23. November 2016

So halten Akkus länger!

© kozirsky/Shutterstock.com
Die Geräte werden leistungsfähiger und im Alltag immer zahlreicher. Im bevorstehenden Weihnachtsgeschäft werden Smartphones und Tablets wieder zu den beliebtesten Artikeln zählen. So schick und praktisch sie sind, ein Problem haben alle: die Stromversorgung. Sie läuft in der Regel über den Akku. Der ist für viele Nutzer ein Dauerärgernis, weil er viel zu schnell leer ist. 

Lithium-Ionen (Li-ion), Lithium-Polymer (LiPo), Nickel-Cadmium (NiCd) und Nickel-Metallhydrid (NiMH) – vier Arten von Akkus, die Handys, Tablets, Laptops oder Digitalkameras Strom liefern. Inzwischen haben sich die beiden Lithium-Varianten (Li-ion und LiPo) durchgesetzt. Woran das liegt, erklärt Volker Klein vom Fachverband Batterien im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI): „Lithium-Ionen-Akkus haben eine höhere Energiedichte. Bei gleichem Volumen und gleichem Gewicht bieten sie mehr Energie.“ Lithium-Ionen-Zellen weisen eine Spannung von 3,6 bis 3,8 Volt auf – etwa dreimal so viel wie die Nickel-Pendants. „Dadurch können drei Zellen durch eine ersetzt werden“, sagt Klein. Zudem entladen sich Lithium-Akkus langsamer. Die hochgiftigen Cadmium-Batterien und -Akkus sind inzwischen im Verbraucherbereich verboten.

Volt (V), Amperestunden (Ah) und Wattstunden (Wh): Diese drei Angaben sind in der Regel auf Akkus angegeben, die es zum Nachkaufen im Fachmarkt oder Internet gibt. Um die Kapazität einschätzen zu können, genügt der Wert für Amperestunden, meist wird er in Milliamperestunden ausgewiesen – also beispielsweise 2500 mAh. Dieser Wert sagt allerdings nur etwas über das Energievolumen aus und wird gelegentlich zur besseren Vermarktung genutzt. „Die Angabe ist oftmals sehr optimistisch. Nach wenigen Zyklen hat der Akku deutlich an Kapazität verloren“, so Klein. „Betrachtet man das Preis-Leistungs-Verhältnis, ist man besser beraten mit Akkus, die 15 bis 20 Prozent unter der höchstmöglichen Kapazität liegen.“

Die optimale Ladespannung liegt bei 4,2 Volt, eine Angabe die gute Ladegeräte in der Beschreibung oder am Gerät selbst liefern. Die meisten Geräte bieten etwa 5 Volt, was im tolerierbaren Bereich liegt. Ihre Stromstärke liegt normalerweise zwischen 700 mA und 1000 mA. Das Produkt aus Spannung, Stärke und Aufladezeit ergibt die Wattstunden eines Akkus, die ebenfalls auf einigen Akkumodellen angegeben ist. Wer nun den Stromverbrauch fürs Aufladen seines Akkus berechnen will, multipliziert entweder die Angaben für V und A mit seiner gemessenen Aufladezeit oder nimmt – wenn angegeben – die Angabe für Wattstunden und multipliziert mit dem Preis für die Kilowattstunde seines Stromanbieters. Beispiel: 5 V mal 2 A mal 3 Stunden = 15 Wattstunden = 0,015 Kilowattstunden mal 30 Cent = 0,45 Cent. Der Wert ist theoretisch und bezieht sich auf einen vollen Ladezyklus, also von 0 auf 100 Prozent der Kapazität.

Unabhängig von der Bauweise und der Zusammensetzung der Akkuzelle beeinflussen drei Faktoren die Lebensdauer eines Akkus, sagt Jens Tübke vom Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie (ICT) gegenüber der Deutschen-Presse-Agentur: „Temperatur, Laderate und Ladebereich.“

Warum eine vollständige Entladung genauso schädlich ist wie eine 100-Prozent-Ladung und mit welchen Tricks Akkus nicht so schnell der Saft ausgeht, erklärt verbraucherblick 11/2016.

Cover der aktuellen Ausgabe von Verbraucherblick

Mehr wissen,
besser entscheiden

verbraucherblick ist ein digitales Magazin für alle, die mehr wissen wollen. Lesen Sie monatlich detaillierte und unabhängige Berichte über für Sie relevante Verbraucherthemen.