Mogelpackungen im Supermarktregal
Mogelpackungen erwecken den Eindruck, dass viel mehr drin ist als dies tatsächlich der Fall ist. Tricks und Kniffe dafür gibt es viele. In den Supermarktregalen wimmelt es von solchen Täuschungsmanövern. Die Verbraucherzentrale Hamburg, die sich seit mehr als zehn Jahren mit dem Phänomen auseinandersetzt, kürt seit Jahren die Mogelpackung des Monats.
Früher war alles anders. Da wusste man, woran man war. Da musste eine Tafel Schokolade 100 Gramm wiegen. Heute darf auch mehr oder weniger drin sein. Seit die EU-Verpackungsverordnung 2009 in Kraft getreten ist, dürfen Hersteller bei vielen Lebensmitteln frei entscheiden, in welcher Verpackungsgröße sie ein Produkt in den Handel bringen. Diese Freiheit, die Packungsgröße individuell zu wählen, nutzen sie aber kaum zugunsten des Verbrauchers – etwa um individuell geeignete Verpackungsgrößen für Singles, Senioren oder Großfamilien anzubieten. Vielmehr werden Packungsgrößen häufig verändert, um Preiserhöhungen zu kaschieren. Solche Mogeleien finden sich nicht nur bei Lebensmitteln, sondern auch in anderen Warengruppen, wie beim Waschmittel oder bei Babywindeln.
Gemogelt wird viel. Wenn es darum geht, Preiserhöhungen zu verschleiern, sind Konzerne sehr erfinderisch und ihre Taktiken vielfältig. Gerne verschleiern die Hersteller ihre Tricks mit Hinweisen wie „jetzt neu“ oder „neue Rezeptur“, „jetzt noch mehr Inhalt“ oder eine komplette Neugestaltung der Verpackung oder des gesamten Produkts, denn das lenkt ab vom Preisaufschlag. Wir decken in verbraucherblick 08/2016 auf!