5. August 2022

Schummelei statt Service

© hedgehog94/Shutterstock

Ob Ratten oder Ameisen, verstopfte Kanalrohre oder Sperrmüll: Wer auf die Hilfe von Fachleuten oder Behörden angewiesen ist, sollte bei der Suche nach dem richtigen Ansprechpartner exakt hinschauen. Denn es ist leicht, eine Internetseite zu fälschen oder sich mit lokaler Telefonnummer als seriöser Dienstleister oder sogar städtische Einrichtung auszugeben. Die Betrüger verlangen dann viel Geld für Arbeiten, die eigentlich viel günstiger oder sogar kostenlos sind. Mitunter zahlen Verbraucher sogar dafür, dass nichts gemacht wurde.

Melanie Bauer (Name von der Redaktion geändert) aus Köln ärgert sich noch heute über sich selbst. Vor etwa zwei Jahren hatte sie eine Ratte im Garten auf dem Weg in den Keller gesehen. Im Internet fand sie eine Firma, die Schädlinge bekämpft. Der Mitarbeiter, der vorbeikam, präsentierte ihr zuerst eine Rechnung über mehrere Hundert Euro, die sie direkt per Girokarte an einem mobilen Terminal bezahlen musste. Dann versprühte er mehrere Minuten eine klare, nichtriechende Flüssigkeit zwischen Garten und Kellereingang. Der angebliche Kammerjäger fuhr weg, die Ratte blieb.

Ein ähnliches Beispiel kennt Ute Rose, promovierte Juristin und Referentin Projekt Klimafolgen und Grundstücksentwässerung bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen: „Wir wissen beispielsweise, dass scheinbare Dienstleister gegen Vorkasse eine Flüssigkeit in verstopfte Rohre gießen. Manche verabschieden sich dann mit den Worten ‚Das muss jetzt 30 Minuten einwirken‘, doch nach der halben Stunde ist das Rohr noch genauso verstopft wie zuvor. Allerdings ist das Geld dann bereits bezahlt und das Unternehmen nicht mehr zu erreichen.“

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Bettina Blaß ist seit über 15 Jahren selbstständige Verbraucherjournalistin und Trainerin für Internetthemen. Zuvor war sie Redakteurin für die WISO Monats-CD und bei der G+J Wirtschaftspresse Online stellvertretende Redaktionsleiterin. Ihr Fokus liegt auf den Themen Internet, Finanzen und Immobilien. Privat schreibt sie für ihr Reise- und Genussblog Op jück.