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Endlich rauchfrei: Raucherentwöhnung von der Steuer absetzen

Diese Steuervorteile gibt es

Raucherentwöhnung – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer gesünderen Lebensweise. Wir zeigen, wie man dabei auch finanzielle Vorteile bei der Steuer bekommen kann.

Kurz & knapp

  • Wer mit dem Rauchen aufhören will, kann die Kosten steuerlich absetzen
  • Dafür müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein
  • WISO Steuer gibt Tipps dazu, welche Kosten absetzbar sind

Wann lassen sich die Kosten für Raucherentwöhnung absetzen?

Trotz Versuchen, den Nikotinkonsum einzudämmen, wird in Deutschland noch viel geraucht. 14,7 Milliarden Euro – so hoch sind die Einnahmen aus der Tabaksteuer im Jahr 2022.

Doch der Glimmstängel wird immer teurer. Kostete eine Schachtel Zigaretten im Jahr 2002 noch 3 Euro, müssen dafür heutzutage 8 Euro bezahlt werden. Darüber hinaus gibt es aktuell Stimmen aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Deutschen Krebszentrums (DKFZ), die eine Preiserhöhung fordern: auf 22,80 Euro je Schachtel. Damit soll der Tabakkonsum weltweit eingeschränkt werden.

Preisentwicklung bei Zigaretten: Auch eine gute Motivation, auf die Kippe zu verzichten

JahrPreis je Schachtel (20 St.)*Veränderung zum Vorjahr
20196,70 €-
20207,00 €+4,5%
20217,20 €+2,9 %
20227,60 €+5,6 %
20238,00 €+5,3 %
*Am Beispiel der am häufigsten in Deutschland konsumierten Marke, Quelle: Deutscher Zigarettenverband

Wer sich fest vorgenommen hat, das Rauchen abzugewöhnen, kann sich auf die Unterstützung seitens staatlicher Stellen verlassen. Die Krankenkassen übernehme viele damit zusammenhängende Kosten. Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) etwa, bietet einen 21-tägigen Raucherentwöhnungskurs im Rahmen seines „rauchfrei Ausstiegsprogramm“.

Doch sich das Rauchen abzugewöhnen ist schwer – und kann unter Umständen viel kosten. Die gute Nachricht: Auch bei den Kosten für Nikotinpflaster & Co. hast du die Möglichkeit, dir helfen zu lassen: mit der Steuererklärung. Denn die Heilung von Suchterkrankungen – neben Alkohol-, Drogen- oder Spielsucht, gehört auch die Nikotinsucht dazu – ist steuerlich absetzbar.

Mit dem Rauchen aufzuhören, lohnt sich also nicht nur für die Gesundheit, sondern auch für den Geldbeutel.

Voraussetzungen für den Steuerbonus

Bevor du die Kosten von der Steuer absetzen kannst, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein:

1. Keine Erstattung:

Hat deine Krankenkasse die Kosten übernommen, kannst du sie natürlich nicht von der Steuer absetzen. Wurden dir aber nicht alle Kosten erstattet, kannst du für den übrigen Teil einen Steuervorteil bekommen.

2. Ärztliche Bescheinigung:

Ein Arzt sollte schriftlich bestätigen, dass die Rauchentwöhnung aus gesundheitlichen Gründen notwendig ist. Für verschriebene Arzneimittel wie Bupropion oder Vareniclin reicht dir ein Rezept vom Haus- oder Facharzt. Möchtest du Kosten für Therapiesitzungen, Selbsthilfegruppen oder Heilkuren absetzen, benötigst du dafür ein Attest des Amtsarztes oder des Medizinischen Dienstes, das die Notwendigkeit bestätigt.

Endlich rauchfrei: Welche Kosten kann ich absetzen?

Die Kosten für die Raucherentwöhnung kannst du als sogenannte außergewöhnliche Belastungen in der Steuererklärung angeben.

Raucherentwöhnung absetzen Steuer

Dazu gehören in der Regel diese Kosten:

  • Kosten für Arzt, Heilpraktiker und Krankenhaus
  • Ärztlich verordnete Medikamente zur Raucherentwöhnung
  • Ärztlich verordnete Nikotinpflaster
  • Kaugummi
  • Akupunktur
  • Verhaltenstherapie, Hypnose
  • Professionelle Beratung und Coachings
  • Selbsthilfegruppen
  • Heilkur
  • Fahrtkosten zum Arzt

Arzneimittel & Medikamente

Bupropion, Vareniclin oder Antidepressiva – Medikamente bringen in der Steuererklärung nur dann einen Bonus, wenn eine ärztliche Verordnung, also ein Rezept vorliegt. Frei verkäufliche Medikamente sind abzugsfähig, wenn ein Arzt sie verordnet hat.

Zusätzlich darfst du Rezeptgebühren und per Privatrezept verordnete Medikamente vollständig von der Steuer absetzen.

Medizinische Behandlungen

Kosten für psychotherapeutische Behandlungen, Akupunktur oder Beiträge zu Selbsthilfegruppen erkennt das Finanzamt ebenfalls an – sofern die Teilnahme aus Sicht des Amtsarztes oder des Medizinischen Dienstes notwendig ist.

Heilkuren & Hypnose

Auch Ausgaben für eine Kur senken deine Steuer. Voraussetzung ist, dass die Kur zur Heilung oder Linderung einer festgestellten Krankheit notwendig ist und eine andere Behandlungsweise nicht oder kaum Erfolg verspricht.

Krankenhausaufenthalt von der Steuer absetzen

Wird bei der Raucherentwöhnung ein Krankenhausaufenthalt notwendig, kannst du die Kosten dafür absetzen – selbst Zuzahlungen für ein Ein- oder Zweibettzimmer.

Diese Kosten akzeptiert das Finanzamt dagegen nicht:

  • Kosten für Telefon oder Fernseher im Zimmer
  • Kosten für Unterhaltungsliteratur
  • Trinkgeld fürs Personal

Fahrtkosten zum Arzt & Co.

Fahrten zum Arzt, Heilpraktiker oder Apotheke werden gerne in der Steuererklärung vergessen. Dabei helfen sie je nach Entfernung auch kräftig dabei, die Steuerlast zu senken: Je Kilometer einfacher Strecke kannst du 0,30 Euro abrechnen. Nicht vergessen: Musstest du Parkgebühren auf dem Weg zum Arzt bezahlen, solltest du diese ebenfalls in der Steuererklärung angeben.

Fährst du mit öffentlichen Verkehrsmitteln, trägst du die Kosten für die Fahrscheine in der Steuererklärung ein.

Grenzen und Einschränkungen

Möchtest du die Kosten der Raucherentwöhnung absetzen, solltest du Folgendes beachten: Ausgaben rund um die Gesundheit senken erst ab einer gewissen Höhe deine Steuer. Dazu müssen sie die Grenze der sogenannten zumutbaren Belastung übersteigen. Diese berechnet sich aber individuell – je nach Einkommen, Familienstand und Kinderzahl.

Raucherentwöhnung in der Steuererklärung angeben: So geht’s

Damit das Finanzamt deine Kosten für die Rauchentwöhnung anerkennt, solltest du wie folgt vorgehen:

  • Arztbesuch:

    Hol dir eine schriftliche Bestätigung deines Arztes ein, dass die Rauchentwöhnung medizinisch notwendig ist und beginne erst dann mit der Behandlung. Diese Reihenfolge erhöht die Chancen auf einen steuerlichen Abzug.

    Lass die Medikamente und Co. vom Arzt verordnen. Zuzahlungen zu Kassenrezepten oder auch die Kosten eines Privatrezepts erkennt das Finanzamt an. Selbst gekaufte Medikamente nicht.
  • Sammle Belege und Rechnungen:

    Bewahre alle relevanten Unterlagen rund um die Raucherentwöhnung auf. Du musst sie nicht mit der Steuererklärung einschicken, aber wenn das Finanzamt nachfragt, solltest du die Nachweise für Kosten vorlegen können. Andernfalls kann es sein, dass die Kosten gestrichen werden.

Experten Tipp

Nutze Steuer-Scan

Mit der App Steuer-Scan kannst du deine Belege einfach abfotografieren und in deiner digitalen Steuererklärung speichern. So hast du sie beim Ausfüllen der Erklärung gleich zur Hand oder kannst sie bequem nachreichen, wenn das Finanzamt dich dazu auffordert.
  • Steuererklärung abgeben:

    Trage die Kosten in deiner Steuererklärung bei den außergewöhnlichen Belastungen ein.

Trage deine einzelnen Kosten in die entsprechenden Felder unter Allgemeine Ausgaben > Krankheitskosten und andere Besonderheiten ein. WISO Steuer rechnet anschließend die Gesamtsumme für dich aus.

  • Weiterer Vorteil: Das Programm ermittelt deine Grenze für die zumutbare Belastung für dich. Du bekommst auch Tipps, wie du diese Grenze noch weiter ausreizen kannst.

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Quelle: WHO, „Report zur globalen Tabak Epidemie 2023“; DZV