1. März 2016

Wie Sie chronische Schmerzen lindern

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Chronischer Rückenschmerz ist die teuerste Krankheit im deutschen Gesundheitssystem. Etwa 6,4 Millionen Menschen leiden für mehr als drei Monate unter dauerhaften Rückenbeschwerden, manche sogar jahrelang. Die Ursachen sind oft unklar. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass vor allem Lockerungsübungen und mentales Training helfen, die Schmerzen erheblich zu lindern oder sogar zu heilen.

Es findet kaum ein Familientreffen, Kaffeeklatsch oder Stammtischgespräch statt, in dem nicht irgendwann der Satz fällt: „Ich hab schon wieder Rücken!“ Die Bilanzen von Ärzten und Krankenkassen belegen, dass das häufige Auftreten von Rückenschmerzen keineswegs gefühlt, sondern real ist. Verschiedene Umfragen der vergangenen Jahre zeigen, dass mehr als 80 Prozent der deutschen Bevölkerung schon mindestens einmal im Leben Rückenschmerzen hatten. Je nach Alter gibt sogar fast die Hälfte der Befragten an, nahezu täglich unter Rückenbeschwerden zu leiden. Die Kosten summierten sich 2008 geschätzt auf neun Milliarden Euro.

Viele Menschen sind nach wenigen Tagen oder Wochen wieder schmerzfrei. In diesen Fällen spricht der Mediziner – unabhängig vom Auslöser – von akuten Schmerzen. Manche haben eine gute Behandlung bekommen, bei anderen verschwinden die Beschwerden nach einer Weile von selbst wieder. Doch bei etwa zehn Prozent der Betroffenen wird der Schmerz chronisch. Entgegen der landläufigen Meinung sagt diese Bezeichnung nichts über den Schweregrad oder den weiteren Verlauf einer Krankheit aus. Zunächst bedeutet „chronisch“ ausschließlich, dass die Betroffenen seit mehr als drei Monaten Schmerzen haben. Von chronischen Rückenbeschwerden sind in Deutschland etwa acht Prozent der Bevölkerung betroffen. Das sind zirka 6,4 Millionen Menschen.

Obwohl das Phänomen so verbreitet ist, stellt die Behandlung sowohl akuter als auch chronischer Rückenschmerzen eine Herausforderung dar. Denn die Beschwerden können viele Auslöser haben. Wenn keine eindeutige Ursache vorliegt, wie etwa Rheuma oder eine Verletzung der Wirbelsäule, spricht der Mediziner von nichtspezifischem Rückenschmerz. Dieser tritt bei fast 90 von 100 Rückenpatienten auf. Die Suche nach der Ursache kann dann sehr lange dauern. Der Wirbelsäulenspezialist Martin Marianowicz weiß: „Viele nichtspezifisch und chronisch Rückenkranke haben eine lange Schmerzkarriere hinter sich. Manche tingeln fünf bis zehn Jahre von Arzt und Arzt, ohne dass ihnen jemand helfen konnte.“

In verbraucherblick 03/2016 erklären wir warum die Diagnose so schwierig ist, wie die multimodale Therapie funktioniert und warum Übungen gegen den Schmerz helfen.

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