13. Januar 2022

Geisterdörfer und Riesenbagger

© Ewa Studio/Shutterstock

Das rheinische Braunkohlerevier hat schon etwas Postapokalyptisches: gewaltige Bagger, ein gigantisches Loch in der Erde, umgeben von Geisterdörfern und erst jüngst wieder erwachsener Natur. Der Besuch der Umgebung des Braunkohle-Tagebaus bei Garzweiler und Hambach ist eine Reise der ganz anderen Art. Die leerstehenden Dörfer, die riesigen Industriemaschinen und die rekultivierten Naherholungsgebiete erzeugen einen Kontrast, wie man ihn in einer Landschaft nur selten findet.

Das rheinische Braunkohlerevier hat nach dem Krieg das deutsche Wirtschaftswunder mit Energie versorgt. Noch vor ein paar Jahren kam jede vierte Kilowattstunde aus den Kraftwerken, die mit dem „braunen Gold“ aus den Tagebaugebieten westlich des Rheins zwischen Köln und Düsseldorf befeuert wurden. Drei dieser Tagebaugebiete sind nach wie vor in Betrieb – Garzweiler, Hambach und Inden – und liegen recht nah beieinander zwischen den Städten Erkelenz, Jülich und Kerpen in Nordrhein-Westfalen.

Größtes Loch Europas

Mit dem von der neuen Bundesregierung angekündigten Braunkohleausstieg schon im Jahr 2030 ergeben sich auch für diese Region einschneidende Veränderungen, die auch für Besucher interessant sind, die sich „das größte Loch Europas“ einmal selbst anschauen wollen. Es gibt in einem dicht besiedelten Land wie Deutschland kaum Möglichkeiten, leerstehende Ortschaften zu besichtigen. Aber der rheinische Tagebau hat dazu geführt, dass dies möglich wird. Die Gegend ist deswegen sehr interessant für alle, die sogenannte Lost Places mögen, also von der Welt vergessenen Orte. Zusätzlich bietet die Gegend schöne Landschaften und natürlich faszinierende Einblicke in den Tagebau selbst – inklusive der dadurch entstandenen Mondlandschaft und des größten Baggers der Welt.

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Fabian A. Scherschel ist freier Journalist und Podcaster. Er spricht und schreibt seit über einem Jahrzehnt in Englisch und auf Deutsch darüber, wie Technik unseren Alltag verändert. In der Vergangenheit arbeitete er unter anderem als Redakteur mit dem Schwerpunkt IT-Sicherheit beim Computermagazin c't.