24. Juni 2019

Immer auf Empfang

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Wettbewerb im Telekommunikationsmarkt – das soll die Preise für Endkunden niedrig halten, bessere Leistung, besseren Service schaffen. In Deutschland greift das Argument allerdings nicht hundertprozentig. Denn Verträge binden die Kunden über zwei Jahre, es gibt nur drei Mobilfunknetze und die verschiedenen Service Provider, die ohne eigenes Netz arbeiten, haben eine verwirrende Marken- und Tarifvielfalt aufgebaut. Beim Wechsel des Anbieters gibt es immer wieder neue Fallstricke. Dennoch lohnt es sich, Preise und Dienste zu vergleichen. Über die Zeit hinweg lässt sich viel Geld sparen.

Die Verwandlung vom Telefon zum Internet-Endgerät hat in den vergangenen Jahren das Smartphone hervorgebracht. Sprache ist im Grunde nur noch ein kleiner Teil des genutzten Spektrums. Vielmehr haben Messengerdienste, die die SMS fast abgelöst haben, E-Mail, YouTube und das Surfen im Internet das mobile Nutzungsverhalten geprägt. Was diese Nutzung braucht: eine Datenverbindung. Die soll möglichst flott sein, damit sich Webseiten schnell aufbauen und das Video flüssig läuft, und die Menge der genutzten Daten soll möglichst wenig limitiert sein. Schon 2017 gaben in einer Studie für Telefonica 58 Prozent der Nutzer an, einen Datentarif bis zu 2 GB Volumen zu nutzen. 52 Prozent sagten, dass sie regelmäßig oder gelegentlich die Grenzen ihres Vertrages erreichen. Der Wunsch, unbegrenzt surfen zu können, ist groß.

Die Zukunft: 5G

Seit März 2019 werden in Deutschland die Frequenzen versteigert, die für den Betrieb des neuen Mobilfunknetzes benötigt werden. Vier Bieter sind im Wettbewerb. Mit dem Netzausbau werden die Anbieter Mitte 2019 beginnen, ab Ende 2019 könnten dann erste Angebote für schnelleres Surfen entstehen. Allerdings werden kaum die theoretisch möglichen Datenraten von 20 Gbit/s erreicht, in der Praxis wird eine Kombination aus LTE und 5G zum Einsatz kommen, die bisherigen Datenraten werden mit bis zu 2,5 Gbit/s voraussichtlich gerade mal verdoppelt. Tatsächlich steht die Versorgung der Mobilfunkkunden jedoch voraussichtlich gar nicht im Fokus der Anbieter. Ziel ist vielmehr, etwa Anwendungen für autonomes Fahren zu ermöglichen oder deutlich mehr Geräte einzubinden. Lokal werden für große Industrieareale 5G-Funknetze entstehen, die die aktuellen kabelbasierten Netzwerke ergänzen oder ablösen. 5G bietet dabei etwa Vorteile bei der Reaktionsgeschwindigkeit, während ein Kabelnetz mit vielen Routern im Datenweg die Reaktionszeit (Latenz) verschlechtert.

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Michael Scheuch ist Wirtschaftsjournalist, hat lange Jahre für die ZDF-Sendung WISO als Redakteur gearbeitet. Autor von ZDF-Dokumentationen und Buchautor. Im C.H.Beck-Verlag erschienen: „Kaufen vom Bauträger - ohne böse Überraschungen“.