27. Januar 2016

Echtfellbesatz häufig nicht deklariert

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Nicht nur Vegetarier oder Veganer lehnen ihn kategorisch ab. Auch viele Menschen, denen Fleisch durchaus auf den Teller kommt und die auch kein Problem mit Schuhen, Jacken oder Handschuhen aus Leder haben, wollen ihn nicht: Pelz. Kunstpelz dagegen besteht aus Kunstfasern – eine völlig andere Sache also. Doch kann man wirklich sicher sein, dass Textilien richtig gekennzeichnet sind und tatsächlich kein echtes Fell verwendet wurde?

Auch wenn Pelz wieder in Mode ist, viele Verbraucher wollen kein echtes Fell. Die Zeiten, in denen der echte Pelzmantel das Prunkstück der Garderobe war, sind vorbei. Echtes Fell wird dennoch verarbeitet und zwar nicht selten. Der Grund dafür ist simpel: Gut gemachtes Kunstfell ist teurer als echtes Fell.

Textilien, in denen Fell – aber auch Leder oder Horn – verarbeitet ist, müssen laut EU-Verordnung die Kennzeichnung haben „enthält nicht-textile Teile tierischen Ursprungs“. Die Tierschutzorganisation PETA geht allerdings davon aus, dass das längst nicht immer der Fall ist. Das Ergebnis einer Stichprobe von WISO und PETA ist ernüchternd: Bei allen vier getesteten Kleidungsstücken mit kuscheligem Fellrand und ohne Hinweis auf nicht-textile Teile tierischen Ursprungs, wurden doch echte Felle verarbeitet. Das bestätigt nun auch Stiftung Warentest. Von 5 überprüften Kunstpelzen waren alle in Wahrheit echte Felle.

Bis zu 70 Millionen Tiere sollen Schätzungen zufolge Jahr für Jahr gezüchtet und getötet werden – für die Textilindustrie. Theoretisch gibt es die EU-Verordnung, die eine Kennzeichnung von Pelz vorschreibt. Praktisch können sich Verbraucher nicht immer auf die Kennzeichnung verlassen. In verbraucherblick 01/2016 erklären wir wie man Kunstpelz vom echten Fellen unterscheiden kann.

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