19. Mai 2021

Teure Drahtesel gut versichern

Den Frühling lieben viele. Zwei Spezies verbindet er besonders: Radler und Fahrraddiebe. Die Polizei registrierte allein 2020 rund 271.500 Fahrraddiebstähle in Deutschland. Vor allem bei teuren Rädern kann es sich lohnen, sie zu versichern. Möglich ist das durch eine gesonderte Klausel in der Hausratversicherung oder mit wesentlich umfangreicheren Leistungen einer speziellen Fahrradversicherung. 

Die Fahrradklausel in der Hausrat bietet vor allem bei Einbruchdiebstahl Schutz, etwa wenn das Rad aus dem verschlossenen Keller oder der Garage gestohlen wird. Bei einigen Gesellschaften ist eine Erweiterung auch auf Diebstähle außerhalb der eigenen vier Wände möglich. Die VZ empfiehlt den Blick in die Hausratversicherung: Fehlt die Fahrradklausel, sollte man diese aufnehmen lassen. Dabei gilt es darauf zu achten, dass die Versicherungssumme für alle Räder der Familie ausreichend ist – falls nicht, sollte die Höhe angepasst oder eine spezielle Fahrradversicherung abgeschlossen werden.

Gute Fahrradversicherungen bieten oft einen umfassenderen Schutz als eine Klausel in der Hausrat. Neben dem einfachen Diebstahl sind auch Vandalismus, Unfall- und Elektronikschäden abgesichert. Achten Sie beim Abschluss auf folgende Punkte:

Oft versichern die Unternehmen nur Fahrräder bis zu einem bestimmten Kaufpreis. Bei teuren Fahrrädern prüfen, ob die Summe aussreicht.

  •  Zubehör wie Kilometerzähler oder Akku beim Elektrorad, aber auch Gepäck werden teilweise nur auf Antrag in den Versicherungsschutz eingeschlossen.
  •  Einige Verträge sehen eine Selbstbeteiligung vor. Wer dies nicht wünscht, sollte sie streichen.
  •  Manche Versicherer bieten nur dann Versicherungsschutz, wenn bestimmte Fahrradschlösser genutzt werden.
  •  Wer sicherstellen möchte, dass sein Fahrrad auch im Urlaub oder im Ausland versichert ist, sollte prüfen, wo und für welche Dauer der Schutz gilt.

Die Preis-Leistungs-Unterschiede sind bei Fahrradversicherungen enorm. Policen gibt es zwischen 60 und 300 Euro im Jahr. Die VZ rät dringend dazu, sich zunächst zu überlegen, was genau versichert sein soll, und dann einen passenden Anbieter auszuwählen. Einen aktuellen Vergleichstest bietet die Stiftung Warentest.  

 

Renate Schröder ist seit 25 Jahren als Beraterin im Fachbereich Versicherungen bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz tätig. Zudem leitet sie die Beratungsstelle in Trier und berät dort auch bei verbraucherrechtlichen Themen.