21. November 2016

Das Beste aus dem WLAN rausholen

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Die Frage „Habt Ihr WLAN?“ kennt nahezu jeder Gastgeber – erst recht jede Kneipe und jedes Hotel. Das drahtlose lokale Netzwerk ist in aller Munde und Besitzer eines Smartphones sind erfreut, wenn das Gerät sich in ein lokales Netz einwählen kann. Schließlich spart das teure Datenmengen im Mobilfunknetz. Und zur Vernetzung der heimischen Geräte vom Tablet bis zur Video-Streaming-Hardware ist WLAN eigentlich immer das Mittel der Wahl, wenn man nicht gerade in der glücklichen Lage ist, in einem Haus mit unbegrenzter Zahl an verlegten Netzwerk-Dosen zu leben.

WLAN bedeutet die Übertragung von Daten über das Funknetz – soweit, so einfach. Doch das mit dem WLAN ist weniger simpel als man denkt. Wenn das Netz öfter wackelt, gar nicht bis dorthin reicht, wo man gerne online gehen möchte, oder einfach nervenaufreibend langsam ist, dann hilft es nichts: Es muss Hand angelegt werden. Hinter dem Begriff und den Normen, die den Funkverkehr zwischen Computern regeln, stecken einige komplizierte Voraussetzungen. Diese führen in der Praxis dazu, dass der Datentransfer fehlschlägt oder deutlich langsamer abläuft, als sich die Betreiber wünschen.

Was ist WLAN?

Die Normen für WLAN sind international in der Konvention IEEE-802.11 festgelegt. Mit jeder Entwicklungsstufe wurden die technischen Voraussetzungen für die schnellere Übertragung größerer Datenmengen erweitert. Genutzt wird zuerst das Frequenzband bei 2,4 GHz – ein Funkbereich, der frei genutzt werden kann und daher etwa auch von Babyphones und anderen Geräten belegt wird. Auch Mikrowellenherde strahlen in diesem Frequenzbereich.

Der nutzbare Bereich ist in 13 Kanäle unterteilt. In der ersten Fassung der Norm waren Datenraten von 1 bis 2 Mbit/s möglich. Die weiteren Normen werden durch angehängte Buchstaben gekennzeichnet. Im Bandbereich von 5 GHz fand eine deutliche Erweiterung der Kontaktmöglichkeiten zwischen den Geräten statt. Bildlich gesprochen befindet sich in diesem Bereich mehr Platz für den Datenverkehr, allerdings ist die Reichweite geringer als beim Funken im 2,4-GHz-Band.

Den größten Sprung machte 2009 die Einführung des Standards 802.11 n. Jetzt war, zumindest theoretisch, das Streamen großer Datenmengen etwa zum Schauen von HD-Videos möglich. Theoretisch, das ist das Zauberwort aller angegebenen maximalen Werte für die Datenübertragung, denn mehrere Randbedingungen knabbern an der Bandbreite. Da sind zum einen die Übertragungsprotokolle. Der Sender und der Empfänger müssen sich im WLAN ständig darüber austauschen, ob die gesendeten Datenpakete auch wirklich und ungestört beim Empfänger eingetroffen sind. Tritt ein Fehler auf, dann muss erneut gesendet werden – und Fehler sind nicht selten, je nach den äußeren Bedingungen. Das führt dazu, dass ein beträchtlicher Anteil der Bandbreite mit dem wechselseitigen Checken der Datenübertragung belegt ist.

Der zweite Faktor sind Störungen wie elektromagnetische Wellen anderer elektronischer Geräte und auch andere Funknetze – etwa die der Nachbarn. Es ist viel los, und zwar vor allem im 2,4-GHz-Band, weil viele ältere Geräte auf diesen Bereich angewiesen sind. Erst wenn alle Teilnehmer eines WLANs den Standard 802.11 ac nutzen, bestehen Chancen, dem Datenverkehr der anderen aus dem Weg zu gehen.

Der dritte Faktor bei Übertragungsproblemen sind die baulichen Gegebenheiten, unter denen ein Funknetz betrieben wird. Jedes Bauteil, jedes Möbelstück, jede Wand und jedes andere elektronische Gerät verkürzen die Reichweite des Funknetzwerks. Tückisch sind Innenwände in Trockenbauweise mit ihren Metallkonstruktionen, aber auch Stahlbetondecken oder Spiegel. Je mehr Metall, desto mehr werden die Funkwellen abgeschirmt. Und leider ist das WLAN im wenig genutzten 5-GHz-Bereich technisch bedingt schon mit einer kürzeren Reichweite geschlagen. Was sich also so einfach WLAN nennt, hat in der Praxis mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Das führt nicht selten zu Frust, vor allem wenn sich noch mehrere Geräte ein Funknetz teilen.

Entscheidend für den Erfolg der Verbindung ins Internet ist der Aufstellungsort des Routers. Wir verraten Ihnen in verbraucherblick 11/2016, wie Sie das Beste aus Ihrem WLAN rausholen.

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