16. Dezember 2020

Nachhaltig entrümpeln

Aussortiertes sinnvoll verwerten

Platz ist wahrer Luxus. Ordnung kann befreiend wirken und schafft Raum für neue Ideen – ob beim Kochen oder im Kleiderschrank. Nur wohin mit den aussortierten Dingen? Leider landet beim Aufräumen vieles im Müll, auch kostbare Rohstoffe oder gefährliche Schadstoffe. Wer Sinn für Nachhaltigkeit hat, kann Aussortiertes stattdessen sinnvoll weitergeben oder verwerten lassen. 

Elektrogeräte wie Toaster, Bügeleisen, ausrangierte Laptops, Scanner und Drucker, aber auch energiesparende LED- und Leuchtstofflampen, blinkende Turnschuhe und Kabel enthalten Rohstoffe und Umweltgifte. Deshalb sollte man sie bei einer Sammelstelle oder im Handel abgeben. Händler müssen Geräte mit einer Kantenlänge von maximal 25 Zentimetern kostenlos zurücknehmen, ebenso Leuchtmittel, welche das hochgiftige Schwermetall Quecksilber enthalten können. Das muss in speziellen Verfahren abgetrennt werden, sodass es nicht in die Umwelt gelangt.

Ausrangierte Möbel, Matratzen, Tapetenreste und Teppiche werden als Sperrmüll gesondert abgeholt. In manchen Kommunen gibt es feste Abholtermine, in anderen kann man Termine vereinbaren. Auch Sammelstellen nehmen Sperrmüll an. Eine Alternative für gut Erhaltenes sind Sozialkaufhäuser. Vieles lässt sich per Kleinanzeige im Internet verkaufen oder verschenken. Über hochwertige Kleidung freuen sich Secondhandshops. Sozial- und umweltverträglich sind Kleiderkammern am Wohnort oder Sammlungen für Hilfsprojekte, etwa bei Kirchengemeinden.

Korken sollten niemals im Müll landen, denn Kork ist ein gefragter Rohstoff. Wertstoffhöfe, soziale Einrichtungen und Weinhändler sammeln Korken. Daraus werden nachhaltige Dämmstoffe und Bodenbeläge gemacht. Ebenfalls wertvoll sind CDs und DVDs. Sie bestehen zu 99 Prozent aus Polycarbonat, das sich gut verwerten und erneut nutzen lässt. Sensible Daten kann man vernichten, indem man die Scheiben zerkratzt. Einige Wertstoffhöfe und Elektromärkte sammeln alte CDs und DVDs. Abgelaufene Medikamente wiederum sind ein Fall für die Restmülltonne. Wer sich dabei unwohl fühlt, kann Arzneimittel in der Apotheke abgeben. Toilette und Abfluss sind dagegen kein geeigneter Weg, denn die Wirkstoffe können in der Kläranlage nicht abgebaut werden und verunreinigen das Wasser.

Bei der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein gibt es mehr Tipps und Informationen zum umweltgerechten Entsorgen.

 

 

Vivien Arwers ist seit vier Jahren Pressesprecherin und Referentin für Kommunikation bei der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein. Die Verbraucherzentrale beschäftigt sich intensiv mit nachhaltigem Konsum und bietet dazu viele Tipps und Informationen für Verbraucher – von klimagesunder Ernährung über energetische Sanierung bis hin zur nachhaltigen Geldanlage.