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  • 03. Januar. 2014
  • Administrator
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Wenn die Mannschaft erst mal auf dem Platz steht, hat ein Trainer nur noch wenige Einflussmöglichkeiten – den maßgeblichen Beitrag leistet er vor dem Spiel. Ähnlich ist es, wenn du als Teamleiter im Verein fungierst. Zwar nimmst du als Anführer des Teams auch im Verlauf der gemeinsamen Arbeit Einfluss. Aber entscheidende Voraussetzungen schaffst du im Vorfeld. Bevor die Teamarbeit beginnt, solltest  du dir deshalb folgende Fragen genau (und schriftlich) beantworten:

  • Welche Ausgangssituation soll wie verändert werden – und warum?
  • Was für Aufgaben leiten sich daraus für das Team ab?
  • Welche Ressourcen stehen für die Teamarbeit zur Verfügung, insbesondere personelle Unterstützung, Arbeitsmittel, Budget und Zeiten?

Fragen beantwortet? Dann bist du als Visionär gefordert! Entwerfe ein Zukunftsbild: Was bedeutet es für deinen Verein, wenn das Team die gesteckten Ziele erreicht? Diese Vision ist eine Art Leuchtfeuer, das dem Team den Weg weist – vor allem in den Phasen, in denen noch Unsicherheiten dominieren.

Die erste Mannschaftsbesprechung: Das Team gewinnen

Kurz vor Spielanpfiff. Alle Ohren sind gespitzt und die Augen auf den Trainer gerichtet. Jetzt die richtigen, überzeugenden Worte finden! Starte mit deiner Vision – keine technischen Details, denn die begeistern nicht. Als nächstes machst du deutlich, welche konkreten Ziele sich aus der Vision ableiten – so wird sie greifbar. Und dann bläst du zum Sturm!
Keine Frage: Bei dieser Mannschaftsbesprechung sollten alle Mitspieler anwesend sein, denn heute kommt das Team nicht nur in Schwung, es erfährt auch, wohin die Reise gehen soll.

Wie du vorgehen könntest:

  • Erläutere, was dein Team erreichen soll und warum es deinen Verein einen wichtigen Schritt voran bringt. In diesem Stadium solltest du Einzelheiten ausklammern. Lasse stattdessen den Pokal schimmern, der zu gewinnen ist!
  • Vergewissere dich, ob Vision und Ziele bei der Mannschaft angekommen sind.
  • Lasse das Team selbst erarbeiten, welche Aufgaben sich aus dem Ziel ergeben. Diese aktive Beteiligung erhöht Verständnis und Identifikation.
  • Befrage dein Team, welche negativen Einflüsse dem Erreichen des Ziels im Wege stehen könnten. Vielleicht gibt es auch schon erste Ideen, wie diese Hürden überwunden werden können?
  • Bestimme gemeinsam mit deiner Mannschaft, welche Schlüsselfaktoren für ein erfolgreiches Spiel wichtig sind. Das können Vorgaben sein, die sich das Team selbst gibt („Wir müssen …“) oder Bedingungen, die erfüllt sein sollten, um ans Ziel zu gelangen („Wir benötigen …“).
  • Überlege gemeinsam mit deinem Team, welche Zwischenziele anzusteuern sind, um den Pokal zu erobern.
  • Lasse das Team erste Handlungspläne aufstellen, die zu den Zwischenzielen führen sollen.
  • Weise den Teammitgliedern konkrete Verantwortung für einzelne Zwischenziele und Aufgaben zu.

Tipp: Im Erstgespräch müssen und sollen noch nicht alle Punkte detailliert werden. Wichtig ist, dass dein Team spürt: „Jetzt geht es los und ich selbst bin gefordert.“ Im Verlaufe der Teamarbeit werden du und dein Team vieles, was am Anfang noch unklar ist, immer deutlicher sehen. Ziehe erst dann die Schlussfolgerungen und setze regelmäßig Mannschaftsbesprechungen an, in denen du das Vorgehen präzisierst.

Der Teamleiter im Verein – Fördern und fordern

Im Team erreichen Mitarbeiter meist mehr als jeder für sich allein. Von selbst gelingt das aber nicht. Nur mit einem führungsstarken Teamleiter im Verein entsteht ein Meisterwerk – andernfalls droht Flickwerk.

 

Feedback ist Pflicht

Ein Team muss stets wissen, wo es steht: Ob es dem Ziel schon näher gekommen ist. Wie die Schlagkraft noch erhöht werden könnte. Ob alle Mannschaftsteile gleich gut im Spiel sind.
Als Coach und Teamleiter im Verein ist es deine Aufgabe, dem Team als Ganzes und den einzelnen Spielern regelmäßig ein Feedback über den Leistungsstand zu geben.

Tipp: Äußere dich grundsätzliche Kritik an einzelnen Mitspielern nie vor Zuschauern, sonst beschädigst du das Vertrauensverhältnis nachhaltig!

Unterstützen

Jeder Mitarbeiter hat individuelle Stärken und Schwächen, sein eigenes Leistungsvermögen. Ob er es auszuspielen vermag, liegt nicht nur an ihm selbst. Als Teamleiter im Verein hast du entscheidenden Einfluss. Ob dein Team das Tor trifft oder aber der Ball ständig über die Auslinie segelt, liegt (auch) in deiner Verantwortung. Passgenaue Unterstützung eines jeden Teammitglieds ist eine der wichtigsten Aufgaben. Sie beginnt damit, im Tagesablauf genügend Zeit dafür einzuplanen: Coaching ist ein kontinuierlicher Prozess!

Zur konkreten Unterstützung gehören fünf Schritte:

  • Erwartungen verdeutlichen

    Lege ehrgeizige, aber realistische Standards für die Teamarbeit fest, und gib verbindliche Termine vor, damit jeder Mitspieler genau weiß, was du von ihm erwartest.

  • Genau hinschauen

    Beobachte, was der Einzelne oder das Team benötigt. Begib dich deshalb immer wieder an die Seitenlinie, um das Spiel deiner Mannschaft zu „lesen“ – auch wenn du zugleich Mitspieler im Team bist.

  • Ursachen untersuchen

    Ist der Zwischenspielstand unbefriedigend ausgefallen: Analysiere die Umstände, die dazu geführt haben.

  • Konsequenzen ziehen

    Leite aus der Analyse Anregungen oder Anweisungen ab.

  • Eigenverantwortung stärken

    Beziehe die betroffenen Mitarbeiter in die Lösung ein, so dass sie das Problem er- und anerkennen, die Lösung übernehmen und in der praktischen Arbeit umsetzen.

Hilfe zur Selbsthilfe

Am effektivsten ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Aber sie wirkt nur, wenn die Mitarbeiter sich etwas zutrauen. Folgende Faktoren fördern Selbstbewusstsein und Eigenverantwortung und begünstigen die aktive Lösungsbereitschaft Ihrer Mitspieler:

  • Teamarbeit, in der nicht nur Aufgaben, sondern auch die entsprechende Verantwortung an die Mitglieder delegiert wird.
  • Angemessene Handlungsspielräume, die das Team in eigener Regie nutzen darf.
  • Vertrauen zwischen den Teammitgliedern und zwischen Team und Leiter. Herrscht im Team eine gute Atmosphäre, werden sich die Mitarbeiter gegenseitig unterstützen und von selbst an den Teamleiter im Verein wenden, wenn sie seine Hilfe brauchen.
  • Teamarbeit, in der gilt: „Übung macht den Meister“ (Learning by doing). Denn die daraus resultierenden Erfahrungen erhöhen die Umsetzungskompetenz.

Beraten

Manches kann man mit sich selbst ausmachen. Aber Selbstgespräche haben ihre Grenzen. Häufig kommt man schneller weiter, wenn man sich mit anderen berät. Dass guter Rat teuer ist, lässt sich aber auf zwei ganz unterschiedliche Weisen verstehen. Erstens, so wie es ursprünglich gemeint war: Eine gute Beratung kann den entscheidenden Schwung über die Latte beisteuern. Zweitens – und hier wird es gefährlich: Manchmal wird ein Ratschlag auch als Tiefschlag empfunden, zum Beispiel, wenn er herablassend von oben kommt oder der Berater nicht zuhört. Und dann kostet der „Rat-Schlag“ Vertrauen und Zusammenhalt.

Als Teamleiter im Verein werden von dir klare Anweisungen erwartet. Als Berater solltest du denkbare Lösungen anbieten, engagiert, aber ohne Druck. Kommuniziere auf Augenhöhe. Mache dir die menschlichen Grundbedürfnisse klar, die in deiner Beratung zum Zuge kommen sollten:

Menschen …

  • wollen nicht als Fall behandelt werden,
  • haben das Bedürfnis, ihre Gefühle – positive wie negative – auszudrücken,
  • brauchen Anerkennung – auch (und manchmal gerade), wenn Fehler oder Schwächen zutage treten,
  • schätzen Gesprächspartner, die ihnen verständnisvoll zuhören,
  • erwarten, dass die Vertraulichkeit immer gewahrt bleibt.

Fördern

Ob Wasserträger oder Mannschaftskapitän, Nachwuchsspieler oder alter Hase – jedes Teammitglied erfüllt eine wichtige Aufgabe.

Achte deshalb darauf, dass …

  • Einzelne nicht zu sehr im Vordergrund stehen – denn in deren Schatten leiden das Verantwortungsgefühl und die Einsatzbereitschaft der anderen
  • du vermeintlich weniger wichtigen Mitspieler nicht weniger Förderung zukommen lässt – ohne die kleinen Beiträge werden auch die großen oft unmöglich. Der Star ist die Mannschaft!

Potenziale erkennen

Stellt ein Trainer eine Staffel zusammen, muss er herausfinden, welcher Läufer auf welcher Position sein Optimum bringt. Aus den Einzelzeiten ergibt sich die Endzeit nicht von selbst. Die Nerven oder die Fähigkeit, zum Beispiel, einen Rückstand aufzuholen, können entscheiden, ob seine Staffel das Rennen macht.

So läuft es in jedem Team: Die gezielte Förderung beginnt mit der Zuweisung der jeweiligen Aufgaben. Umso genauer du das Potenzial deiner Mitarbeiter einschätzt, desto größer der gemeinsame Erfolg. Mitarbeiter, denen du zu wenig zutraust, könntest du demotivieren. Außerdem entgehen deinem Team vielleicht Fähigkeiten oder Talente, die dringend benötigt werden. Mitarbeiter, die du überschätzt, geraten unter Leistungsdruck, der sie hemmt, das eigentlich Mögliche zu vollbringen – und dann steht der Erfolg des ganzen Teams auf wackeligen Beinen!

Fit machen!

Häufig werden Teams gebildet, um spezielle Herausforderungen zu meistern, die im Tagesgeschäft nicht zu bewältigen wären. Fragt sich nur, ob die Teammitglieder im Tagesgeschäft gelernt haben, was sie für das anspruchsvolle Projekt brauchen. Du solltest aber nie Spieler auf den Platz stellen, die du nicht ausreichend vorbereitet hast. Überlege deshalb genau – bevor du ein Team zusammenstellst – welche Fertigkeiten es benötigt.
Nicht immer wirst du das nötige Know-how bereits vorfinden. Dann hilft nur eins: Weiterbildung, sei es durch Mitarbeiter im Verein oder externe Dienstleister, zum Beispiel die Landessportbünde und Spitzenverbände. Eine Investition, die sich lohnt. Umgekehrt: Wer ein Team beauftragt, ohne die Voraussetzungen für den Erfolg zu schaffen, hat den Misserfolg schon eingeplant.

Tipp: Teamarbeit ist häufig Projektarbeit. Informiere dich deshalb im Baustein Projektarbeit, wie du Projekte erfolgreich organisierst.

Verantwortung delegieren

Sehr junge Mitglieder profitieren auf dem Weg nach oben von einem Trainer, der sie väterlich an die Hand nimmt. Erwachsene aber setzen sich nur durch, wenn sie es gelernt haben, selbst die Verantwortung zu übernehmen – eine Frage des Könnens und des Selbstvertrauens. Wenn du ein Team bildest, das die Sache in die Hand nehmen soll, musst du also eigenständiges Handeln fördern. Das Mittel: Aufgaben delegieren. Aber nicht halbherzig! Übertrage nicht nur die Arbeit, sondern auch die entsprechenden Befugnisse und Verantwortung. Gib einen ordentlichen Vertrauensvorschuss! Und erinnere dich, dass Fehler auch in ihrer Entwicklung ein entscheidender Erfolgsfaktor waren: Ein Ass lässt sich leichter schlagen, wenn man einen zweiten Aufschlag in der Hinterhand hat. Und ohne Fehler ist noch selten einer wirklich klug geworden. Du brauchst aber doch kluge Mitspieler um dich herum!

Führen heißt ausgleichen

Um heute zu bestehen, müssen Vereine ständig auf sich verändernde wirtschaftliche Erfordernisse reagieren. Häufig ist es Aufgabe von (Projekt-)Teams, möglichst schnell die Voraussetzungen zu schaffen. Wo enge Termine und drängende Erwartungen die Bildung des Teams veranlasst haben, droht aber die Fürsorge für die Teammitglieder in den Hintergrund zu geraten. Umgekehrt dürfen die sozialen Anliegen nicht dazu führen, dass die Teamziele zur Nebensache werden. Eine große Verantwortung für den Teamleiter im Verein: Er muss für das Gleichgewicht zwischen den manchmal polarisierenden Prioritäten sorgen. Das Leitbild für diesen Balanceakt – Fordern und Fördern:

  • Gib klare und verbindliche Sachziele vor – und hilf deinen Mitspielern engagiert, sie zu erreichen.
  • Setze auf deine Überzeugungskraft, aber scheue nicht vor Anweisungen zurück.
  • Schenke dem Team Vertrauen, eigene Lösungswege zu finden, aber kontrolliere die Ergebnisse.

Als Teamleiter bringst du deinen Verein entscheidend voran!

Wenn du als Teamleiter im Verein systematisch vorgehst, der Mannschaft mit breiten Schultern vorangehst und mit deinen Mitspielern verständnisvoll umgehst, wird deine Mannschaft Großes leisten. Davon hängt viel für deinen Verein ab, denn die wichtigen Herausforderungen lassen sich meist nur noch mit vereinten Kräften stemmen. Und wenn es gelingt, stimmt nicht nur das Ergebnis, auch die Stimmung steigt, denn: geteilte Freude ist doppelte Freude!



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