5. August 2022

Zu wenig Geld zum Wohnen

© Just Life/Shutterstock

Nicht mehr nur in teuren Metropolen wird es für Normalverdiener immer schwieriger, die Kosten fürs Wohnen zu stemmen. Doch was tun, wenn die Ausgaben immer höher werden und das Einkommen stagniert? Diese Frage stellen sich bei hoher Inflation und explodierenden Energiekosten immer mehr Menschen. Abhilfe soll das Wohngeld schaffen, das Mieter und Eigentümer unter bestimmten Voraussetzungen vom Staat erhalten. Neben dem Wohngeld steht Berechtigten in diesem Jahr ein Heizkostenzuschuss zu.

Einer gängigen Faustformel zufolge sollten 30 Prozent des Einkommens für die Wohnkosten einkalkuliert werden. Doch de facto können viele Haushalte sich angesichts der rasant gestiegenen Mieten gar nicht mehr an diese Regel halten. So gibt einer Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung zufolge fast jeder zweite der bundesweit 8,4 Millionen Mieter-Haushalte in den 77 deutschen Großstädten mehr als 30 Prozent seines Nettoeinkommens für die Miete aus. Rund 14 Prozent zahlen mehr als 40 Prozent und weitere 12 Prozent berappen sogar mehr als die Hälfte ihres Nettoeinkommens für ihre Mietwohnung.

Das ist insofern schwierig, als sich viele Vermieter an der 30-Prozent-Regelung orientieren und so mancher Wohnungssuchende leer ausgeht, weil das Einkommen als zu niedrig angesehen wird. Und für alle, die ein geringes Einkommen haben, bleibt nach Abzug der Wohnkosten nicht mehr viel zum Leben übrig. Noch prekärer wird die Situation für Geringverdiener-Haushalte, wenn die Wohnkosten die 40-Prozent-Marke überschreiten. Spitzt sich die Finanzlage derart zu, kommt möglicherweise ein Wohnkostenzuschuss in Form des Wohngelds für Mieter und als Lastenzuschuss für Eigentümer in Betracht.

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Claudia Lindenberg ist seit 1998 als Journalistin mit Schwerpunkt auf Finanzthemen tätig. Die studierte Volkswirtin arbeitet seit 2016 als freie Finanzjournalistin und hat sich auf die Themen Immobilien und Immobilienfinanzierung, Versicherungen sowie Geldanlage und Investmentfonds spezialisiert.