16. September 2020

Feuer und Feinstaub

© Altrendo Images/Shutterstock

Oh, wie herrlich! Von draußen prasselt der Regen gegen die Fenster, doch drinnen wärmt ein knisterndes Feuer im Kamin oder im Holzofen Herz und Seele – und idealerweise auch den ganzen Raum. Für viele ist ein Holzfeuer daheim der Inbegriff der Gemütlichkeit. Doch war da nicht etwas mit Feinstaub? Helfen dagegen Partikelfilter und andere Maßnahmen? Wichtig für Besitzer von Kaminöfen: Bis Ende 2020 müssen Kamine und Öfen der Baujahre 1985 bis 1994 umgerüstet werden. Wir geben einen Überblick über Kamine, Feinstaub und Verordnungen.

„Einzelraumfeuerungsanlagen“, so unromantisch nennen sich Kamine und Öfen im Fachjargon. Ihre Nutzer versprechen sich von ihnen ein Stück Wohnqualität, ein bisschen Behaglichkeit, die Möglichkeit, hin und wieder ins Feuer zu starren wie unsere Vorfahren in Höhlen und Hütten. Für einige ist dies auch eine kostengünstige Alternative zur Heizung oder sogar die einzige Wärmequelle. Aber auch wenn sie immer beliebter werden, weil sie so behaglich wärmen, sind sie nicht unbedenklich. Die nach Angaben des Bundesverbands des Schornsteinfegerhandwerks rund 11,2 Millionen Öfen und Kamine in Deutschland verursachen dem Umweltbundesamt (UBA) zufolge im Schnitt so viel Feinstaub wie der gesamte Straßenverkehr in einem Jahr – obwohl sie nur saisonal betrieben werden. Richtig romantisch ist das nicht.

Heizen mit Holz erzeugt Feinstaub

Kamine und Öfen gelten immer mehr als Problem. „Das Heizen mit Holz verursacht, auch wenn es sachgerecht vorgenommen wird, deutlich größere luftverschmutzende Emissionen als andere Energieträger wie Heizöl oder Erdgas“, heißt es beim UBA. Insbesondere Feinstaub gilt als gefährlich und als mögliche Quelle verschiedener gesundheitlicher Probleme. Darunter fallen unter anderem Schleimhautreizungen und Entzündungen in den Atemwegen, verkalkte Arterien, Schlaganfälle und Krebs. Feinstaub gelangt mit der Atemluft in den Körper – je kleiner das Staubkorn, umso tiefer dringt es ein. Dem UBA zufolge entsteht bei der Verbrennung von Holz deutlich mehr Feinstaub als bei Gas. Das UBA geht von rund 45.000 Toten jährlich in Deutschland aus, die an einer Krankheit gestorben sind, die auf eine Belastung durch Feinstaub zurückzuführen ist. Dazu kommen noch PAKs, sogenannte polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, die ebenfalls bei Verbrennungen entstehen. Diese gelten als krebserregend.

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Maximilian Modler hat die Electronic Media School in Potsdam besucht und dort ein crossmediales Volontariat mit Schwerpunkt auf Verbraucher- und Wirtschaftsthemen absolviert. Er lebt und schreibt in Berlin, unter anderem für Spiegel Online, die Stiftung Warentest und natürlich für verbraucherblick.