Mitspieler zu neuen Ideen? Bei Gelegenheit und am besten nach Dienstschluss – gelingen höchstens Zufallstreffer! Setze regelmäßig kreative Sitzungen auf die Tagesordnung. Und beziehe möglichst viele Mitarbeiter – und vielleicht auch Mitglieder – ein. Das hat zwei Vorteile:

  1. Du vermeidest Insellösungen, die nur Teile des Problems abdecken.
  2. Du verhinderst Widerspruch, zu dem die oft neigen, die „draußen“ bleiben mussten.

Tipp: Wenn die Kreativität der Mitarbeiter auf Touren kommen soll, brauchen sie Informationen. Weil sie sonst Lösungen entwerfen, die nicht funktionieren können. Genau so wichtig ist aber: Kreativ ist nur, wer auch motiviert ist. Und motiviert ist, wer sich einbezogen und ernst genommen weiß.

Sicherlich kennst du „Post-it“, die Klebezettel. Erfunden hat sie die Firma 3M. Durch Zufall, könnte man sagen. Aber das Unternehmen gibt dem Zufall auch viele Chancen. Sie erlaubt zum Beispiel jedem Mitarbeiter, 15 Prozent seiner Arbeitszeit für frei gewählte Projekte zu verwenden. Das hat sich bezahlt gemacht. Unzählige Innovationen sind daraus hervor gegangen, die 3M ganz nach vorn gebracht haben.

Fazit: Zeit zum kreativen Nachdenken ist kein Luxus, sondern eine höchst ertragreiche Investition in die Zukunft deines Vereins.



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