17. März 2022

Ständig beobachtet

© fizkes/Shutterstock

Den ehemaligen Partner verfolgen, einem Star auflauern, beim unliebsamen Kollegen nachts immer wieder anrufen, Liebesbriefe schreiben oder jemanden in den Sozialen Netzwerken belästigen: Stalking ist nicht ungewöhnlich, obwohl es seit einigen Jahren ein Straftatbestand ist. Das Internet, speziell die Sozialen Medien, macht es Verfolgern einfacher, das Opfer im Blick zu behalten und selbst dabei anonym zu bleiben. Die gute Nachricht: Viele Stalking-Fälle werden aufgeklärt. Was Betroffene beachten müssen. 

Verfolgen, Belästigen, Bedrohen – geschieht dies durch einen anderen immer und immer wieder, spricht man von Nachstellung oder Stalking. Die polizeiliche Kriminalitätsstatistik meldet 19.666 Fälle für 2020. Das ist ein Plus von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr, die Dunkelziffer dürfte jedoch deutlich höher sein. Das Internet macht es leicht, andere im Blick zu behalten, sie auch anonym zu belästigen. Doch Stalking gibt es nicht nur in der Onlinewelt. Auch wenn das Telefon immer wieder klingelt, aber niemand spricht, oder wenn regelmäßig Liebes- oder Hassbriefe im Briefkasten liegen, kann das Stalking sein. 

Kriminaloberrat Harald Schmidt, Geschäftsführer Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes in Stuttgart, definiert Stalking als „beabsichtigtes und wiederholtes Verfolgen und Belästigen eines Menschen, sodass dessen Sicherheit bedroht und seine Lebensgestaltung schwerwiegend beeinträchtigt wird“. Die richtige Reaktion ist der sofortige und konsequente Kontaktabbruch. „Oberstes Ziel muss sein, dass ein Stalker das Interesse an seinem Opfer verliert“, erklärt Harald Schmidt. „Betroffene sollten dem Stalker sofort und unmissverständlich klarmachen, dass man jetzt und in Zukunft keinerlei Kontakt wünscht und sich auch nicht auf ein abschließendes klärendes Gespräch oder Ähnliches einlassen.“

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Bettina Blaß ist seit über 15 Jahren selbstständige Verbraucherjournalistin und Trainerin für Internetthemen. Zuvor war sie Redakteurin für die WISO Monats-CD und bei der G+J Wirtschaftspresse Online stellvertretende Redaktionsleiterin. Ihr Fokus liegt auf den Themen Internet, Finanzen und Immobilien. Privat schreibt sie für ihr Reise- und Genussblog Op jück.