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  • 02. Januar. 2014
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Seminarleiter sind wie Bergführer: Beide wollen eine Gruppe unterschiedlicher Menschen über schwieriges Terrain zu einem gemeinsamen Ziel bringen. Dafür braucht es sorgfältige Planung. Wer sich mit Karte und Kompass auf den Weg macht, hat beste Chancen, den Gipfel zu erreichen – so gelingt die Weiterbildung im Verein.

Die Vorbereitungen – So bildest du deinen Verein weiter

  1. Definiere das Kursziel!

    Bevor es losgehen kann, muss feststehen, wo die Reise hingehen soll. In deinem Fall heißt das: Überlege, was die Kursteilnehmer nach der Weiterbildung können sollen – und erst dann, was sie dafür wissen müssen und wie sie es erlernen können.

  1. Richte die Kursroute an den Teilnehmern aus!

    Steht das Ziel fest, kannst du mit der Routenplanung beginnen. Die hängt nicht nur von den Seminarinhalten und -zielen ab, sondern vor allem von den Teilnehmern: Wie fit sind sie im Thema? Was erwarten sie sich von dem Seminar? Wie unterschiedlich sind Vorkenntnisse und Erfahrungen? Das musst du wissen, um den Seminaraufbau zu planen. Sonst läufst du Gefahr, Einzelne durch zu schnelles Tempo abzuhängen, die gesamte Gruppe zu über- oder unterfordern. Deshalb: Bringe so viel wie möglich über deine Kursteilnehmer in Erfahrung. Dabei hilft zum Beispiel ein kleiner Fragebogen, den du den Anmeldeunterlagen beilegen.

 

  1. Lege sinnvolle Etappen fest!

    Kein Bergführer schickt seine Gruppe in die Steilwand, bevor sie den Umgang mit Seil und Haken beherrscht. Genauso werden deine Teilnehmer die Feinheiten der Finanzverwaltung mit Excel erst dann begreifen, wenn sie solide Grunderfahrungen mit PC und Programm haben. Vermittle deine Kursinhalte in kleinen Schritten – und zwar so, dass die Teilnehmer in der jeweiligen Etappe immer genau das Wissen erwerben, das sie in der nächsten brauchen.

 

  1. Planen Sie Pausen ein!

    Erschöpfte Teilnehmer werden unkonzentriert. Überlege schon im Vorfeld, welche Seminarphasen die Aufmerksamkeit stark fordern. Danach gehört eine Pause auf den Stundenplan, damit sich die Gruppe regenerieren kann. Das muss nicht immer die berühmte Kaffeepause sein: Nach stundenlangem Stillsitzen braucht der Körper Bewegung und der Kopf frische Luft! Kleine Gymnastikübungen oder Bewegungsspiele bringen den Kreislauf in Schwung und die Konzentration zurück. Schreibe diese Regenerationsphasen auf den Seminarplan: Wenn sie wissen, dass sie gleich verschnaufen können, halten auch die Müden bis zum Schluss der Stunde durch.

 

  1. Gib Raum für Fragen!

    Haben die Teilnehmer sich akklimatisiert, bevor der eigentliche Aufstieg beginnt? Liegt die Ausrüstung bereit und ist die Route klar? Das solltest du in regelmäßigen Abständen prüfen, sonst steht der Weiterbildungserfolg auf wackeligen Füßen. Schließe jeden Seminarabschnitt mit einer Fragerunde ab: Sind noch Punkte unklar? Kommen alle mit Tempo und Unterrichtsstil zurecht? Gibt es eventuell Unstimmigkeiten in der Gruppe, die die Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen? Erst wenn das geklärt ist, kannst du die nächste Etappe in Angriff nehmen. Das kostet zwar Zeit, stellt aber sicher, dass niemand den Anschluss verpasst und das Ziel der Weiterbildung im Verein auf der Strecke bleibt.

Erfolgreiches Lernen braucht die richtigen Bedingungen. Das fängt beim „Trainingsgelände“ und seiner Ausstattung an:

Lernen braucht Raum

Auch der Platz muss stimmen, damit sich der Lernerfolg entfalten kann. Organisiere einen ruhigen Seminarraum, in dem du und deine Teilnehmer ungestört arbeiten können. Hell und freundlich sollte er sein, denn wer sich wohlfühlt, leistet mehr. Wähle den Unterrichtsraum lieber etwas größer, damit du ausreichend Bewegungsfreiheit hast. So kannst du die unterschiedlichen Phasen der Weiterbildung räumlich gestalten: Für Feedbackrunden stelle die Stühle im Kreis auf. An die Wand geschoben schaffst du Platz für Bewegungsspiele oder Aktivierungsübungen. Zwei oder drei zusammen gestellte Tische bilden ideale Inseln für die Gruppenarbeit und so weiter. Dieser räumliche Wechsel reißt die Teilnehmer aus ihrem Trott und signalisiert: Achtung, jetzt kommt etwas Neues – und schon sind alle wieder bei der Sache.

Achte bei Veranstaltungen auf die Ausstattung und Gestaltung des Veranstaltungsraumes. Sie tragen entscheidend zum Erfolg der Weiterbildung im Verein bei. Für die Raumgröße gilt grundsätzlich: so klein wie möglich, so groß wie nötig. Triff deine Entscheidungen abhängig von der zu erwartenden Teilnehmerzahl, dem Grundriss des Raumes und dem Veranstaltungskonzept.

Möblierung

  • Tische
  • Bestuhlung
  • Freiräume und Fluchtwege
  • Podium/Bühne
  • Tisch für Ehrengäste
  • Namensschilder
  • Rednerpult
  • Ablagetische
  • Ausstellungstische/-tafeln/-vitrinen
  • Beschilderung
  • Tischordnung
  • Reservierungshinweise

Dekoration

  • Fahnen
  • Blumen
  • Transparente/Logos
  • Bühnenbild/Kulisse
  • sonstige Dekoration

Beleuchtung

  • Raumbeleuchtung
  • Bühnenlicht
  • Verdunkelungsmöglichkeiten
  • Lichteffekte/Spots

Beschallung

  • integrierte Lautsprecher
  • mobile Lautsprecher
  • Mikrophone (Rednermikrophone, Saalmikrophone, tragbare Mikrophone, Clip-Mikrophone)
  • Aufzeichnungsgeräte
  • (Musik-)Anlage
  • Ersatzmaterial (Mikrophone, Sicherungen, Glühbirnen etc.)

Tücken der Technik

Flipchart und verschieden farbige Stifte gehören zur Grundausstattung eines Seminarraums. Wenn du mit Folien oder Präsentationen arbeiten willst, kläre ab, ob Overheadprojektor oder PC und Beamer zur Verfügung stehen und ob sich der Raum verdunkeln lässt. Ist die technische Ausstattung, die du für dein Seminar brauchst, komplett? Eine Computerschulung, bei der sich fünf Teilnehmer einen PC-Arbeitsplatz teilen müssen, weil Rechner, Anschlüsse oder Tische fehlen, wäre sicher kein Erfolg. Solche Fallen kannst du durch etwas Vorbereitung leicht vermeiden.

Herzlich Willkommen!

Oft sind es Kleinigkeiten, die einen guten Seminarstart ausmachen: Schreibe „Herzlichen Willkommen“ auf ein Flipchart, zusammen mit deinem Namen und dem Seminarthema. Stelle die Stühle zum Anfang der Weiterbildung im Kreis auf – das erleichtert das gegenseitige Vorstellen und signalisiert: Hier wird gemeinsam gearbeitet. Ein Blumenstrauß in der Mitte und ein Schokoriegel oder Keks auf jedem Platz als kleiner Willkommensgruß wirken oftmals Wunder für die gute Stimmung. Vielleicht findest du ja etwas, das mit dem Seminarthema zu tun hat? Ein Überraschungs-Ei zum Thema „Zukunftsentwicklung im Verein“ zum Beispiel? Lasse deiner Kreativität freien Lauf!

Tipp: Eine gute Bewirtung gehört zu einem professionellen Seminar selbstverständlich dazu. Kalte Getränke, Kaffee und Tee sollten immer bereit stehen.

Wir sind ein Team

Vielleicht kennen deine Teilnehmer und du euch schon aus dem Verein, vielleicht seid ihr euch auch alle fremd. Zumindest hast du vermutlich noch nie in dieser Gruppierung und zu diesem Thema miteinander gearbeitet. „Vertraut machen“ heißt deshalb das Ziel der ersten Trainingseinheit. Die Herausforderung dabei: aus einer Handvoll Teilnehmer möglichst schnell ein Team zu formen, das die nächsten Stunden oder Tage gut zusammen spielt und das gemeinsame Ziel stets vor Augen hat.

Guten Tag, ich bin euer Trainer!

Erzähle in kurzen Worten das Wichtigste über dich und stelle das Thema und den Seminarplan vor. Er sollte die Inhalte und die Reihenfolge aufzeigen, aber noch Raum lassen, die Vorstellungen und Wünsche der Teilnehmer zu berücksichtigen. Der Seminarplan bleibt während der ganzen Weiterbildung gut sichtbar an der Wand oder auf dem Flipchart hängen, so dass sich alle daran orientieren können.

Jetzt sind die Teilnehmer dran:

Vorstellen- Mal ganz anders

Vorstellungsrunden können eine steife, förmliche Angelegenheit sein. Oder Spaß machen, die Stimmung lockern und ins Gespräch bringen. Probiere es aus, indem du die „klassische“ Vorstellungsrunde kreativ gestaltest:

Ball zuwerfen

Geht das Vorstellen reihum, hört niemand wirklich zu, weil jeder ausrechnet, wann er selbst dran ist und sich seinen „Text“ überlegt. Spontaner wird es, wenn du einem Teilnehmer einen Ball zuwirfst. Der sagt einige Sätze über sich: warum er gekommen ist und was er lernen möchte. Dann wirft er den Ball einem anderen Teilnehmer zu, der jetzt an der Reihe ist. So kommt Bewegung in die Runde.

Das Interview

Hier befragen sich je zwei Teilnehmer gegenseitig ungestört 10 bis 15 Minuten und stellen dann den anderen in der Runde vor. Das ist persönlicher und aufschlussreicher als die herkömmliche Variante, weil man in der Atmosphäre des Vier-Augen-Gesprächs viel leichter ins Gespräch kommt als in großer Runde. Außerdem fällt es den meisten Menschen leichter, andere vorzustellen als sich selbst.

Die „Stehparty“

Jeder Teilnehmer sucht sich zwei oder drei andere, die er noch nicht kennt und unterhält sich im Stehen einige Minuten mit ihnen. Dann wird gewechselt. Mit einer Tasse Kaffee in der Hand lernt man sich so ganz unverkrampft kennen.

Ran an das Thema!

Erste Kontakte sind geknüpft, die anfängliche Anspannung ist neugieriger Erwartung gewichen: Jetzt ist der beste Zeitpunkt, in das Seminarthema einzusteigen. Auch das geht spielerisch oft am besten: Lege Postkarten oder ausgeschnittene Bilder, die mit dem Thema der Weiterbildung zu tun haben, auf einen Tisch. Jetzt nimmt sich jeder Teilnehmer ein Bild, das ihn anspricht, und erzählt anschließend in der Runde, warum er es ausgewählt hat, was ihm dazu einfällt oder wichtig ist. Und schon sind die Teilnehmer im Gespräch – und die Weiterbildung mitten im Thema!



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