15. September 2021

Schluss mit UMTS

© issaro prakalung/Shutterstock

Was gestern noch schnell war, ist heute schon zu langsam. Ganz besonders trifft das auf technische Standards zu, wie beispielsweise UMTS (Universal Mobile Telecommunications System). Die versteigerten Lizenzen für bestimmte Frequenzbereiche spülten im Sommer 2000 rund 50 Milliarden Euro in die deutsche Staatskasse. Schon damals war klar: Diese Ausgaben der Mobilfunkanbieter würde der Kunde bezahlen müssen. Der zahlt seitdem mehr als internationalen Durchschnitt für mobile Datenverbindungen via UMTS. Nun wird dieser Funkstandard abgeschaltet. Was ändert sich dadurch?

UMTS steht für den Datenübertragungsstandard der dritten Generation, wird daher international vor allem als 3G bezeichnet. Ursprünglich waren damit Download-Raten von 384 kbit/s (Kilobit pro Sekunde) möglich, Erweiterungen auf Seiten der Antennen und der Mobiltelefone ermöglichten dann bis zu 42 Mbit/s. Die Erweiterungen des Standards erhielten die Bezeichnungen HSDPA (High Speed Downlink Packet Access) beziehungsweise HSDPA+. UMTS steht jetzt vor dem Aus. Die drei Netzbetreiber in Deutschland schalten die Technik ab – Vodafone und Telekom im Sommer 2021, Telefónica bis zum Jahresende.

LTE statt UMTS

Die gute Nachricht ist: Direkt betroffen werden nur sehr wenige sein. Vodafone gibt die Zahl derer, die regelmäßig noch UMTS nutzten, mit gerade mal drei Prozent an. Und auch die täten das eher nicht freiwillig, sondern mangels anderer Möglichkeiten, etwa weil kein schnelleres Netz verfügbar ist. Grund für die Abschaltung ist, dass die Frequenzen nun für die beiden neuen Mobilfunkstandards LTE (Long Term Evolution, 4G) und 5G genutzt werden sollen. Alle Anbieter versprechen, dass dort, wo der UMTS-Empfang wegfällt, stattdessen mindestens LTE verfügbar ist.

mehr lesen Sie in verbraucherblick 09/2021.

Bestellung Einzelheft
E-Paper 09/2021: 5 €

Bestellung Abo
E-Paper für Buhl-Vertragskunden: 12 Ausgaben für 12 € pro Jahr

E-Paper für alle anderen: 12 Ausgaben für 50 € pro Jahr

Michael Scheuch ist Wirtschaftsjournalist, hat lange Jahre für die ZDF-Sendung WISO als Redakteur gearbeitet. Autor von ZDF-Dokumentationen und Buchautor. Im C.H.Beck-Verlag erschienen: „Kaufen vom Bauträger - ohne böse Überraschungen“.