12. August 2020

Familie mal anders gründen

© Lucky Business/Shutterstock

Menschen, denen der Wunsch nach eigenen Kindern verwehrt bleibt, verspüren trotz biologischer oder sozialer Hindernisse oft ein starkes Bedürfnis, eine Familie zu gründen. Auf der anderen Seite steigt in Deutschland die Anzahl der Kinder, die nicht mehr in ihren Herkunftsfamilien leben können und ein sicheres, familiäres Umfeld benötigen. Die Aufnahme eines Adoptiv- oder Pflegekindes kann für beide Seiten eine große Lebensbereicherung darstellen. Doch vorab sollte Klarheit über Aufgaben, Verantwortung und Kosten geschaffen werden, damit langfristig das Familienglück wachsen kann. 

Jedes Jahr werden in Deutschland circa 4000 Kinder adoptiert. Während die Zahl der Adoptionen konstant ist, werden immer häufiger Kinder in Pflegefamilien gegeben. Allein 2017 waren es etwa 81.000 und damit 35 Prozent mehr als noch 10 Jahre zuvor. Ein Pflegekind- und ein Adoptionsverhältnis unterscheiden sich vor allem in rechtlicher Hinsicht, aber auch das Verfahren, seine Dauer, die Nachbetreuung und die Kosten sind anders. Wer überlegt, einem Kind ein neues Zuhause zu bieten, sollte sich gut die Chancen, Vor- und Nachteile des jeweiligen Modells anschauen. Denn auch das Verhältnis von Kind zu Bewerberzahl und der zeitliche Horizont spielen eine Rolle. 

Pflegekind und Adoption: Unterschiede

Während adoptierende Paare mit einer Vorgangsdauer von ein bis sieben Jahre rechnen müssen, erfolgt die Prüfung und eine mögliche Aufnahme eines Pflegekindes in der Regel bereits innerhalb von neun Monaten. Das Adoptivkind hat rechtlich denselben Status wie ein leibliches Kind. In der Konsequenz wirkt sich eine Adoption also auf Sorgerecht, Umgangsrecht, Namensrecht, Erbrecht, Unterhaltsrecht und eventuell aufs Ausländerrecht aus. Im Regelfall nimmt das Adoptivkind somit den Familiennamen und die Nationalität der Adoptiveltern an. Sie erhalten das volle Sorgerecht und haben die gleichen Rechte und Pflichten wie alle anderen Eltern auch.

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