15. September 2020

Weiterbildung nach Feierabend

© tommaso79/Shutterstock

Wer kennt das nicht von Klassentreffen: Während einige ehemalige Klassenkameraden nach dem Schulabschluss zielstrebig ihre Ausbildung in Angriff genommen haben und noch immer ihrem erlernten Beruf nachgehen, sind andere über Umwege zu ihrem aktuellen Job gelangt. Das ist dank vieler Weiterbildungsmöglichkeiten auch kein Problem – und bei entsprechender Disziplin sogar neben dem Job möglich. Doch wie genau funktioniert Abendschule oder Fernstudium, was kostet das, worauf sollte man bei der Auswahl des Anbieters achten? Welche Fördermöglichkeiten gibt es?

Abitur mit Top-Notendurchschnitt, Medizinstudium und später eine eigene Arztpraxis – so mancher Lebenslauf von mehr oder weniger zielstrebigen Menschen ist geradlinig. Doch es gibt auch viele, die auf der Bildungsautobahn in Richtung Beruf bewusst oder unbewusst einige Abzweige und Umleitungen nehmen – beispielsweise, um erst einmal eine Ausbildung zum Tischler zu machen und erst später ein Studium der Innenarchitektur anzufangen. Wieder andere machen zunächst einmal eine solide Berufsausbildung und bilden sich neben dem Job weiter. Etwa, weil sie beruflich weiter vorankommen wollen oder sich beruflich verändern möchten. Und auch Schulabschlüsse lassen sich an der Abendschule nachholen. Beides erfordert natürlich einiges an Disziplin, denn schließlich gilt es, für einen längeren Zeitraum den inneren Schweinehund nach Feierabend zu überwinden und zu lernen.

Kein Wunder also, dass sich 2018 laut Bildungsbericht des Leibnitz-Instituts für Bildungsforschung und Bildungsinformation lediglich 4 Prozent aller Studienanfänger für ein Fernstudium entschieden haben, wie es beispielsweise die Fernuniversität Hagen ermöglicht. Doch die Mühe kann sich lohnen: So verdienen Akademiker mit 6 bis 10 Jahren Berufserfahrung laut einer Analyse des Jobportals Stepstone im Schnitt rund 64.000 Euro brutto pro Jahr und damit etwa 20.000 Euro mehr als Arbeitnehmer ohne Hochschulabschluss. Und natürlich kann es sich auch auszahlen, einen Schulabschluss nachzuholen – vor allem im Hinblick auf die spätere Rente, die bei gering Qualifizierten oftmals nicht zum Leben reicht. Zwar erhöht eine Weiterbildung wie ein Fernstudium oder der Besuch eines Abendgymnasiums die Rente zunächst nicht. Doch mit einem höheren Schulabschluss in der Tasche steigt die Chance auf einen besser bezahlten Job, was sich wiederum positiv auf die Rente auswirkt. 

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Claudia Lindenberg ist seit 1998 als Journalistin mit Schwerpunkt auf Finanzthemen tätig. Die studierte Volkswirtin arbeitet seit 2016 als freie Finanzjournalistin und hat sich auf die Themen Immobilien und Immobilienfinanzierung, Versicherungen sowie Geldanlage und Investmentfonds spezialisiert.