Was taugen digitale Geldmanager?
Unter dem Kopfkissen bringt das eigene Geld derzeit etwa so viel wie auf einem Tagesgeldkonto oder Sparbuch: nämlich nichts. Bei klassischen Geldanlagen sind zwar Garantiezinsen und Überschussbeteiligungen vorhanden, werden aber meistens von Provisionen, Ausgabeaufschlägen, Management- sowie Depotgebühren aufgefressen. Wäre es da nicht prima, wenn Verbrauchern zumindest nur geringe Kosten entstehen und sie wenigstens ein paar Erträge mit ihrem Geld erzielen könnten? Genau das Versprechen FinTechs mit Robo-Advisor und Rebalancing-Techniken, die sich meist auf sogenannte ETFs spezialisiert haben.
Digitale Geldmanager
Um ihr Angebot am Markt zu etablieren, müssen die Robo-Anbieter Vertrauen schaffen, denn von Geldanlage haben deutsche Verbraucher derzeit die Nase voll. Einer Umfrage des Marktforschungsinstitutes YouGov zufolge, kann sich derzeit nur jeder Zehnte vorstellen, sein Geld aufgrund einer Empfehlung eines Anlage-Roboters zu investieren. Bankberatern wird im Grunde noch weniger zugetraut: 57 Prozent der Befragten hegen sogar grundsätzliches Misstrauen gegenüber Beratern, die Geldanlagen empfehlen. Interessant ist auch die Annahme, dass jeder Zweite denkt, kein Berater sei auf Dauer schlauer als der Markt und könne bessere Ergebnisse erzielen. Dieser Zwiespalt – weder Maschine noch Mensch seien ein zweifelsohne vertrauenswürdiger Berater – spiegelt das Dilemma deutscher Verbraucher wider. Vielleicht ist es dieser Mangel an Vertrauen, der die Leute dazu treibt, ihr Geld quasi ungenutzt auf der Bank liegen zu lassen. Laut Deutscher Bundesbank lagern aktuell etwa 1,14 Billionen Euro (Tendenz steigend) ungenutzt, praktisch ohne Zins auf Girokonten und Sparbüchern.
Dennoch ist das Potenzial für Robo-Advisor enorm. Wir erklären Ihnen in verbraucherblick 12/2016, wie die digitale Geldanlage funktioniert und welche Risiken bestehen.