14. August 2019

Regeln fürs Enterben

© 1048790369 Olena Yakobchuk/Shutterstock

Bei dem Wort „enterben“ fallen wahrscheinlich jedem erst einmal Familientragödien ein – Zoff, Unfrieden und vielleicht sogar körperliche Misshandlungen. Dabei kann es gute Gründe dafür geben, die gesetzliche Erbfolge auszuschalten. In einem Testament beispielsweise kann man festlegen, dass die Nächsten nichts erben sollen, obwohl das Gesetz das eigentlich so vorsieht. Worauf es ankommt, wenn man andere als die gesetzlichen Erben im Nachlass bedenken möchte.

Man kennt es aus Spielfilmen: In der Familie kommt es zum Streit, wutentbrannt schleudern Vater oder Mutter dem missratenen Nachwuchs ins Gesicht: „Du bist enterbt!“ Was nach großem Drama klingt, ist erstens gar nicht so einfach umzusetzen. Zweitens kann es jedoch einige sehr gute und ganz rationale Gründe dafür geben, die gesetzliche Erbfolge zu ändern. Wer darüber nachdenkt, jemanden zu enterben, sollte sich daher zunächst mit der Sachlage auseinandersetzen.

Es erben die nächsten Verwandten

Wenn jemand stirbt, erben in der Regel der Partner und die Kinder. Angenommen, ein Mann ist verheiratet und hat drei Kinder. Dann erbt nach seinem Tod die Ehefrau 50 Prozent, wenn es kein Testament gab und die beiden in einer Zugewinngemeinschaft lebten. Die restlichen 50 Prozent müssen sich die drei Kinder teilen. Ist ein Paar verheiratet, hat aber keine Kinder, wird es schon schwieriger. Denn dann erben in diesem Fall die Eltern, Geschwister oder Nichten und Neffen des Verstorbenen mit –. Spätestens dann hat man eine Konstellation, die nicht allen Paaren zusagt. Das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz hat Erbkonstellationen mit Angehörigen der ersten, zweiten oder dritten Ordnung ausführlich in einem PDF beschrieben.

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Bettina Blaß ist seit über 15 Jahren selbstständige Verbraucherjournalistin und Trainerin für Internetthemen. Zuvor war sie Redakteurin für die WISO Monats-CD und bei der G+J Wirtschaftspresse Online stellvertretende Redaktionsleiterin. Ihr Fokus liegt auf den Themen Internet, Finanzen und Immobilien. Privat schreibt sie für ihr Reise- und Genussblog Op jück.