14. April 2022

Nicht nur Nebensache

© M. Schuppich/Shutterstock

Es ist ein Wortungetüm, dabei lösen aber viel mehr die Zahlen dahinter Schweißausbrüche aus. Gemeint ist die Betriebskosten- beziehungsweise Nebenkostenabrechnung. Für viele Mieter ist die sogenannte zweite Miete angesichts stark gestiegener Energiepreise eine enorme Belastung geworden. Manche Positionen in dem Zahlenwerk sind gelegentlich unkonkret formuliert oder sogar unrechtmäßig aufgeführt. Was sind typische Abrechnungsfehler bei den Nebenkosten und wie können sich Mieter dagegen wehren?

Durchschnittlich 2,17 Euro pro Quadratmeter müssen Mieter im Monat für Betriebskosten zahlen. Diesen Wert weist der zuletzt im Dezember 2020 veröffentlichte Betriebskostenspiegel des Deutschen Mieterbundes (DMB) aus, Basis sind Daten aus dem Jahr 2018. Rechnet man alle denkbaren Betriebskostenarten mit den jeweiligen Einzelbeträgen zusammen, kann diese sogenannte zweite Miete bis zu drei Euro pro Quadratmeter und Monat betragen. Für eine 80 Quadratmeter große Wohnung sind das knapp 3000 Euro im Jahr. Dietmar Wall, Jurist beim DMB, geht inzwischen von einem starken Anstieg aus: „Für das Jahr 2021 werden bis zu 44 Prozent höhere Heizkosten prognostiziert als noch 2020.“

In Deutschland werden jedes Jahr etwa 20 Millionen Nebenkostenabrechnungen erstellt. „Auf Grundlage der Erfahrungen der uns angeschlossenen 300 Mietervereine ist jede zweite Abrechnung fehlerhaft“, sagt Wall. Er ergänzt: „In den Beratungen des DMB dreht sich jedes dritte Gespräch darum.“ Kein Wunder, dass es für Mieter wie Vermieter ein Dauerärgernis ist, das 2021 immerhin bei 18 Prozent aller Mietrechtsprozesse der Streitgegenstand war. Nötig ist das nicht. Denn im Prinzip ist es ganz einfach. Die Vorgaben einer ordentlichen Abrechnung aller Kosten für eine Wohnung oder ein Haus sind klar geregelt.

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Andreas Einbock ist seit November 2015 Redakteur bei verbraucherblick. Seine Schwerpunkte sind Finanzen, Technik und Energie – und natürlich das Sparen, weshalb er die meisten Spartricks selbst testet. Zuvor hat er für eine Sonntagszeitung, einen Industrieverband und eine Industrie- und Handelskammer geschrieben.