15. Juli 2022

Voll unter Kontrolle

© Lanski/Shutterstock

Wer einen Neuwagen kauft, muss sich an neue Technik gewöhnen, die das Fahren sicherer machen soll. Die Europäische Union will die Zahl der Verkehrstoten drastisch verringern. Deshalb gibt es neue Funktionen für Pkw: den automatischen Notruf E-Call, eine Blackbox, die Unfalldaten aufzeichnet, und den intelligenten Geschwindigkeitsassistenten namens ISA (Intelligent Speed Assistance). Doch wie funktionieren die Systeme, welche Vor- und Nachteile bieten sie und wie setzen die Hersteller die neue Technik um?

Da es eine EU-weite Verordnung so will, muss seit dem 31. März 2018 in neu zugelassenen Pkw ein System namens Emergency Call, kurz E-Call, verbaut sein. Dabei handelt es sich um einen Notfallknopf, ein Mikrofon und ein Handymodem, das über das Mobilfunknetz eine Sprach- und Datenverbindung zu einer Leitstelle aufbauen kann. Das System hat eine Schnittstelle zum Bordcomputer und liest die Daten der Sensoren aus – inklusive der metergenauen GPS-Position. Der Fahrer kann einen E-Call-Notruf manuell durch Drücken des SOS-Knopfes auslösen. Aber auch der Bordcomputer kann den Notruf aktivieren, wenn die Airbags auslösen oder Geschwindigkeits- und Lage-Sensoren einen Aufprall melden. 

So funktioniert E-Call

Einmal aktiviert, wählt das E-Call-System die Nummer der Leitstelle an, übermittelt detaillierte Fahrzeugdaten inklusive GPS-Position des Wagens und baut dann eine Sprachverbindung in die Leitstelle auf. Standardmäßig wählt E-Call die EU-weite Notrufnummer 112; in Deutschland landen die Daten und der Sprachanruf damit in der zuständigen Leitstelle der Feuerwehr. Allerdings sieht die EU-Verordnung auch vor, dass Fahrzeughersteller ihre Systeme mit eigenen Notrufnummern verbinden können. Das ist in Deutschland vor allem bei heimischen Herstellern der Fall. Dann landen Daten und Anruf bei einem Callcenter des Fahrzeugbauers. Bei den meisten von ausländischen Herstellern importierten Fahrzeugen ist die 112 voreingestellt.

mehr lesen Sie in verbraucherblick 07/2022.

Bestellung Einzelheft
E-Paper 07/2022: 5 €

Bestellung Abo
E-Paper für Buhl-Vertragskunden: 12 Ausgaben für 12 € pro Jahr

E-Paper für alle anderen: 12 Ausgaben für 50 € pro Jahr

Fabian A. Scherschel ist freier Journalist und Podcaster. Er spricht und schreibt seit über einem Jahrzehnt in Englisch und auf Deutsch darüber, wie Technik unseren Alltag verändert. In der Vergangenheit arbeitete er unter anderem als Redakteur mit dem Schwerpunkt IT-Sicherheit beim Computermagazin c't.