21. Oktober 2019

Zahnspange: Was sinnvoll ist

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© 750299818 djile/Shutterstock

Was wären Madonna und Vanessa Paradis ohne ihre Zahnlücken? Auch für Jürgen Vogel sind sie zum Markenzeichen geworden, die Zahnlücken und schiefen Vampirzähne. Japanische Frauen sollen sich ihr Gebiss sogar mit Absicht verkrümmen und abschleifen lassen, damit ihr Lächeln mädchenhafter wirkt. Trotzdem bevorzugen hierzulande wohl die meisten Menschen ein makelloses Gebiss mit geraden Zähnen. Wann ist dafür die Zahnspange notwendig? Welche alternativen Möglichkeiten gibt es? Und wie viel kostet die kieferorthopädische Behandlung?

Schiefes Grinsen, Hasenzähne, Überbiss – es gibt viele Gründe, warum Kieferorthopäden zur Zahnspange raten. Seit 1972 gelten ausgeprägte Zahnfehlstellungen in Deutschland als Krankheit, wenn sie zu Beeinträchtigungen beim Sprechen, Atmen, Beißen, Kauen oder bei der Gelenkfunktion führen. Etwa die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland bekommt eine kieferorthopädische Korrektur. Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung empfiehlt den Beginn einer Behandlung ab einem Alter von zehn Jahren, weil in dieser Phase unter anderem der Durchbruch der bleibenden Zähne gesteuert werden kann und Kinder bereits alt genug sein sollten, um zu verstehen, dass sie bei der Zahnbehandlung kooperieren müssen.

Typische Zahnfehlstellungen

Wann eine kieferorthopädische Behandlung notwendig ist, können Eltern häufig selbst erkennen. Oft werden sie auch bei der Vorsorgeuntersuchung vom Kinderarzt oder der Zahnärztin darauf hingewiesen, dass ihr Kind womöglich eine Zahnspange brauchen könnte. „Wenn Sie einem Kind ins Gesicht schauen und das Kinn nicht in der Mitte ist, besteht der Verdacht auf einen Kreuzbiss“, erklärt Gundi Mindermann, Kieferorthopädin in Bremervörde und ehemalige Vorsitzende des Berufsverbands der deutschen Kieferorthopäden. „Beim Kreuzbiss sind die Zähne falsch verzahnt und beißen schief aufeinander.“ Mögliche Folgen davon seien Einschränkungen in der Abbeiß- und Kaufunktion sowie fehlender Halt der Zähne im Knochen. In diesem Fall sei es sinnvoll, auch schon bei Kindern mit Milchgebiss mit der Behandlung zu starten. „Ich gehe das Ganze spielerisch an, spreche von einer Zauberspange“, so die Kieferorthopädin. Maximal 18 Monate dauere die Behandlung in der Regel. Kinder in diesem Alter seien meist kooperativ und fänden es toll, eine Zahnspange zu tragen.

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Alena Hecker beschäftigt sich als freie Journalistin mit Verbraucherthemen aller Art. Sie hat bereits für die Stiftung Warentest und das gemeinnützige Verbraucherportal Finanztip gearbeitet und schreibt seit 2016 auch für verbraucherblick.