27. Dezember 2021

Digitale Fließbandarbeit

© MT-R/Shutterstock

Von zu Hause arbeiten und dabei Geld verdienen: Sogenannte Click- oder Crowdworker erhalten ihre Aufträge von digitalen Plattformen im Internet. Die Jobs bekommen sie schnell und unkompliziert. Ihre Arbeit können sie flexibel einteilen. Flexibel ja, aber auch fair? Viele Clickworker gelten als Solo-Selbstständige. Sie haben weder Kündigungsschutz noch Anspruch auf Urlaubsgeld und Sozialversicherung. Manche Kritiker sprechen von moderner Sklaverei. Bei den Plattform-Betreibern gibt es große Unterschiede und einige Initiativen wollen die Position der Crowdworker stärken.

Oft reicht ein Klick und schon ist der nächste Auftrag gesichert. Für manche Menschen ist es die perfekte Tätigkeit, etwa für Studierende in der vorlesungsfreien Zeit oder für Selbstständige mit Auftragsflaute. Wer online schnell Geld verdienen will, findet viele digitale Plattformen, die Aufträge an sogenannte Click- oder Crowdworker vergeben. Das Motto vieler Anbieter: „Flexibel Arbeiten bei freier Zeiteinteilung – jederzeit und von überall.“ Was zunächst gut klingt, sieht in der Realität häufig anders aus. Clickworker können zwar schnell Geld verdienen, aber ihr Verdienst ist nicht immer besonders üppig.

„Häufig kann selbst mit einer Vielzahl von Aufgaben oder Jobs kein Verdienst erreicht werden, der eine angemessene Lebensgrundlage bietet“, kritisiert die IG Metall. Das Honorar ist oft von Angebot und Nachfrage bestimmt. Bei einfacheren Tätigkeiten konkurriert man mit anderen Clickworkern aus der ganzen Welt. Zum Teil führt dies zu Lohndumping. Nach Einschätzung der IG Metall erzielen in Deutschland mehrere Millionen Menschen ein Einkommen durch Arbeit auf oder für Internet-Plattformen, teils hauptberuflich, teils nebenberuflich. Die Covid-19-Pandemie habe zu einem Wachstum bei den Plattformen geführt, sowohl bei der Auftragslage als auch bei den Neuregistrierungen von Crowdworkern.

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Isabelle Modler arbeitet seit August 2014 als freie Journalistin in Berlin. Für den verbraucherblick schreibt sie über Themen wie Geldanlage, Immobilienfinanzierung, Steuern, Altersvorsorge und Versicherungen. Komplexe Sachverhalte erklärt sie anschaulich. Die sonst eher graue Materie kann sie farbig beschreiben. Außerdem liebt sie das Reisen – von unterwegs bringt sie viele Eindrücke, Fotos, Geschichten und praktische Tipps mit.