Ab ins Ausland
Leben, wo andere Urlaub machen: für manche reine Wunschvorstellung, für andere eine ganz reale Option. In den vergangenen zehn Jahren haben im Durchschnitt mehr als 200.000 Deutsche pro Jahr ihre Heimat verlassen, um im Ausland sesshaft zu werden. Manche zieht es an einen festen Ort, andere sind als digitale Nomaden in der ganzen Welt zu Hause. Wie wagt man den ersten Schritt? Wer kann bei der Vorbereitung helfen? Und warum sollte auch eine mögliche Rückkehr nicht aus dem Blick verloren werden? Wissenswertes rund um die Auswanderung.
Für Alexander Kuhl kommt das Jobangebot aus Malta im richtigen Augenblick. Es ist Ende 2017, als ein Headhunter dem Sportjournalisten aus Bremen anbietet, in den Bereich Sportwetten zu wechseln. „Neben dem Abenteuer und der neuen Herausforderung war vor allem das Finanzielle der ausschlaggebende Faktor“, so Kuhl. Die Insel hatte er zuvor schon während eines Urlaubs kennengelernt. In seiner Heimatstadt hält ihn nichts, er hat Lust auf etwas Neues. Der Bremer zögert nicht lange. Drei Tage später sitzt er im Flieger zum Jobinterview, einen weiteren Tag danach hält er seinen neuen Arbeitsvertrag in der Hand.
Beliebte Ziele
Mehr als 200.000 Deutsche haben zwischen 2010 und 2019 jährlich im Durchschnitt das Land verlassen. Laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes zieht es die meisten Menschen in die Schweiz, nach Österreich oder in die USA. Die Beliebtheit der USA hat allerdings im Vergleich zu den Vorjahren abgenommen. Auch Großbritannien und Spanien sind beliebte Ziele für die Auswanderung, dicht gefolgt von der Türkei, Frankreich und Polen. In mehr als der Hälfte der Fälle ist der eigene Beruf ausschlaggebend für die Entscheidung, das Land zu verlassen. Das zeigt die German Emigration and Remigration Panel Study (GERPS), deren Ergebnisse das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung zusammengefasst hat. Der Beruf der Partnerin oder des Partners ist bei einem weiteren Drittel Grund für die Auswanderung.
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