12. Dezember 2016

Betriebliche Wiedereingliederung in den Job

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Wer länger als sechs Wochen krank war, hat deshalb Anspruch auf die sogenannte betriebliche Wiedereingliederung. Die soll die Rückkehr an den Arbeitsplatz erleichtern. Von Null zurück in die 40-Stunden-Woche? Das ist für viele Beschäftigte nach einer längeren Auszeit nicht so ohne Weiteres machbar. Der Arbeitgeber kann eine Versetzung ermöglichen oder die Arbeitsbelastung reduzieren. Besonders beliebt ist das Hamburger Modell, das einen stufenweisen Wiedereinstieg möglich macht.

Marion Müller-Honerbom arbeitet im Außendienst eines großen Softwarekonzerns. Sie betreut Kunden in ganz Deutschland, ist viel unterwegs, schläft in Hotels. Dann erkrankt sie an akuter Leukämie. Drei Jahre lang kämpft sie gegen den Krebs, bekommt Chemotherapie und eine Stammzellentransplantation. Eine kräftezehrende Zeit – doch Marion Müller-Honerbom lässt sich nicht unterkriegen. Seit zwei Monaten ist sie zurück im Unternehmen und arbeitet sich langsam wieder in ihren alten Job ein. Doch einfach ist das nicht: „Drei Jahre weg in einem IT-Unternehmen? Da hat sich einiges verändert“, sagt die 55-Jährige. „Es ist anstrengend, wieder zu arbeiten, noch dazu in einer Phase, in der alles wieder neu ist.“

Nach und nach: Betriebliche Wiedereingliederung

Für Marion Müller-Honerbom geht es nach der langen Auszeit zunächst darum, sich wieder an die Belastung und einen regelmäßigen Ablauf zu gewöhnen. Weil ein langsamer Wiedereinstieg in ihren alten Außendienst-Job nicht möglich ist, wird sie zunächst in der Firmenzentrale eingesetzt. Sie durchläuft verschiedene Abteilungen und hat drei Monate Zeit, um sich Schritt für Schritt wieder einzuarbeiten und auf den neuesten Stand zu bringen. Ihr Stufenplan sieht vor, dass sie zunächst nur drei Stunden täglich arbeitet und die Arbeitszeit dann nach und nach steigert. Jetzt, nach zwei Monaten, arbeitet sie an drei Tagen in der Woche schon wieder komplette acht Stunden – und ist zuversichtlich, dass sie bald an ihren alten Arbeitsplatz im Außendienst zurückkehren kann.

Marion Müller-Honerbom hat für ihre Rückkehr in den Job die stufenweise Wiedereingliederung genutzt. Sie wird auch Hamburger Modell genannt und bietet die Möglichkeit, nach einer längeren Krankheit nach und nach ins Berufsleben zurückzukehren. Doch wie funktioniert die betriebliche Wiedereingliederung genau und auf welche Unterstützung kann man sich verlassen? Das sagen wir Ihnen in verbraucherblick 12/2016.

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