18. September 2022

Schöner scheitern

© fizkes/Shutterstock

Irren ist menschlich, aber wer scheitert, schämt sich. Niemand soll wissen, was alles schiefgeht im eigenen Leben. Wer sich aber mit den eigenen Unzulänglichkeiten an die Öffentlichkeit wagt, stellt häufig fest, wie heilsam es sein kann, über Rückschläge, Fehler und Fehlentscheidungen zu sprechen. In Bereichen wie der Luftfahrt, in der Medizin und bei der Pflege kann eine falsche Entscheidung im schlimmsten Fall zum Tod von Menschen führen. Umso wichtiger ist der offene Umgang mit Fehlern und die Frage nach ihren Ursachen. So können auch andere davon lernen.

Martina Leisten hat den Karren gleich mehrmals an die Wand gefahren. 2008 erfüllt sich die studierte Sozialwirtin den Traum vom eigenen Café in Berlin. Doch es läuft nicht nach Plan, die Kundschaft bleibt aus, irgendwann kann sie die Stromrechnung nicht mehr bezahlen. Gut ein Jahr nach der Eröffnung macht sie den Laden dicht. Was der 30-Jährigen bleibt, ist ein Schuldenberg von 40.000 Euro, den sie abbezahlen muss. 2011 beantragt sie Privatinsolvenz.

Drei Jahre später meldet sich die gebürtige Rheinländerin für die Teilnahme bei einer Backshow im Fernsehen an. Sie hofft auf das Preisgeld von 10.000 Euro, scheidet jedoch in der ersten Folge aus und wird danach auch noch von Stefan Raab in dessen Sendung vorgeführt. Es ist ihr Tiefpunkt: Martina Leisten weist sich in die Psychiatrie ein, nimmt Antidepressiva, beginnt eine Therapie.

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Alena Hecker beschäftigt sich als freie Journalistin mit Verbraucherthemen aller Art. Sie hat bereits für die Stiftung Warentest und das gemeinnützige Verbraucherportal Finanztip gearbeitet und schreibt seit 2016 auch für verbraucherblick.