11. Dezember 2020

Radwege in Deutschland zu schmal

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Radfahrer haben auf Deutschlands Straßen zu wenig Platz. Zu diesem Ergebnis ist der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) in einer Stichprobe von 120 Routen in 10 Städten gekommen. Rund jeder dritte Radweg (36 Prozent) habe im Zeitraum März bis Mai 2020 nicht einmal die Mindestbreite erfüllt, teilte der ADAC mit. Als Maßstab galten die Empfehlungen der Forschungsgesellschaft für Straßen und Verkehrswesen (FGSV) mit einer Fahrbahnbreite von 1,60 Meter für Radwege, die nur in einer Richtung zu befahren sind, sowie 2 Meter Breite für alle anderen Radwege.

Nur Kiel erreichte bei dem Test ein gutes Gesamturteil. Bremen, Dresden, Erfurt, München, Saarbrücken, Stuttgart und Wiesbaden erhielten ein „ausreichend“. Hannover und Mainz bekamen die Note „mangelhaft“. In Mainz bewerteten die Prüfer 70 Prozent der Routen als mangelhaft oder sehr mangelhaft. In Hamburg wurde nicht getestet. Beim Bau neuer Radwege plädiert ADAC Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand für ganzheitliche Mobilitätskonzepte. Dazu zähle unter anderem die Planung mit mindestens den vom FGSV empfohlenen Regelbreiten, Verkehrszeichen neben statt auf den Radwegen sowie der Verzicht auf kombinierte Geh- und Radwege.

Auf den Radwegen wächst nicht nur die Fahrradzahl, sondern auch die Vielfalt. Neben neuen E-Bikes kommen immer mehr Falt- und Lastenräder in Mode. Was die beiden Radvarianten inzwischen bieten, lesen Sie im Beitrag „Klappt gut – Was Falt- und Lastenräder draufhaben“.