Reisen darf dieses Jahr mehr kosten
verbraucherblick: Man hört überall, dass die Deutschen in diesem Jahr nur zögerlich Urlaub buchen. Stimmt das?
Torsten Schäfer: Richtig ist, dass in den ersten Wochen des neuen Jahres weniger Reisen gebucht wurden als im Vorjahreszeitraum. Das hat sich jetzt aber geändert: Der Buchungsmotor ist angelaufen und das Buchungsvolumen ist gestiegen.
verbraucherblick: Woran liegt es, dass in diesem Jahr etwas weniger gebucht wird als im Vorjahr?
Torsten Schäfer: Es hat auf jeden Fall mit der instabilen politischen Situation in der Welt zu tun. Viele typische Urlaubsziele sind in diesem Jahr weniger beliebt, weil dort Terror droht. Dementsprechend sind beispielsweise die Türkei, Ägypten und Tunesien in diesem Jahr nicht so beliebt wie sonst.
verbraucherblick: Wohin reisen die Deutschen denn in diesem Jahr?
Torsten Schäfer: Die Mittelmeerländer Spanien, Griechenland und Italien sind beliebt, und Kreuzfahrten erleben gerade ein deutliches Buchungsplus. Aber auch zahlreiche Fernziele werden gegenüber dem Vorjahreszeitraum stärker gebucht, besonders die Karibik mit Kuba, Dominikanischer Republik und Mexiko sowie Mittel- und Südamerika. Außerdem bleiben die Deutschen wie schon in den Vorjahren gerne im eigenen Land.
verbraucherblick: Wie viel geben die Bundesbürger für ihren Urlaub aus?
Torsten Schäfer: Für Geldeinlagen bei der Bank gibt es derzeit kaum Zinsen, die Arbeitslosigkeit und die Inflation sind niedrig. Darum fließt viel Geld in die schönste Zeit des Jahres. So steigen die Buchungen von Reisen ab 3000 Euro stark, die Reisen ab 5000 Euro aber noch deutlicher. Die Menschen gönnen sich also gerne etwas. Aber auch die preiswerten Angebote finden weiterhin ihre Käufer.
Das ganze Interview mit Tosten Schäfer können Sie in verbraucherblick 05/2016 lesen.