20. Juli 2021

Raus aus dem Krankenhaus

© fizkes/Shutterstock

Wer aus der Klinik entlassen wird, ist längst nicht immer gesund. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa die Hälfte aller Krankenhauspatienten nach der Entlassung noch Unterstützung brauchen. Schon seit Jahren sind Kliniken deshalb dazu verpflichtet, die weitere medizinische Versorgung sicherzustellen. Der Fachbegriff lautet Entlassmanagement. Doch das klappt oft nur unzureichend. Und viele Patienten wissen nicht, welche Rechte sie haben. verbraucherblick gibt einen Überblick.

Immer wieder hört man Erfahrungen wie die von Anja Niederberg (Name geändert): Nach vier Tagen Kortisontherapie im Krankenhaus haben sich die entzündeten Nerven beruhigt und die Frau mit Multipler Sklerose wird entlassen. Aus Erfahrung weiß Niederberg, dass sie nun viele Wochen mit dem Physiotherapeuten üben muss, bis sie ihre Hände wieder normal benutzen kann. Trotz Nachfrage wurde nichts organisiert und sie gegen ihren Willen entlassen. Nach einem Tag zu Hause werden die Verkrampfungen wieder schlimmer, breiten sich aus und schnüren ihr langsam die Luft ab. Unfähig, den Notruf zu wählen, muss sie warten, bis abends ihre Tochter nach ihr sieht, die schleunigst den Notarzt ruft.

So sollte es eigentlich nicht laufen. Es gibt die gesetzliche Pflicht für Krankenhäuser, die Nachversorgung ihrer Patienten sicherzustellen. Seit Oktober 2017 gilt für gesetzlich Versicherte der Rahmenvertrag Entlassmanagement, der erstmals ein standardisiertes Verfahren definiert. Dazu gehört, dass die behandelnden Ärzte und Pflegekräfte mit Patienten und Angehörigen gemeinsam erörtern müssen, welche Hilfe nach der Entlassung individuell benötigt wird. Das Krankenhaus ist verpflichtet, mit Haus- und Fachärzten sowie weiteren Heilbehandlern und der Krankenkasse zu kommunizieren und die nötigen Schritte einzuleiten. Idealerweise ist eine feste Bezugsperson für alles verantwortlich, in der Regel eine Pflegefachkraft.

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Marina Engler schreibt seit Anfang 2014 als freie Journalistin für verschiedene Verbrauchermagazine. Ihre Schwerpunkte sind Gesundheit und Pflege. Da die journalistische Neugier tief in ihr verankert ist, befasst sie sich auch regelmäßig mit ganz anderen Themen.