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  • 07. Januar. 2021
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Nur über die Mitgliedsbeiträge werdet ihr euren Verein aller Voraussicht nach nicht finanzieren können. Neben den immer spärlicher fließenden öffentlichen Mitteln und den ebenfalls zurückgehenden Spenden werden deshalb die Sponsoren eine immer wichtigere Rolle in eurer Vereinsfinanzierung spielen. 

Was ist Sponsoring

Der wesentliche Unterschied zur Spende besteht beim Sponsoring darin, dass der Sponsor – im Gegensatz zum Spender – eine Gegenleistung (meist in Form von Werbung für sein Unternehmen) erhält. Du musst dem Sponsor also ein für ihn interessantes Angebot machen. Seine Entscheidung ist hier meist auch eher von materiell nachvollziehbaren Gründen geprägt. Die ideellen Werte, die bei der Spende ausschlaggebend sind, spielen hier nur eine untergeordnete Rolle.

Sponsoring wird für jeden Verein immer wichtiger. Entsprechend entsteht hier auch ein gewisser „Konkurrenzkampf“. Darum werdet ihr eine klare Strategie brauchen, um potenzielle Sponsoren für euch zu gewinnen. Die „Klassiker“ im Angebot für Sponsoren sind Anzeigen im Programmheft oder in der Vereinszeitung, Plakathinweise, Banden- und Trikotwerbung usw.

Schon 1998 wurde von den Länder-Finanzbehörden der Begriff Sponsoring detailliert beschrieben. In dem sogenannten Sponsoring-Erlass heißt es:

„Unter Sponsoring wird üblicherweise die Gewährung von Geld oder geldwerten Vorteilen durch Unternehmen zur Förderung von Personen, Gruppen und/oder Organisationen in sportlichen, kulturellen, kirchlichen, wissenschaftlichen, sozialen, ökologischen oder ähnlich bedeutsamen gesellschaftspolitischen Bereichen verstanden, mit der regelmäßig auch eigene unternehmensbezogene Ziele der Werbung oder Öffentlichkeitsarbeit verfolgt werden. Leistungen eines Sponsors beruhen auf einer vertraglichen Vereinbarung zwischen dem Sponsor und dem Empfänger der Leistungen (Sponsoring-Vertrag), in dem Art und Umfang der Leistungen des Sponsors und des Empfängers geregelt sind“.

Sponsoring ist also eine freiwillige Vereinbarung zwischen dem Verein und dem Sponsor, die meist (zeitlich oder inhaltlich) begrenzt geschlossen wird. Für die materielle oder finanzielle Unterstützung des Sponsors erhält dieser eine Gegenleistung in Form von Werbung beziehungsweise Image fördernde Maßnahmen.

Wie viel kannst du verlangen?

Wenn Du einen Sponsor gewinnen willst, will er natürlich wissen, was du ihm anbieten kannst und was er dafür bezahlen muss. Ihr müsst also erst mal einen Angebotskatalog erstellen und dafür Preise festlegen. Wie viel du verlangen kannst, hängt von verschiedenen Komponenten ab:

  • Die Zielgruppe: Wer kommt als Sponsor infrage? Es kann sich hier um eine kleine fest umrissene Zielgruppe handeln (beispielsweise bei Fachverbänden) oder um eine breit gestreute Gruppe (z. B. bei kommunal oder regional tätigen Sport- oder Kulturvereinen).
  • Der „Vereinswert“: Gerade bei Fachverbänden spielt der Vereinswert eine große Rolle. Übernimmt der Verein beispielsweise auch Lobby-Arbeit, die für die Zielgruppe wichtig ist, wird man bereit sein, den Verein über das Sponsoring mit höheren Geldbeträgen zu unterstützen.
  • Image deines Vereins: Je besser das Image, umso mehr trägt eine Sponsorschaft zur positiven Imagebildung des Sponsors bei. Das macht dein Angebot „wertvoller“.
  • Bekanntheitsgrad eures Vereins innerhalb der Zielgruppe oder der Bevölkerung. Je bekannter, desto besser.
  • Zeitlicher Umfang: Je länger das Sponsoring läuft, umso mehr sollte es einbringen – allerdings wirst du dann auch einen Rabatt einräumen müssen, so dass beispielsweise die Buchung einer Anzeige in der Vereinszeitung immer teurer sein muss, als die einzelne Anzeige bei der Buchung von 12 Anzeigen.

Am besten suchst du erst einmal vergleichbare Vereine und informierst dich, was diese für ihre Sponsorangebote verlangen. Hieran solltest du dich orientieren. Setzt ihr euren Preis zu hoch an, könnte ein potenzieller Sponsor auch langfristig verloren sein – andererseits kann ein zu niedriger Sponsorenbeitrag nicht nachträglich angehoben werden.

Eine einfache Berechnung könnte beispielsweise so aussehen:

  1. Grundsätzliche Festlegung, was die Sponsoring-Maßnahme mindestens bringen soll: Hier spielt es beispielsweise eine Rolle, ob die Sponsoring-Einnahmen gezielt für eine Veranstaltung oder Aktion eingesetzt oder zur Gesamtfinanzierung des Vereins beitragen soll. Übertreib aber nicht: Zu teure Sponsorenangebote wirst du nicht verkaufen können.
  2. Aufschlag: Auf den Mindestbetrag (siehe 1.) schlägst du rund 20 % auf. Hierin sind dann auch Gelder enthalten, die zur Sponsorenpflege benötigt werden ((Schreiben zum Geburtstag, Einladungen, Freikarten für Vereinsveranstaltungen usw.) Wer seine Sponsoren nicht pflegt, wird sie schnell wieder verlieren.
  3. Verteilung: Im nächsten Schritt legst du fest, wie viel Prozent von den Gesamt-Sponsor-Einnahmen auf die einzelnen Angebote entfallen. Für einen Fußballverein könnte sich bis hierhin folgende Beispielrechnung ergeben:

    Gewünschte Gesamteinnahmen an Sponsoring (Mindestbetrag)              100.000,00 €
    Zuschlag von 20 %                                                                                                 20.000,00 €
    Zwischensumme:                                                                                                  120.000,00 €
    Davon entfallen auf
    1. Bandenwerbung 50 %                                                                                60.000,00 €
    2. Anzeigenwerbung 20 %                                                                               24.000,00 €
    3. Stadiondurchsagen 10 %                                                                             12.000,00 €
    4. Sonstige Werbeeinnahmen 20 %                                                               24.000,00 €

  4. Nun musst du die Preise der einzelnen Sponsor-Chips (siehe 3a bis d) ermitteln. Nehmen wir uns hierzu einmal die Bandenwerbung vor (siehe 3a). Angenommen, euch stehen 400 Meter
    Fläche für Bandenwerbung zur Verfügung. Die Bandenwerbung soll 60.000 € einbringen. Demnach müsste der Meter 150,00 € kosten.
    Aber es ist üblich, dass man bei einer größeren Abnahme auch einen Massenrabatt gewährt. Das solltet ihr auch hier berücksichtigen. Eine 2-Meter-Bande darf nicht pro Meter das gleiche kosten, wie eine 8-Meter-Bande. Deshalb legen wir bei der längsten Bande den Mindestpreis zugrunde. Die Berechnung könnte dann so aussehen:

    Länge der Bande             Preis pro Meter                Gesamtpreis
    8 Meter                              150,00  €                             1.200,00 €
    6 Meter                              160,00 €                                 990,00 €
    4 Meter                              170,00 €                                 680,00 €
    2 Meter                              180,00 €                                 360,00 €

    So gewinnt ihr auf der einen Seite etwas Spielraum, wenn nicht die ganze Bandenwerbung verkauft werden kann. Außerdem kann man eher variieren, wenn man bei einzelnen Sponsoren doch noch etwas nachgeben muss.

Wichtig: Bemüht euch beim Verkauf darum, dass alle Sponsoren das Gleiche bezahlen. Wenn rauskommt, dass einer mehr bezahlt als der andere, habt ihr garantiert schon einen Sponsor verloren. Spricht sich das rum, werden die Verhandlungen außerdem immer schwerer.

Möglich wäre auch jeweils einen bestimmten Prozentsatz aufzuschlagen. Dies führt aber
meist zu sehr „krummen Beträgen“. Außerdem müsste man immer von Stufe zu Stufe einen Aufschlag berechnen, was die Bandenwerbung bei den kleineren Meterzahlen sehr teuer macht. Hier ein Beispiel bei der Berechnung eines Aufschlags von 10 %:

8 Meter150,00 € / Meter
6 Meter 150,00 * 1,1 =165,00 € / Meter
4 Meter165,00 * 1,1 =181,50 € / Meter
2 Meter181,50 * 1,1 =199,65 € / Meter

Bei Anzeigenwerbung geht man ähnlich vor, indem ihr zunächst bestimmt, wie viel Fläche in Quadratzentimeter verkauft werden soll und berechnet dann die einzelnen Anzeigengrößen.  

Sind alle Preise ermittelt, kannst du eine Preisliste erstellen. Die Preisliste sollte ständig mit den Werbern besprochen werden, um eventuell zu hoch angesetzte Angebote anzupassen. Eventuelle Preissenkungen sollten dann aber auch den Sponsoren gewährt werden, die bereits (zu einem höheren Preis) gebucht haben.

Um einen Anreiz zu schaffen, solltet ihr den Sponsoren einen Mehrwert bieten. Wenn du beispielsweise Anzeigen für Ihre Vereinszeitung generieren willst, kannst du ab einer gewissen Anzeigengröße anbieten, dass der Sponsor zusätzlich ein Portrait im redaktionellen Teil erhält. Oder Sponsoren, die mindestens 4 Meter Bande buchen, erhalten eine einmalige Anzeige in der Stadionzeitung gratis, bei 6 Meter gibt es zwei und bei 8 Meter drei Anzeigen gratis. 

Der Fiskus lauert überall

Wir haben bereits festgestellt, dass es sich bei Sponsorengeldern nicht um Spenden handelt, sondern um ein Geschäft zwischen Verein und Sponsor. Entsprechend sieht das Finanzamt Sponsoreneinnahmen auch anders an als Spendengelder.

Die Grenze zwischen Sponsoring und Spende sind manchmal gar nicht so einfach zu ziehen. Grundsätzlich entsteht Sponsoring immer dann, wenn der Verein eine Gegenleistung erbringt. Wenn die örtliche Druckerei beispielsweise kostenlos Plakate für ihre Veranstaltung druckt, handelt es sich hierbei um eine Spende. Ist jedoch auf dem Plakat zusätzliche Werbung für die Druckerei untergebracht, stellt diese Werbung eine Gegenleistung dar, die den Druck zum Sponsoring macht.

Die Einnahmen aus dem Sponsoring dürft ihr nicht dem steuerfreien ideellen Bereich des Vereins zurechnen. Sie gehörten zum wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb. Nimmt der Verein in diesem Bereich mehr als 35.000 Euro ein, sind die gesamten Einnahmen – also auch die Sponsorengelder – zu versteuern.

Die Steuerpflicht der Sponsorengelder kann jedoch – durchaus legal – umgangen werden. So besteht die Möglichkeit, für bestimmte, größere Projekte einen eigenen Verein zu gründen, um unter der Besteuerungsgrenze zu bleiben. Außerdem kann der Verein Rechte, die nur er allein besitzt, an einen unabhängigen Werbeunternehmer verpachten. Überträgt der Verein beispielsweise die Rechte der Bandenwerbung an eine Werbeagentur, die dann in eigener Zuständigkeit (für die Agentur) Kunden wirbt und einen Teil ihres Erlöses an den Verein abführt, bleiben die Einnahmen für den Verein steuerfrei.

Im Sponsoring-Erlass vom 18.02.1998 findet man noch zwei Möglichkeiten, die Steuerpflicht für Sponsorengeld zu umgehen:

  • Dein Verein lässt lediglich die Ausnutzung seines Namens für Werbezwecke des Sponsors zu. Zum Beispiel durch einen Hinweis auf die Sponsorentätigkeit auf den Produkten oder auf dem Briefkopf des Sponsors. Der Verein darf aber bei Werbemaßnahmen oder Veranstaltungen des Sponsors nicht aktiv auftreten.
  • Der Verein weist auf die Unterstützung durch den Sponsor hin, ohne diesen besonders hervorzuheben. Zum Beispiel durch Verwendung des Namens, Emblems oder Logos des Sponsors auf Plakaten, Veranstaltungshinweisen, Eintrittskarten usw., ohne dies besonders hervorzuheben.

Wenn nicht eindeutig klar ist, ob etwas als Spende oder Sponsoring anzusehen ist, solltet ihr erst mal vom Sponsoring ausgehen. Im Zweifelsfall solltet ihr auch mit dem Finanzamt Kontakt aufnehmen oder mit eine Fachanwalt sprechen. Je nach Lage der Dinge gibt es sonst ein böses Erwachen bei einer Steuerprüfung.

Für die Unternehmen hat die Sponsor-Tätigkeit durchaus positive steuerliche Aspekte. Spenden sind nur im begrenzten Umfang steuerlich absetzbar. Sponsoring-Ausgaben hingegen gelten als Betriebsausgaben (§ 4 Abs. 4 EStG) die vom Gewinn der Firma abgezogen werden können.

Wie „tickt“ ein Sponsor?

Bei Sponsoring willst du etwas „verkaufen“. Wie jeder gute Verkäufer musst du dich deshalb in die Situation deines „Kunden“ – den potenziellen Sponsor – hineinversetzen. Nun gibt es eine Reihe von  Standardfragen, die sich jeder Sponsor stellt – und auf die du eine Antwort parat haben solltest:

1. Frage: Was bietet der Verein?

Du musst ein klares Konzept haben, was du als Gegenleistung für das Sponsoring bietest. Mach dabei dein Angebot interessant. Willst du beispielsweise eine Anzeige für ein Event „verkaufen“, solltest du auch darauf hinweisen, wie viele Programmhefte in den letzten Jahren verkauft / verteilt wurden und Zeitungsberichte vorlegen, in denen die Sponsoren genannt wurden.

Tipp: Ist die verteilte Auflage klein, sollte das Programmheft auch online abrufbar sein. Darauf kannst du dann hinweisen und die kleinere Printausgabe ein wenig kaschieren.

Reite aber bitte nicht auf der „Mitleidswelle“ nach dem Motto „Sie werden doch sicher einen Armen Verein wie uns, helfen wollen.“ So erreichst du nur eine kleine Gruppe von Hardcorefans des Vereins. Wer Nutzen verkauft, wird mehr erreichen.

2. Frage: Wie sieht es mit Konkurrenten aus?

Natürlich will der potenzielle Sponsor für sein Unternehmen werben und dabei keine Werbung von Konkurrenten sehen. Will das Unternehmen aber einen Konkurrenzschutz für sein Sponsoring, solltest du hierfür einen Zuschlag verlangen.

3. Frage: Wo liegt mein Vorteil?

Mache nicht nur deutlich, dass das Unternehmen durch das Sponsoring bekannter wird. Wirb auch mit dem guten Ruf eures Vereins. Unterstreiche, dass sich dies auch positiv auf das Image des Sponsors auswirkt.  

4. Frage: Fällt für den Sponsor zusätzlicher Arbeitsaufwand an?

Hier solltest du deutlich machen, dass der Sponsor von möglichst vielen zusätzlichen Arbeiten befreit wird. Soll beispielsweise eine Werbetafel „verkauft“ werden, kann dein Verein das Abholen beim Hersteller der Tafel und die Montage anbieten.

Tipp: Wenn es im Umfeld deines Vereins nur eine Werbeagentur gibt, kann man mit der eventuell ein Abkommen treffen, dass man gegen einen Nachlass alle gestalterischen Arbeiten dort machen lässt. Diesen Preisvorteil kann man dann an den potenziellen Sponsor weitergeben und hat ein zusätzliches „Verkaufsargument“.

5. Frage: Was kostet mich das?

Das ist die Schlüsselfrage! Am besten ist es, dass du zunächst die Preisliste vorlegst. Springt der potenzielle Sponsor nicht an, muss man verhandeln.

Andere Fragen

Daneben ergeben sich aber auch individuelle Fragen, die sich aus dem Sponsor-Angebot und aus den Interessen des potenziellen Sponsors ergeben. Darum solltest du im Vorfeld genau überlegen, welche Fragen außerdem auf dich zukommen könnten und dich entsprechend hierfür „präparieren“.

Bargeld lacht – nicht immer

Sponsorenbeiträge müssen nicht immer finanzieller Natur sein. Der Sponsor kann sich auch durch Sachleistungen (Metzger stiftet Würstchen für den Imbissstand und verbindet dies mit Werbung für seine Metzgerei) und Dienstleistungen (Bauunternehmer übernimmt den Aufbau eines Zauns für eine Veranstaltung des Vereins) beteiligen.

Natürlich steht die Suche nach finanzieller Unterstützung von Vereinsseite im Vordergrund. Doch auch Sachleistungen können für den Verein sehr hilfreich sein. Bei der Ausgestaltung eines Festes werden viele Dinge benötigt, die dem Verein ein großes Loch in die Vereinskasse reißen können. Auch im Vereinsalltag werden die unterschiedlichsten Dinge benötigt. Hier lohnt es sich, Firmen anzusprechen, ob Sie diese Sachleistungen nicht sponsern wollen. Denke dabei nicht nur an die „bekannten“ Sponsorartikel wie Sportkleidung, Musikinstrumente oder Ausstattungen für ein Fest. Auch das Büromaterial für die Vereinsgeschäftsstelle muss beschafft werden, Besen werden für das Kehren des Klub-Geländes benötigt und letztlich benötigt man auch Hygieneartikel für die Vereinstoiletten. Es gibt eine Menge, was man sich sponsern lassen kann.

Auch mit gesponserten Dienstleistungen lässt sich mancher Euro sparen. Da ist der kostenlose Druck von Plakaten oder die Vereinsbroschüren und das Briefpapier für die Geschäftsstelle.

Wo findest du Sponsoren?

Natürlich musst du zunächst wissen, wer als Sponsor infrage kommt. Adressen von Unternehmen bekommt man beispielsweise auf den Internetseiten der Werbegemeinschaften. Aufgrund der strengen Datenschutzbestimmungen in Deutschland wirst du aber noch nachrecherchieren müssen, um die gesamte Adresse herauszubekommen.

Verzeichnisse der örtlichen Gewerbetreibenden findet man auch auf den Internetseiten der Kommunen. Aber auch hier wirst du um zusätzliche Recherchen nicht herumkommen.  

Tipp: Die interessanteste Quelle sind aber die eigenen Mitglieder. Über deren persönliche Kontakte lassen sich nicht nur schnell Adressen herausfinden – meist kann hier das Mitglied auch die Akquise übernehmen.

Mit den Adressen bist du aber noch lange nicht am Ziel. Jetzt musst du rausbekommen, wer in der jeweiligen Firma oder im jeweiligen Geschäft für Sponsorfragen zuständig ist. Bei Kleinunternehmen und kleineren Mittelständlern ist das meist der Firmeninhaber selbst. Bei größeren Unternehmen musst du in der Zentrale nachfragen, um heraus zu bekommen, wer zuständig ist.

Der erste Kontakt mit dem potenziellen Sponsor

Ein Patentrezept, wie man Sponsoren am besten anspricht, gibt es nicht. Hier spielt auch eine Rolle, ob man die betreffenden Ansprechpartner persönlich kennt, wie groß das Unternehmen ist und nicht zuletzt, welchen Zeitaufwand du investieren kannst. Wichtig ist dabei auch, wer vonseiten des Vereins den Sponsor anspricht. Es gibt Menschen, die sind zum Telefonieren geboren aber ein Brief fällt ihnen unheimlich schwer. Umgekehrt gibt es Vereinsmitglieder, die einen packenden Brief in wenigen Minuten geschrieben haben – aber am Telefon die Nerven des Gesprächspartners durch ihr unsicheres Reden arg strapazieren.  

Bewährt hat sich als erste Kontaktaufnahme das Telefonat. Aber da der erste Eindruck fast immer entscheidend ist, musst du dich auf das Gespräch vorbereiten. Überlege zunächst, welche Fragen gestellt werden könnten und leg‘ die entsprechenden Unterlagen bereit. Vor allem sorg‘ aber dafür, dass du während des Gesprächs nicht gestört wirst.

Zu Beginn des Anrufs stellst du dich kurz vor und fragst, ob dein Gesprächspartner einige Minuten Zeit für ein Gespräch über ihr Sponsor-Angebot habe. Dabei solltest du das Konzept bereits mit einigen Schlüsselaussagen darstellen. (Beispiel: „Guten Tag Herr Schulze, mein Name ist Max Meier vom Fußballverein FV 007. Ich würde gerne mit Ihnen über eine Beteiligung an unserem Stadionfest sprechen, an dem jährlich rund 1.000 Besucher teilnehmen. Haben Sie hierfür einige Minuten Zeit oder darf ich später noch einmal anrufen?“).

Hat der Gesprächspartner Zeit, unterbreitest du das Angebot detailliert aber nicht ausschweifend. Abschließend bietest du an, ihm die Unterlagen zum Sponsoring-Konzept zuzusenden.

Die Unterlagen sendest du dann mit einem netten, persönlichen Anschreiben zu. Das Konzept sollte in einer kleinen Mappe zusammengestellt sein, die auch Presseberichte früherer Veranstaltungen, Fotos zur geplanten Aktion oder Anschaffung und allgemeine Informationen zum Verein enthält.

Nachdem du die Unterlagen zugesandt hast, solltest du zwei Wochen warten und dann den Gesprächspartner noch einmal anrufen (falls er sich nicht inzwischen gemeldet hat). Frag‘, ob er noch zusätzliche Informationen benötigt und biete ein persönliches Gespräch an.

Tipps für den Umgang mit Sponsoren

Wie bereits festgestellt, gibt es keine Patentlösungen für die Werbung neuer Sponsoren. Doch einige Grundregeln sollte man in jeder Phase der Akquise beachten:

  1. Zeit ist Geld: Fasse dich kurz – ohne in einen Telegrammstil zu verfallen oder gehetzt zu wirken.
  2. Notizen sind Pflicht – schreib über alle Gespräche ein kurzes Protokoll und markiere die wichtigsten Aussagen des Sponsors – um das Konzept eventuell anzupassen oder bei späteren Gesprächen darauf einzugehen.
  3. Nicht was du willst – entscheidend ist, was der potenzielle Sponsor will. Darum ist es bei Gesprächen besonders wichtig, dass du gut zuhörst und auf den Sponsor eingehst.
  4. Fakten, Fakten, Fakten – argumentiere mit Daten und nachweislichen Fakten, die den Nutzen für den Sponsor dokumentieren.
  5. Druck ist tödlich – setze weder dich und schon gar nicht den potenziellen Sponsor unter Druck. Denke immer daran: Gut Ding will Weile haben.

Sponsorenpflege

Ein unverständliches Phänomen ist, dass in vielen Vereinen alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um neue Sponsoren zu gewinnen. Hat man sie aber endlich gefunden werden sie vergessen. Doch wenn man sich gegenüber seinem Sponsor nicht auch in einer gewissen Form dankbar zeigt, darf man sich nicht wundern, wenn er sich nach einiger Zeit wieder zurückzieht. Die „Sponsorenpflege“ ist eine wichtige Aufgabe, die vom Vorstand zumindest kontrolliert, wenn nicht gar übernommen werden sollte.

Angenommen, einige Sponsoren des Vereins erscheinen zu einem Event. Kein Mensch kümmert sich um sie. Unterschwellig hatten sie doch erwartet, dass man sie zumindest freundlich begrüßt,  oder einen besonders guten Platz zuweist. Aber im Moment fragen sie sich wohl eher, warum sie so einen unfreundlichen Verein überhaupt fördern.

Glaub‘ dem Sponsor nicht, wenn er behauptet, dass er keinen Dank erwarte. Auch wenn er Nutzen aus dem Sponsoring zieht, so will er doch auch mal „gestreichelt“ werden. Dazu gehört zumindest, dass Sponsoren bei Vereinsveranstaltungen persönlich – möglichst durch ein Vorstandsmitglied – begrüßt werden. Aber auch wenn man einen Sponsor auf der Straße trifft, sollte man wissen, wer das ist und ihn freundlich grüßen.

Die meisten Sponsoren stehen auch mehr oder weniger im Licht der Öffentlichkeit. Darum achte auch darauf was die Lokal- oder Regionalzeitung über Ihre Unterstützer berichtet. Der Sponsor wird es sehr positiv zur Kenntnis nehmen, wenn sie dieses Wissen im Smalltalk einfließen lassen.

Selbstverständlich sollte man alle Sponsoren zu den Vereins-Aktivitäten einladen. Doch man sollte es nicht bei einem einfachen Einladungsschreiben belassen. Mit einer kleinen Zugabe erhöhst du den Aufmerksamkeitswert der Einladung und unterstreichst, wie wichtig der Sponsor für deinen Verein ist. Da man natürlich hier möglichst wenig Geld ausgeben will, eignen sich hierfür am besten Gutscheine, die während der Veranstaltung eingelöst werden können. Handelt es sich um eine Veranstaltung mit Eintritt, können auch zwei Freikarten beilegen. Handelt es sich um eine „teure“ Veranstaltung (Theater, Orchesterkonzert usw.), kann man einen Gutschein für zwei Gläser Sekt in der Pause beilegen.

Bei Veranstaltungen ohne Eintritt, sollte man etwas wählen, das im Bezug zu der Veranstaltung steht. Veranstaltet beispielsweise der Fußballverein ein Torwandschießen, bei dem pro Schuss eine Gebühr verlangt wird, kann man eine Zehnerkarte für Freischüsse beilegen.

Wenn dein Verein einkaufen muss, sollte er seine Sponsoren bevorzugen. Diese würden es mit Recht sehr übelnehmen, wenn sie als Förderer bei der Auftragsvergabe nicht berücksichtigt werden. Wenn der Preisunterschied zwischen dem Sponsorenangebot und einem anderen Anbieter gering ist, sollten Sie immer daran denken, was es Sie kosten würde, wenn der Sponsor ausscheidet.

Sollte der Preisunterschied sehr groß sein, sprich mit dem Sponsor. Sag ihm, dass du den Auftrag gerne an ihn geben würdest, aber ein derart günstiges Angebot vorliegt, dass du eine Auftragserteilung an ihn nicht verantworten kannst. Sage ihm auch, dass du einen Preisunterschied von X noch akzeptieren könntest. Du musst dann allerdings auch damit rechnen, dass der Sponsor den Rotstift ansetzt und nun zu diesem Preis anbietet. Dann muss er den Zuschlag erhalten, sonst ist er verprellt.

Eigentlich müsste sich jeder Sponsor freuen, wenn er öffentlich für sein Engagement gelobt wird. Doch das ist gerade bei Einzelhändlern in kleineren Orten nicht immer der Fall. Hintergrund ist dabei die Sorge, dass durch das Lob andere Vereine auf den Händler aufmerksam werden und nun auch um Unterstützung bitten. Bevor Du deshalb in einer öffentlichen Veranstaltung lobend auf einen Sponsor eingehst, musst du ihn fragen, ob ihm das auch recht ist. Sonst kann diese von dir gut gemeinte Geste doch negative Folgen haben.



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