20. Mai 2021

Wenn Verwitwete sich trauen

© Monkey Business Images/Shutterstock

Vor vier Jahren stirbt plötzlich Eva Blaurocks Ehemann Thomas. Ihre Lebensplanung hatte damals vorgesehen, dass sie sich nun allein um ihre Tochter Lisa kümmern würde. Sich nochmals zu verlieben, hätte sie sich niemals träumen lassen. Und doch ist ihr genau das passiert. Schließlich hält ihr Freund Cem Polat sogar um ihre Hand an. Doch Eva ist auch Realistin und fragt sich, ob die Wiederheirat unter dem Strich nicht zu einem herben finanziellen Verlust führen würde. 

Die Irrungen und Wirrungen des Lebens sind vermutlich den meisten aus eigenen Erfahrungen mehr oder weniger bekannt. Denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. So überraschend der Lebensplan durcheinander gerät, so sinnvoll ist es, sich nach einem Schicksalsschlag neu zu ordnen und die Dinge pragmatisch zu sortieren. So überlegte auch Eva Blaurock, ob sie nach dem Tod ihres Mannes wirklich wieder heiraten sollte. Was für oder gegen eine Wiederheirat steht, hat sie in einer Pro- und Contra-Liste zusammengetragen. Heraus kam eine Auflistung, die auch anderen Witwen und Witwern in einer ähnlichen Lage eine Entscheidungshilfe sein kann.

Rentenrecht und Beamtenversorgung

Bei Wiederheirat würde Evas Anspruch auf Witwenrente aus der gesetzlichen Rentenversicherung oder Witwengeld aus der Beamtenversorgung mit dem nächsten Monat entfallen. Versüßt wird der Start in die Ehe mit Cem mit einer Abfindung der Rentenkassen. Die Höhe beträgt das 24-Fache der sonst im Heiratsmonat gezahlten durchschnittlichen Witwenrente beziehungsweise das 24-Fache des durchschnittlichen Witwengelds der vorherigen 12 Monate (§ 80 SGB VII). Der Antrag ist ganz einfach: mit einem Brief an die Deutsche Rentenversicherung beziehungsweise an den Versorgungsträger die Wiederheirat mitteilen und eine Heiratsurkunde im Original beilegen.

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Dirk R. Schuchardt ist seit über 20 Jahren freier Dozent, Autor und Chefredakteur von Rentenfernsehen.de. „Altersvorsorge ist nichts anderes als ein Zwiegespräch mit seinem künftigen Ich!“, ist seine Maxime. In seinen Seminaren beweist er stets, dass das Thema Rente alles andere als langweilig ist.