Der Abgabetermin 02.10. ist vorbei, doch die Steuererklärung ist noch nicht beim Finanzamt? Wer zur Abgabe verpflichtet ist, hat sie bald im Briefkasten: Die Erinnerung an die Abgabe der Steuererklärung 2022. Sobald die Erinnerung vom Finanzamt angekommen ist, heißt es schnell handeln, denn eine Fristversäumnis kann richtig ins Geld gehen.
Kurz & knapp
- Das Finanzamt erinnert mit einem Brief an die Abgabe der Steuererklärung
- Um Mahnungen zu vermeiden, sollte die Steuererklärung dann zeitnah eingereicht werden
- In Ausnahmefällen kann man einen Aufschub beim Finanzamt beantragen
Nicht abgeben ist keine Option
Wer eine Steuererklärung abgeben muss, aber noch nichts eingereicht hat, erhält vom Finanzamt Post mit einer freundlichen Erinnerung an die Abgabe. Darin wird eine Frist bestimmt, die du lieber einhalten solltest. Denn wer die Abgabe trotz Erinnerung versäumt, wird eventuell Verspätungszuschläge zahlen müssen.
Sobald du verspätet abgibst, kann ein Verspätungszuschlag erhoben werden. Hier entscheidet der Sachbearbeiter im Finanzamt: Er berücksichtigt dabei, ob du in der Vergangenheit schon häufiger Fristen versäumt hast. Auch spielt es eine Rolle, ob und in welcher Höhe du noch Steuern zu zahlen hast.
Der Verspätungszuschlag beträgt 0,25 Prozent des Nachzahlungsbetrages, mindestens aber 25 Euro für jeden angefangenen Verspätungsmonat. Darüber hinaus hat das Finanzamt noch weitere Stellschrauben, an denen es drehen kann.
Nicht abgegeben trotz Erinnerung?
Nach Ablauf der Frist aus dem Erinnerungsschreiben liegt der Verspätungszuschlag im Ermessen des Finanzamts. Das bedeutet: Der Finanzbeamte entscheidet, ob er in deinem Fall ein Verspätungszuschlag von mindestens 25 Euro verlangt. Verspätest du dich mit der Abgabe über einen längeren Zeitraum, führt kein Weg mehr am Verspätungszuschlag vorbei.
Wann genau du die Erinnerung vom Finanzamt erhältst, ist noch nicht klar. Wann die Erinnerungsschreiben in diesem Jahr verschickt werden, bleibt erst einmal abzuwarten.
Macht Schluss mit nervigem Papierkram
Was soll ich jetzt unbedingt tun?
- Du hast noch keinen Brief erhalten
- Dann solltest du jetzt aktiv werden und die Steuerklärung so schnell wie möglich nachreichen.
- Du hast dein Erinnerungsschreiben schon erhalten
- Wenn das Finanzamt dich dazu auffordert, die Steuererklärung abzugeben, solltest du schnell handeln. Denn auch wenn du eigentlich nicht abgeben musst, kannst du in die Pflicht rutschen, wenn du beispielsweise Lohnersatz wie Kurzarbeitergeld erhalten hast. Wer eine Steuererklärung abgeben muss, liest du in unserem Beitrag:
Erinnerung an die Abgabe? Weitere Möglichkeiten
Wenn du weißt, dass du die Frist aus dem Schreiben nicht einhalten kannst, melde dich sofort bei deinem Finanzbeamten und versuche eine Lösung zu finden.
Hast du einen plausiblen Grund für die verpasste Frist, kannst du dir mehr Zeit verschaffen, indem du beim Finanzamt eine Fristverlängerung beantragst. Aber: Das Finanzamt ist nicht verpflichtet, dem Antrag zuzustimmen. Es liegt allein im Ermessen des Finanzbeamten. Daher ist es gut, wenn du dich vorher einmal persönlich bei deinem Bearbeiter meldest.
Abgeben solltest du deine Steuererklärung auch dann, wenn du möglicherweise die Steuern nicht zahlen kannst. Sobald der Steuerbescheid da ist, kannst du dann beim Finanzamt eine Stundung beantragen.
FAQ
Wie lange darf das Finanzamt rückwirkend eine Steuererklärung verlangen?
Bis die sogenannte Festsetzungsfrist abgelaufen ist. Das können mehrere Jahre sein.
Was passiert, wenn ich meine Steuererklärung verspätet abgebe?
Bist du dazu verpflichtet eine Steuererklärung abzugeben, dann kann es sein, dass das Finanzamt einen Verspätungszuschlag berechnet. Das sind 0,25 Prozent deines errechneten Nachzahlungsbetrags bzw. mindestens 25 Euro pro angefangenen Monat, den du zu spät abgibst.
Kann das Finanzamt auf den Verspätungszuschlag verzichten?
Ja, der Bearbeiter deiner Steuererklärung darf entscheiden, ob dir der Verspätungszuschlag berechnet wird, wenn du die Abgabefrist verpasst hast. Ab 14 Monaten nach Ende des Steuerjahres wird der Verspätungszuschlag allerdings Pflicht.
Hier schafft jeder die Steuer