14. Mai 2020

Engpass wegen Corona

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Arbeitnehmer sind in Kurzarbeit, Selbstständige haben Einkommenseinbußen, weil die Einnahmen wegen der Corona-Krise ausbleiben. Und die Rücklagen sind fast aufgebraucht? Dann kann es eng werden beispielsweise mit laufenden Krediten für das Eigenheim, für eine eigene Praxis oder für ein Café. Bevor man die Raten nicht mehr bezahlen kann, sollte man handeln – und zwar so früh wie möglich. Eine Lösung von der Stange gibt es dabei allerdings nicht. Vielmehr muss jeder Fall einzeln betrachtet werden.

Wer dachte, die Corona-Krise sei nach zwei Wochen Kontaktsperre für alle ausgestanden, wird derzeit eines Besseren belehrt: Gastronomen, Friseuren, Buchhändlern und vielen anderen Klein- und Kleinstunternehmen fehlen die Einnahmen. Selbst wenn die Lockerungen aufgehoben sind, können viele die entstandenen Löcher nicht stopfen. Ein Tisch im Restaurant kann eben immer nur einmal zur selben Zeit besetzt werden, ein Friseur schneidet nicht zweimal die Haare ab – kurzum: Nicht alles kann nachgeholt werden. Doppelt und dreifaches Geschäft ist nicht möglich. Doch es sind nicht nur die Selbstständigen, die jetzt zu kämpfen haben, auch viele Arbeitnehmer sind in Kurzarbeit. Damit geht jedoch ein niedrigeres Gehalt einher. Und irgendwann werden sowohl bei den Angestellten als auch bei den Selbstständigen die finanziellen Polster aufgebraucht sein. Wer das absehen kann, sollte sofort handeln.

Tipp: Handeln Sie jetzt schon und stimmen Sie sich mit der Bank ab. Gerade bei der Rückzahlung des Immobilienkredits sollten Sie nicht in Verzug kommen. Sonst kommt es im schlimmsten Fall zum Zugriff der Bank aufs Heim bis hin zur Zwangsversteigerung.

Ist abzusehen, dass es finanziell eng werden könnte, muss man reagieren. Hartmut Paland ist Leiter des Marktgebiets Süd bei der Deutschen Apotheken- und Ärztebank, kurz ApoBank. Er rät allen Betroffenen, die Ausgaben zu prüfen und gegebenenfalls zu reduzieren, soweit das möglich ist. Dementsprechend verschiebt man Anschaffungen, die nicht dringend sind. Inmitten dieser schwierigen Zeit gibt es jedoch auch gute Nachrichten: „Ich habe selten erlebt, dass Gelder vom Staat, die sogenannten Soforthilfen, so schnell zur Verfügung gestellt werden wie derzeit“, sagt Hartmut Paland. Tatsächlich hat der Staat innerhalb weniger Tage und Wochen Hilfspakete aufgestellt. Sie reichen von Soforthilfen in Form eines Zuschusses und günstigen Krediten der KfW- und der Landesbanken für Unternehmer bis zu Stundungen der Darlehensraten für Privatleute. Zwar lief die Auszahlung der Soforthilfen für Unternehmer gerade zu Beginn nicht bundesweit problemlos. Aber „viele Kunden berichteten mir, dass schon wenige Tage nach Beantragung ihr Soforthilfe-Zuschuss auf dem Konto verbucht war. Das gab es so noch nie“, sagt der Finanzexperte.

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Bettina Blaß ist seit über 15 Jahren selbstständige Verbraucherjournalistin und Trainerin für Internetthemen. Zuvor war sie Redakteurin für die WISO Monats-CD und bei der G+J Wirtschaftspresse Online stellvertretende Redaktionsleiterin. Ihr Fokus liegt auf den Themen Internet, Finanzen und Immobilien. Privat schreibt sie für ihr Reise- und Genussblog Op jück.