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  • 24. April. 2017
  • Administrator
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Die Liquiditätsplanung im Verein ist ein Teil des Haushalts- oder Finanzplanes. Haben doch nur Unternehmen? Falsch gedacht: Denn als Vorstandsmitglied bzw. Vereinsmanager hast du die Aufgabe, einen Verein wie ein kleines Unternehmen zu führen. Liquidität steht hier also unbedingt im Zentrum deiner Finanzplanung. Wie es funktioniert? Unsere Tipps verraten es dir. 

Sich einen Überblick über die finanzielle Lage des Vereins in Form eines Haushaltsplanes bzw. einer Liquiditätsplanung zu verschaffen, ist definitiv eine gute Idee! Gerade bei gemeinnützigen Vereinen, bei denen die Mittelbindung gewisse Anforderungen an den Haushalt des Vereines stellt, ist ein gut durchdachter Finanzplan eine Investition in die Zukunft des Vereins.

Grundsätzliches zur Haushalts- bzw. Liquiditätsplanung

Der Vorstand ist für die Liquiditätsplanung verantwortlich

In aller Regel wird der Haushaltsplan eines Vereins vom Vorstand aufgestellt. Die Mitgliederversammlung genehmigt diesen Plan – sofern in der Satzung nicht anders vorgeschrieben.

Eine gute Liquiditätsplanung ist gleichzeitig ein optimales Planungs- und Steuerungsinstrument

Planung bedeutet immer Unsicherheit. Gerade, weil die Zukunft des Vereines meist von seinem Erfolg abhängt, ist es so wichtig, ihn durch die Finanzplanung in eine bestimmte Richtung zu lenken, ihm Grenzen aufzuerlegen und finanziell Möglichkeiten zu bieten, die auf lange Sicht zur finanziellen Weiterentwicklung des Vereins führen. Die Liquidität darf man dabei niemals aus den Augen lassen. Zusätzlich dient er als präventive Maßnahme entgegen Streitigkeiten um die finanzielle Lage des Vereins. Wir predigen ja immer wieder, dass Transparenz alles ist. Nicht nur hinsichtlich der Beitragsrechnung im Verein, sondern auch, was seine generelle finanzielle Situation betrifft.

Bedeutung & Ziel der Liquiditätsplanung im Verein

Die Liquiditätsplanung ist ein defensives Mittel, um den Verein vor dem finanziellen Absturz zu sichern. Wenn der Ansturm kommt, zeigt sich (bildlich gesprochen), welchen Belastungen die Vereinskasse standhalten kann, d.h. wie gut die Defensive funktioniert. Wie wichtig es ist, in der Finanzplanung des Vereins auch mit Misserfolgen zu rechnen, haben wir dir schon in einem anderen Beitrag anhand eines Praxisbeispiels erklärt. 

Deshalb ist das herausragende Ziel der Finanzplanung im Verein defnitiv: Liquide (d.h. übersetzt „flüssig“) bleiben. 

Planung ist das Maß aller Dinge.
liquiditätsplanung im verein

Bevor der Verein finanziell „umkippt“ wirkt eine gut durchdachte Planung der liquiden Mittel den größten Risiken entgegen!

 

Das Ziel einer Liquiditätsplanung ist es, den Verein buchstäblich vor dem „Knock-Out“ zu schützen. Nicht flüssig zu sein, d.h. keine Geldmittel zur Verfügung zu haben, die offene Rechnungen und Kosten begleichen, ist eine Situation, die man als Vereinsmanager unbedingt vermeiden will. Denn dann kann nur ein geplatzter Scheck zum Aus für den Verein führen. Die Folgen einer negativen Liquidität sind nicht zu unterschätzen!

LiquiditätZahlungsfähigkeit – hat also das Ziel, ausreichende Geldmittel „flüssig“ parat zu haben, um die Zahlung offener Kosten gewährleisten zu können. Und zwar unmittelbar und an jedem beliebigen Zahltag!

Das richtige Verhältnis von Liquidität und Rentabilität

Neben der Liquidität gibt es noch eine andere Messgröße, die einiges über den finanziellen Erfolg eines Vereins aussagt. Es handelt sich hierbei um die Rentabilität, die angibt, wie wirtschaftlich der Verein (oder eben das Unternehmen) arbeitet. Dabei betrachtet man den finanziellen Erfolg bzw. Gewinn im Verhältnis zum eingesetzten Kapital. 

Wer jetzt fragt, was eigentlich wichtiger sei – Rentabilität vs. Liquidität – dem muss ich sagen: Es ist beides gleichermaßen wichtig!

Trotz, dass die Rentabilität langfristig die Stellgröße ist, die den Erfolg des Vereins wiederspiegelt, hat Liquidität auf kurze Sicht gesehen stets die oberste Priorität! Und gleichzeitig sollten gemeinnützige Vereine, die in der Regel nicht wirtschaftlich arbeiten, trotzdem hin und wieder Gewinne erzielen und kostendeckend wirtschaften, um dauerhaft existieren und sich weiterentwickeln zu können.

In der Praxis bedeutet dies zum Beispiel, dass bei größeren Anschaffungen oder Investitionen, die  langfristig hoch rentabel wären, die Liquidität zwar nicht gefährdet werden darf, man gleichzeitig aber auch nicht gänzlich auf Investitionen verzichten sollte.

Tipps & Tricks zur Liquiditätsplanung im Verein

Die folgenden Tipps helfen dir bei der Liquiditätsplanung für deinen Verein.

  1. Planungs-Periode festlegen

    Man geht bei der Planung üblicherweise von einem Geschäftsjahr à 12 Monaten aus. Es ist natürlich auch möglich unterjährig anzufangen, d.h. mit dem aktuellen Monat des laufenden Jahres.
    Falls eine detaillierte Planung Sinn ergibt, da der Verein sich in einer Krise oder im finanziellen Aufschwung befindet, so kann man auch auf eine wöchentliche oder tägliche Planung ausweichen.

  2. Was wird festgehalten?

    In der Liquiditätsplanung werden alle Geldbestände sowie die Ein- und Auszahlungen auf dem Vereinskonto für eine festlegte Periode (i.d.R. der Monat) festgehalten.

  3. Bestandsaufnahme:

    Was wissen wir vom Vorjahr?

    Quelle für die Bestandsaufnahme: Buchhaltung des Vereins!

    Vieles, was in der Zukunft geschehen wird, ergibt sich aus der Gegenwart und Vergangenheit. Deshalb sollte man zunächst ermitteln, mit welchen Ein- und Auszahlungen man mit hoher Wahrscheinlichkeit rechnen kann. Dazu gehören

    1. wiederkehrende Einzahlungen, z.B. der Mitgliedsbeitrag
    2. wiederkehrende Auszahlungen, z.B. Mieten, Nebenkosten
    3. Rechnungen oder Forderung des Vereins, für die das Fälligkeitsdatum schon feststeht
      Bei der Übernahme von vergangenheitsbezogener Daten gilt:
      An die Gegenwart anpassen! Preiserhöhungen, Mitgliederschwankungen uvm. unbedingt im Auge behalten. 
      Außerdem sollte man mögliche Verzögerungen der Zahlungen berücksichtigen. Nicht jedes Mitglied zahlt den Vereinsbeitrag pünktlich, längst nicht jede Rechnung wird zum Fälligkeitsdatum hin beglichen. Ein wichtiger Punkt, den du als Liquiditätsplaner unbedingt berücksichtigen solltest. 
  4. Voraussichtliche Posten ermitteln

    Was ist geplant? Indizien für vorraussichtliche Posten ermitteln!
    Quelle: Invesitions- und Projektpläne, Veranstaltungspläne etc. 

    Natürlich gibt es nicht nur wiederkehrende oder auf den Cent genau planbare Positionen, die in die Liquiditätsplanung gehören. Doch auch für bevorstehende Veranstaltungen gibt es sicher Referenzwerte aus der Vergangenheit, die einem helfen, die zu erwartenden Einnahmen und Ausgaben besser abzuschätzen.Mein Tipp: Einnahmen vorsichtig und Ausgaben großzügig vermerken, damit genügend Spielraum für etwaige Schwankungen bleibt! 

  5. Wirtschaftlich haushalten

    Liquiditätsplanung bedeutet in erster Linie, nicht möglichst viel flüssige Geldmittel bereitzuhalten und zu „horten“, sondern gerade so viel, wie nötig ist, um finanziellen Engpässen vorzubeugen und gleichzeitig im Sinne der Rentabilität zu handeln.

 

Experten-Tipp:

Eine halbherzige oder unvollständige Liquiditätsplanung ist keine Liquiditätsplanung! Denn hier trennt sich wahrhaftig die Spreu vom Weizen. Grobe Schätzungen, unbegründete Hochrechnungen oder unvollständige Auflistungen der Ein- und Auszahlungen können fatale Folgen haben. Sie wiegen einen in falscher Sicherheit . Liquidität ist die maßgebliche Stellgröße für die finanzielle Sicherheit eines Vereines. daher sollte man niemals zu nachlässig mit der Planung seiner liquiden Mittel umgehen und sich notfalls professionelle Hilfe holen.



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