12. Juni 2016

Ketchup: teuer oder billig?

© Migel/Shutterstock.com
Nicht zu süß und hergestellt aus vielen Tomaten: Ketchup schmeckt am besten, wenn er aus möglichst natürlichen Zutaten besteht. WISO testet sechs Produkte, drei teure Markenketchups und drei günstige Konkurrenten. 

Ob zu Pommes, Burger und Hotdogs – Ketchup gehört für die Deutschen einfach dazu. Jeder verputzt etwa einen Liter der roten Würzsoße pro Jahr. Marktführer ist der Klassiker von Heinz. Doch muss es immer teuer sein? Wo liegen die Unterschiede zwischen den Marken- und den No-Name-Produkten? Das ZDF-Verbrauchermagazin WISO testet sechs verschiedene Ketchups. Marktführer Heinz, McDonald‘s Tomaten Ketchup und der Bio-Ketchup von Alnatura gehören zu den teuren Produkten. Die drei billigen: Delikato von Aldi Nord, Ja! von Rewe und Gut & Günstig von Edeka.

Ein Liter Heinz Ketchup kostet umgerechnet 2,84 Euro, McDonald‘s Tomatenketchup gibt es für 3,55 Euro und etwa genauso teuer ist der Bio-Ketchup von Alnatura mit 3,50 Euro je Liter. Dagegen kosten die No-Name-Produkte deutlich weniger: Delikato von Aldi Nord liegt bei 1,30 Euro pro Liter. Ja! von Rewe und Gut & Günstig von Edeka kostet jeweils 1,58 Euro pro Liter.

Eine ausgefeilte Rezeptur gibt es bei den industriell hergestellten Ketchups nicht. Alle sechs Ketchups bestehen aus relativ viel Zucker. Bei Heinz zum Beispiel sind es 26 Gramm in 100 Millilitern. Rechnet man diese 26 g pro 100 ml von Heinz auf eine Literflasche um, ergibt das fast 90 Stück Würfelzucker. Aber auch der Ketchup von McDonald‘s ist mit 23,6 g pro 100 ml, also umgerechnet rund 80 Stück Würfelzucker je Liter, eine ziemlich süße Angelegenheit. Am wenigsten Zucker enthält der billige Ja!-Ketchup von Rewe mit nur 10,5 g pro 100 ml. Allerdings wird ein Teil des Zuckers durch Natrium-Saccharin ersetzt. Dadurch reduziert sich zwar der Kaloriengehalt, aber der süße Geschmack kann sogar noch extremer sein. Ist dieser Variante auch aus gesundheitlicher Sicht zu trauen?

Frische Tomaten werden oft gespritzt, um sie vor Schädlingen und Krankheitserregern zu schützen. Doch tauchen diese Pestizide auch im fertigen Ketchup auf? Alle sechs Produkte werden in die GALAB Laboratories nach Hamburg geschickt und auf Rückstände von Pflanzenschutzmittel getestet. Aber es gibt noch einen weiteren Risikofaktor, auf den die Soßen getestet werden sollen: Alle sechs Tomatenketchups werden in einer Untersuchung auf Perchlorat- und Chlorat-Rückstände geprüft. Solche Stoffe stammen aus Desinfektions- oder Reinigungsmitteln und haben in Lebensmitteln nichts zu suchen. Die Verwendung dieser Stoffe ist inzwischen zum Teil gesetzlich reglementiert.

Im Ketchup steckt aber auch etwas Gesundes: Lykopin, ein spezielles Carotinoid mit antioxidativen Eigenschaften. Der sekundäre Pflanzenstoff soll die Gesundheit fördern, etwa Schutz vor koronaren Herzerkrankungen und Arteriosklerose bieten, möglicherweise sogar vor Krebs schützen. Reife Tomaten enthalten besonders viel Lykopin. Aus gekochten oder verarbeiteten Tomaten kann es vom Körper noch besser aufgenommen werden als aus frischen, weil durch das Erhitzen die Zellwände aufgebrochen werden. Experten empfehlen übrigens eine Tagesdosis von 6 Milligramm. Doch wie viel Lykopin steckt in den Ketchups im Test?

Welche Sorte im Labor überzeugt, lesen Sie in verbraucherblick 06/2016!

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