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  • 01. Januar. 2014
  • Administrator
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Die perfekte Einleitung schreiben – darauf kommt es an! Eröffne das Spiel mit einem gelungenen Pass, dann bleibt der Leser am Ball. Aber du hast nur einen Versuch frei, denn: Leser sind ungeduldig! Sie erwarten einen Einstieg, der verständlich ist und neugierig macht.

Die perfekte Einleitung schreiben – So klappt’s am besten!

Das Beste zum Schluss

Aller Anfang ist schwer. Deshalb schreiben erfahrene Texter die Einleitung als letztes. Wenn der übrige Text steht, fällt es leichter, ihn geschickt zu eröffnen. Und weil die Einleitung bereits über den Erfolg entscheiden kann, „klauen“ sie manchmal sogar bei sich selbst: Sie ersetzen eine erstklassige Formulierung, die sich weiter unten im Text findet, durch die nächstbeste und holen das „Prachtstück“ an den Anfang.

Die ersten Sekunden entscheiden

Wie gesagt: Aller Anfang ist schwer. Das gilt für den Autor, für den Leser sollte es nicht gelten! Wenn andere deinen Texten Aufmerksamkeit schenken sollen, musst du deine Inhalte attraktiv verpacken. Das gilt – nicht nur, aber ganz besonders – für die Einleitung. Das „Regelwerk“:

  1. Mache klar, worum es geht.

    Beantworte so viele W-Fragen wie möglich und nötig. Vor allem Texte, die in erster Linie informieren sollen, zum Beispiel eine Nachricht oder ein Bericht, müssen die wichtigsten Fakten voranstellen. Texte, die darauf angelegt sind, Eindrücke zu schildern oder eine Geschichte zu erzählen, zum Beispiel Reportagen, haben etwas mehr Freiheit. Klar, der Autor eines Kriminalromans wird den Täter meist nicht schon im ersten Satz nennen. Doch auch für solche Texte gilt: Versetze dich an die Stelle des Lesers: Was muss er sofort wissen, um mehr wissen zu wollen? Die Antworten auf die Fragen nach dem „was, wer und wo“ drängen immer!

  2. Überrasche den Leser.

    Auch gewöhnliche Dinge kann man ungewöhnlich darstellen. Zum Beispiel durch bildhafte Vergleiche (Metaphern): „Auf dem Spielfeld ging es zu wie in einem Ameisenhaufen. Alles war in Bewegung, doch der Zweck blieb den Zuschauern verborgen.“ Solche Bilder sind immer ein Wagnis. Was originell gemeint ist, kann schnell gequält wirken oder, wenn der Autor es übertreibt, zum Bildersalat geraten. Wenn du aber gelingst, ist dir der Leser sicher!

    Tipp: Hole dir einen „Testleser“ an Bord, der dir ein Feedback gibt.

  3. Werde konkret.

    Abstrakte Informationen sind unattraktiv. Oberbegriffe zu bilden gehört zwar zu den Höchstleistungen des menschlichen Verstands. Doch wer lebendig und anschaulich schreiben will – und wer wollte das nicht? – sollte sich diese Art geistiger Höhenflüge versagen. Halte Bodenkontakt und nenne die Dinge beim Namen. Am Spieltag hat es geregnet, geschneit und gedonnert? Dann solltest du es genau so aufschreiben! Wer stattdessen von „schlechtem Wetter“ oder „Niederschlägen“ berichtet, vergibt viele Chancen – Leser freuen sich über alles, was auf die Sinne wirkt.

  4. Vorsicht, Zahlen!

    Journalisten lieben Zahlen, besonders in Überschrift und Einleitung. Sie klingen exakt und verbürgen die Wichtigkeit der Information – oder auch nicht. Zahlen und Prozenten, die Agenturen oder Behörden verbreiten, solltest du mit Skepsis begegnen. Weil vor allem Rekorde neugierig machen, wird gern übertrieben. Und zwar in Richtung „schlechte Nachricht“, denn die findet meist mehr Leser. Nachrechnen lohnt sich. Nachdenken auch, denn selbst wenn die Zahl stimmt, kann sie trügerisch sein. Ein Beispiel aus der Presse: „Das Jahr der Autodiebe – 63 000 Fahrzeuge gestohlen!“ Mag der Wert auch richtig sein, trügt die bedrohliche Botschaft doch: Bei 40 Millionen Fahrzeugen in Deutschland läge die Diebstahlquote bei rund 1,6 Promille. Rechnet man weiter, stellt sich heraus, dass der einzelne Fahrzeugbesitzer nur einmal in 624 Jahren mit einem Diebstahl rechnen müsste. Das klingt schon viel beruhigender, nicht wahr?

Beispielhafter Beginn

Es gibt kein Muster für einen gelungen Einstieg. Aber einige Methoden, mit denen man den Leser gewinnt:

Kontrastprogramm

Spannung, die den Leser gefangen hält, lässt sich zwischen zwei gegensätzlichen Polen aufbauen.

Gut zitiert

Manche Zitate sind so gut, dass man sie am Anfang bringen muss. Andere sind ein gutes Mittel, um zügig den Daumen in die Wunde zu legen.

Beispiel:

„Wir müssen das Ehrenamt stärken“, hat Bürgermeister Müller im Wahlkampf gefordert. Klingt gut, ist gut. Nur: Wen meint Müller mit „wir“? Offenbar nicht sich selbst, denn er hat dem Stadtrat gestern vorgeschlagen, die Mittel für die Vereine zu kürzen.

In Szene gesetzt

Lesen wird zum sinnlichen Vergnügen, wenn du den Leser miterleben lässt, was du gesehen, gehört und gerochen hast.

Was für eine Frage!

Interessante Fragen verlangen eine Antwort. Der Leser kann gar nicht anders als weiterlesen.

Zum Lachen – und Weiterlesen

Im Leben vermischen sich oft Ernstes und Komisches, Bemerkenswertes und Merkwürdiges. Hast du solch eine Geschichte parat? Stelle die Komik an den Anfang!

Beispiel:

Eine Maus – und dazu noch eine ganz kleine – löschte am Sonntag die Lichter im Vereinsheim aus. Rund 100 Gäste und die Vereinsmitglieder standen im Dunkeln, weil das Mäuschen bis in das Schaltwerk vorgedrungen war…

Titel verkaufen Texte

 Noch vor der Einleitung entscheidet die Überschrift darüber, ob der Leser sich für deinen Text interessiert. Sie ist – neben Bildern und Illustrationen – der wichtigste Blickfang für deinen Text. Ähnlich wie die Einleitung soll sie das Thema treffen und den Leser neugierig machen. Dafür hast du nur eine Zeile. Kurz und bündig soll sie sein, informativ, originell, spannend oder erheiternd obendrein. Probiere unterschiedliche Stilmittel aus – bestimmt ist eines dabei, das deinen Titel in Form bringt.

Tipp: Verfasse die Überschrift zu allerletzt! Weil das Texten ein „Prozess“ ist, entwickelt sich viel erst beim Schreiben. Wer frühzeitig Titel textet, formuliert ins Blaue hinein!

Fazit

Das Thema durchdringen, Inhalte gliedern, konkret und bildhaft schreiben, Sätze auf lesbare Länge kürzen und dabei auf den Rhythmus achten, schließlich Einleitung und Überschrift auf den Punkt bringen – Schreiben ist gar nicht so einfach. Kein Grund zur Panik! Auf Texte, die nach Verwaltungsvorschriften klingen, einwandfrei und einschläfernd, wartet kein Leser. Häufig hilft es, die Textarbeit mit „Lockerungsübungen“ zu beginnen. Wer – mit viel Disziplin – das Thema erfasst und die Inhalte geordnet hat, dem tut Entspannung gut. Lass deine Gedanken von der Leine! Gewagte Formulierungen, stürmische Bilder, Wortspiele – auch wenn später nicht alles hält, was es zunächst versprochen hat, mag doch die eine und andere gute Idee dabei sein. So kommen der Autor und sein Text in Schwung und nehmen alle Hürden, bis sie den Leser erreichen. Und dann haben sich die Mühen gelohnt!

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