17. Februar 2020

Gründung nebenbei

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Eine Existenzgründung im Nebenerwerb, also beispielsweise neben einem Angestelltenverhältnis oder während einer Arbeitslosigkeit, hat Vorteile: Man kann prüfen, ob es einen Markt für die eigene Geschäftsidee gibt und ob man sich für die Selbstständigkeit eignet. Zudem lassen sich Teilzeitgründungen eher aus eigener Kasse finanzieren als solche in Vollzeit. verbraucherblick zeigt, worauf Nebenerwerbsgründer achten sollten und wie sie Vorteile geschickt nutzen können.

Ein Angestellter möchte möglicherweise nebenbei als freier Fotograf arbeiten, eine Lehrerin Selbstgenähtes verkaufen, ein Arbeitsloser Internetseiten für Firmen gestalten: Die sogenannte Gründung im Nebenerwerb hat viele Gesichter. Man spricht davon, wenn eine nicht hauptberufliche, selbstständige Arbeit neben einer zeitlich oft überwiegenden Tätigkeit ausgeführt wird. „Das ist der Fall, wenn man zusätzlich zum Angestelltenverhältnis, zur Tätigkeit als Hausfrau oder -mann, zum Studium, zur Arbeitslosigkeit oder neben dem Rentenbezug ein Einkommen aus einer Selbstständigkeit erzielt“, erläutert Franca Heß, Referatsleiterin für Existenzgründung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Chemnitz. In der Regel gelte eine Tätigkeit dann als Nebentätigkeit, wenn sie „nicht mehr als ein Drittel der Arbeitszeit eines vergleichbaren Vollerwerbs“ in Anspruch nehme.

Dem Gründungsmonitor der KfW zufolge gab es 2018 in Deutschland 547.000 Existenzgründer – davon etwa 53,4 Prozent beziehungsweise 292.000 Personen im Nebenerwerb. Ihre Zahl ist das fünfte Jahr in Folge gefallen. So waren es 2013 noch 562.000 Nebenerwerbsgründer, was einem Anteil von 64,7 Prozent an den gesamten Gründern entsprach. Studienautor Georg Metzger begründet den Rückgang mit der guten Verfassung des Arbeitsmarktes: „Viele Menschen, die sich etwas hinzuverdienen wollen, nehmen eher einen kleinen Nebenjob an, als sich selbstständig zu machen – denn das Angebot dafür ist momentan sehr groß. Außerdem sind in den vergangenen Jahren viele Personen erwerbstätig geworden, die dem Arbeitsmarkt zuvor nicht zur Verfügung standen. Dadurch ist das Potenzial für Nebenerwerbsgründungen schon merklich kleiner geworden.“

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Christina Anastassiou arbeitet seit 2003 als freie Journalistin mit einem Schwerpunkt auf Finanz- und Wirtschaftsthemen. Die Diplombiologin mit dem Zusatzfach Betriebswirtschaftslehre schreibt über Geldanlagen, Finanzierung und mittelständische Unternehmen. Außerdem interessiert sie sich sehr für Gesundheit, Medizin und andere Verbraucherthemen.