6. Januar 2022

Brust raus: REWE gewinnt Negativpreis Goldenen Windbeutel

© foodwatch

Dieser Trick ist preiswürdig und hat die meisten überzeugt: Mit veralteten CO2-Zertifikaten täuscht die Lebensmittelkette REWE Klimaneutralität vor, und zwar für das Hähnchenbrustfilet seiner Eigenmarke Wilhelm Brandenburg. Diese Gaukelei hat bei der Online-Abstimmung der Verbraucherorganisation foodwatch 28,7 Prozent der mehr als 63.000 Teilnehmer überzeugt. Tatsächlich wird das Hähnchenbrustfilet weder emissionsfrei hergestellt noch wird der bei der Produktion anfallende CO2-Ausstoß ausgeglichen, wie foodwatch recherchiert hat. Demnach schützt das Wald-Projekt in Peru, durch das die Treibhausgas-Emissionen angeblich kompensiert werden, den dortigen Wald nicht. „REWE verkauft Fleisch als gut für das Klima, was eine glatte Lüge ist. Mit diesem Greenwashing muss Schluss sein“, kritisierte Manuel Wiemann, foodwatch-Wahlleiter des Goldenen Windbeutels. Knapp hinter dem Hähnchenbrustfilet von REWE landete auf Platz 2 das „Volvic Natürliches Mineralwasser“ von Danone (26,8 Prozent) gefolgt von „Mövenpick Green Caps“ von J.J. Darboven (15,6 Prozent) sowie auf Platz 4 „Wunderland Fruchtgummis“ von Katjes (15,6 Prozent) und auf dem 5. Platz der „Clean Protein Bar“ von Naturally Pam by Pamela Reif (14,1 Prozent). Bereits seit 2009 verleiht foodwatch jährlich den Goldenen Windbeutel, um auf das Problem der Verbrauchertäuschung im Lebensmittelbereich hinzuweisen.

Tarnen, täuschen, tricksen: Mit diesen Methoden werben einige Supermärkte, Geschäfte und Onlineshops. Lockangebote sollen Verbraucher zum Kaufen eines Produktes und weiterer Waren verleiten. Ab wann gelten solche Werbungen als irreführend und verstoßen gegen das Wettbewerbsrecht? Welche Formen von Mogelpackungen sind erlaubt? Antworten darauf lesen Sie im Beitrag „Getäuscht und verirrt – Welche Werbetricks verboten sind“.