13. April 2022

Reparieren statt wegwerfen

© ShutterStockStudio/Shutterstock

Kaum gekauft, schon kaputt: Manche Geräte halten gerade einmal bis kurz nach der Gewährleistungsfrist von zwei Jahren. Da steckt doch System dahinter. Oder? Manche Konsumenten vermuten, dass Produzenten die Haltbarkeit ihrer Waren bewusst verkürzen, um mehr zu verkaufen. Geplante Obsoleszenz lässt sich aber nur schwer nachweisen. Doch sowohl für den Geldbeutel als auch für die Umwelt lohnt es sich, in langlebige Qualität zu investieren und statt sofort neu zu kaufen, auch mal etwas zu reparieren. Die Verbraucherrechte dazu wurden Anfang 2022 nochmals gestärkt.

Waschmaschine, Drucker oder Smartphone – die meisten elektronischen Geräte stellen irgendwann den Betrieb ein. Ob es ein fehlendes Update ist oder einfach das falsche, ob irgendwo ein kleines Plastikzahnrad verschleißt oder aus ganz anderen Gründen, immer wieder drängt sich der Verdacht auf, dass Hersteller mit verschiedenen Mitteln absichtlich die Nutzungsdauer ihrer Geräte verkürzen. Dieses kalkulierte Kaputtgehen nennt sich geplante Obsoleszenz und ist Gegenstand gesellschaftlicher Debatten.

Das Glühlampen-Kartell

In den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts einigten sich die weltweit größten Leuchtmittel-Hersteller OSRAM, Philips und General Electric in einer geheimen Absprache darauf, Glühdrähte in ihrer Lebensdauer zu beschränken. Von rund 2500 Stunden senkten sie die Nutzungsdauer auf rund 1000 Stunden. Wer bessere Glühlampen auf den Markt brachte, musste an das Kartell, das bis 1942 bestand, Strafe zahlen. Der Name dieses Glühlampen-Kartells: Phoebus. Das Gemauschel flog auf, doch noch immer ranken sich Gerüchte um die eigentlich mögliche Lebensdauer von Glühlampen. Im Prinzip könnten sie länger bestehen als ihre Käufer, wie ein anscheinend seit 1901 ununterbrochen brennendes Exemplar in der Feuerwache im US-amerikanischen Livermore belegt.

mehr lesen Sie in verbraucherblick 04/2022.

Bestellung Einzelheft
E-Paper 04/2022: 5 €

Bestellung Abo
E-Paper für Buhl-Vertragskunden: 12 Ausgaben für 12 € pro Jahr

E-Paper für alle anderen: 12 Ausgaben für 50 € pro Jahr

Maximilian Modler hat die Electronic Media School in Potsdam besucht und dort ein crossmediales Volontariat mit Schwerpunkt auf Verbraucher- und Wirtschaftsthemen absolviert. Er lebt und schreibt in Berlin, unter anderem für Spiegel Online, die Stiftung Warentest und natürlich für verbraucherblick.