Hallo,
ich habe gerade folgende Presse-Info zur Zahlungsmoral gefunden.
Wie sind Ihre Erfahrungen dort? Wie gehen Sie mit zahlungsunwilligen Kunden um? :shock:
Unternehmen sehen Existenz gefährdet - Schulden machen liegt im Trend - Aktuelle Umfrage des Süddeutschen Gläubigerschutzverbandes
01.06.2005 - 11:50 Uhr, SVG Süddeutscher Gläubigerschutzverband
Stuttgart (ots) - Die Außenstände der deutschen Unternehmen werden
im kommenden Jahr weiter steigen. Dies ist das Ergebnis einer
aktuellen Umfrage des Süddeutschen Gläubigerschutzverbandes e.V.
(SGV), Stuttgart, bei rund 1.500 Entscheidern bei Unternehmen,
Kammern und Verbänden. Die Mehrheit (55 Prozent) der befragten
Gläubiger erwartet demnach, dass die Außenstände der Unternehmen im
kommenden Jahr weiter anwachsen werden. Nur 4 Prozent erwarten
rückläufige Außenstände.
Klaus Klitzke, Vorstandsvorsitzender des Süddeutschen
Gläubigerschutzverbandes, dazu: "Die hohen Außenstände sind Gift für
die Konjunktur. Nicht oder zu spät erfolgte Zahlungen der Kunden
graben den Unternehmen die für eine wirtschaftliche Tätigkeit
notwendige Liquidität ab. Sie sind Ursache für viele Insolvenzen und
Arbeitsplatzverluste. Es muss dringend etwas getan werden, damit die
Zahlungsmoral in diesem Land wieder besser wird."
Privatschuldner und gewerbliche Schuldner zahlen gleich schlecht
Auch aktuell sind die Außenstände der Unternehmen im Vergleich zum
Vorjahr nach Einschätzung der befragten Gläubiger gestiegen. 50
Prozent bestätigen das in der Umfrage. 44 Prozent sagen, die
Außenstände sind jetzt in etwa gleich hoch wie noch in 2004. "Dabei
spielt es keine Rolle, ob es sich um gewerbliche oder private
Schuldner handelt; die Zahlungsmoral ist in beiden Gruppen
gleichermaßen schlecht", berichtet Klitzke. Das bestätigen auch die
Gläubiger in ihrer Umfrage. Befragt, mit welcher Schuldnergruppe sie
größere Probleme beim Zahlungsverhalten haben, nennen 53 Prozent
gewerbliche Schuldner. 47 Prozent bemängeln die Zahlungsmoral von
Privat-Schuldnern.
Insbesondere bei privaten Schuldnern hat sich die Situation mit
der vor sechs Jahren erstmals geschaffenen Möglichkeit des privaten
Insolvenzverfahrens weiter zugespitzt. Klitzke dazu: "Ein
wesentliches Ziel des Privatinsolvenzverfahrens war es ursprünglich,
die Gläubigerinteressen bestmöglich zu bedienen." Inzwischen habe es
allerdings einige Verfahrensänderungen zum Nachteil der Gläubiger
gegeben. Der SGV kritisiert vor allem, dass privaten Schuldnern die
Kosten des Verfahrens gestundet werden können. "Dies führt in der
überwiegenden Mehrheit jetzt zu so genannten Nullplänen, in denen die
Gläubiger nach Ende des Verfahrens keinen einzigen Cent ihrer
berechtigten Forderungen zurückerhalten", so Klitzke weiter. "In der
Praxis heißt das: Viele Schuldner schlagen vor Verfahrenseröffnung
noch einmal richtig zu - weil sie davon ausgehen, dass sie nach den
sechs Jahren der Privatinsolvenz von ihren gesamten Schulden ohnehin
befreit werden. Für die Gläubiger ist das ein unhaltbarer Zustand -
und viele Arbeitsplätze werden gefährdet."
Massenarbeitslosigkeit muss bekämpft werden
In ihrer Umfrage fordern die Gläubiger vor allem drei Maßnahmen,
mit denen die derzeit schlechte Zahlungsmoral bekämpft werden soll.
59 Prozent sagen, dass Unternehmen ein strafferes Mahnwesen
durchführen sollen, um ihre Forderungen zu sichern. 61 Prozent
fordern eine stärkere Berücksichtigung der Gläubigerinteressen in der
Verbraucherinsolvenz. Ebenso viele sagen, dass eine konsequentere
Bekämpfung der Massenarbeitslosigkeit die Zahlungsmoral nachhaltig
verbessern werde. "Denn der Verlust des Arbeitsplatzes ist nach
unseren Erfahrungen ein entscheidender Grund, warum Privatleute
Rechnungen nicht begleichen", erläutert Klitzke.
PDF-Grafiken mit allen Ergebnissen der Umfrage finden Sie im
Internet unter <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sgv-stuttgart.de">http://www.sgv-stuttgart.de</a><!-- m --> im Bereich "125 Jahre".