Hallo liebe Community,
ich beschäftige mich derzeit thematisch mit der Selbstständigkeit (Freiberufler). Vorab ist mir klar, dass ich das natürlich alles mit einem Steuerberater besprechen werde. Manche Sachen möchte ich aber natürlich selbst verstehen. Daher habe ich mir Gedanken bzgl. eines Firmenwagens gemacht und was im Endeffekt unterm Strich dabei rauskommt. Für Hinweise und Anmerkungen, auch zu Berechnungs- /Denkfehlern, wäre ich sehr dankbar.
Eckdaten (alles rein hypothetisch):
40.000 € Bruttolistenpreis,
29.000 € Anschaffungskosten (Jahreswagen),
2.700 € sonst. jährl. Kosten
Fahrleistung 12.500 km jährlich,
einfacher Weg zur Arbeit 2 km,
nach Abschreibung PKW für 10.000 € verkauft
Abschreibedauer trotz Jahreswagen 6 Jahre ab Kauf
jährlicher Gewinn 100.000
vereinfacht mit 50% Abgabenlast gerechnet (mir ist schon klar, dass es nicht 50% bei 100.000 € Gewinn sind, aber der Einfachheit halber nehme ich mal die 50%)
Vollkostenrechnung 7541 €/12.500 km = 0,6 €/km
Beispielhaft gehe ich mal von einer grenzwertigen Situation aus. Also betriebliche und private Nutzung um 50%, je nachdem was dann vorliegt entsprechende prozentuale Veränderung nach oben und unten.
1. PKW im Betriebsvermögen, 55% betriebliche Nutzung, 1%-Methode (auf 6 Jahre gerechnet):
600.000 Gewinn nach Abzug sonstiger Kosten
- 29.000 (AFA PKW)
- 16.200 (sonst. Fahrzeugkosten)
+ 10.000 durch Verkauf
= 564.800 tatsächlich
+ 30.528 (geldwerter Vorteil für Privatnutzung, 6x(4.800+288))
= 595.328 "virtuell" zu versteuern (da geldwerter Vorteil zu versteuernden Gewinn erhöht, aber natürlich nicht den tatsächlichen Gewinn),
abzgl. also ca. 50% Abgaben
= 297.664
564.800 (tatsächlicher Gewinn)-297.664 (Abgaben)
= 267.136 Netto übrig
2. PKW im Betriebsvermögen, 55% betriebliche Nutzung, Fahrtenbuch (auf 6 Jahre gerechnet)
600.000 Gewinn nach Abzug sonstiger Kosten
- 29.000 (AFA PKW)
- 16.200 (sonst. Fahrzeugkosten über 6 Jahre, 2.700/Jahr)
+ 10.000 durch Verkauf
= 564.800 tatsächlich
+ 20.250 (geldwerter Vorteil für Privatnutzung, 6x5625 km(=45%) x 0,6€/km)
= 585.050 virtuell zu versteuern (da geldwerter Vorteil zu versteuernden Gewinn erhöht, aber natürlich nicht den tatsächlichen Gewinn) ,
abzgl. also ca. 50% Abgaben
= 292.525
564.800 (tatsächlicher Gewinn) - 292.525 (Abgaben)
= 272.275 Netto übrig
3. PKW im Privatvermögen, 45% betriebliche Nutzung, Vollkostenrechnung/tatsächliche Kosten (auf 6 Jahre gerechnet)
600.000 Gewinn nach Abzug sonstiger Kosten
- 20.250 (angenommen 3.375 jährlich absetzbar durch 5.625 km x 0,6€/km Kilometerpauschale)
= 579.750 auf die Abgaben gezahlt werden müssen das sind ca. 50% (also 289.875 Abgaben, 20.250 Euro aber nicht als Kosten entstanden, sondern ja aus privaten Mitteln Unterhaltung des PKW s.u.)
also bleiben
600.000 - 289.875
= 310.125 Netto
- 29.000 (Anschaffung PKW)
-16.200 (sonst. Fahrzeugkosten über 6 Jahre, 2700/Jahr)
+ 10.000 durch steuerfreien Verkauf
274.925 Netto übrig
Was mich etwas wundert ist, dass die Übernahme ins Betriebsvermögen nach meiner Rechnung so schlecht bzw. das Belassen im Privatvermögen so gut wegkommt. Daher vermute ich einen Denkfehler meinerseits
Danke schon einmal für die Antworten.