Umsatzsteuervoranmeldung 2022 Feld 60

  • Hallo zusammen,


    ich bereite gerade die UVA fürs 1. Quartal 2022 vor, die Ausgabe ist soweit okay, zumindest, was die zu zahlende Steuer anbelangt, aber hier steht im Feld 60 (Steuerpflichtige Umsätze des leistenden Unternehmens, für die der Leistungsempfänger die Steuer nach §13 Abs. 5 UStG schuldet) ein Betrag von -260 EUR drin, und ich finde nichts, wie der da reigekommen sein könnte. Sämtliche Vorgänge hier im 1. Quartal haben keine Steuerkategorie angesprochen, in der der betreffende Steuerschlüssel (69 bzw. 70 Einkauf/Verkauf umsatzsteuerfrei) angesprochen würde.

    Kann man irgendwie versuchen, die Buchung zu finden, die zu diesem Eintrag geführt hat (letztendlich kann es ja nur durch die genannten beiden Steuerschlüssel dort gelandet sein)?


    Ich will ja jetzt nicht ausschließen, dass hier ein Buchungsfehler dazu geführt haben kann, aber auch die Konten, die im FiBu hinterlegt sind bei den Steuerschlüsseln 69 und 70 sind unbebucht, also auch da kann es nicht reingerutscht sein bei einer manuellen Buchung der Eingangsrechnungen.


    Ich hab es etwas einkreisen können. Hier hat ein Kunde bei mir eingekauft und mir aber im Gegenzug als Teil der Bezahlung ein paar neue Ersatzteile gegeben, die ich dann, um sie einerseits ins Lager zu kriegen und andererseits den dafür verrechneten Betrag in die Bücher zu bekommen, diese Teile mit negativer Menge in die Rechnung genommen, so dass der Kunde dann eine Rechnung erhalten hat, auf der die von mir gelieferten Teile korrekt mit 19% Steuer draufstanden, und die von ihm angenommenen Teile ohne Steuer (der Privatmann würde die ja auch nicht abführen) in Abzug gebracht habe. Unten stand dann als Zahlbetrag die Restsumme, die er nach dem Deal noch offen hatte. Als Steuer wurde dann der einzig passende und auswählbare Nr 102 (Ohne Steuer (Einkauf)) genommen. In der EÜR ist es auch nicht so korrekt dargestellt (siehe unten nach der Grafik), umsatzsteuerlich eigentlich auch, aber obwohl der Steuerschlüssel 102 keine Feldzuordnung zum Feld 60 aufweist, erscheint es dort.



    Irgendwie ist das suspekt. Wo kann jetzt quasi diese Verknüpfung entstehen, wenn da bei dem verwendeten Steuersatz gar kein UVA-Feld zugeordnet ist, bzw. gar nicht zuordenbar ist?



    In der EÜR zeigt es mir die 260 EUR auch nicht richtig an, die Summen stimmen zwar, aber es erscheint unter 3735 (erhaltene Skonti ohne Vorsteuer), unterm Strich sind die Berechnungen ja korrekt, aber der Posten ist hier an einer falschen Stelle gelandet, hier müßte vermutlich dann am Steuerschlüssel was an den Buchungskonten geändert werden, was aber sicherlich das kleinere Problem ist.

  • Das Programm kenne ich nicht, kann also nur einen allgemeinen Hinweis geben.

    Hier wurde höchstwahrscheinlich die negative Menge als "Skonto" interpretiert. Ich würde daher bei der Einstellung für die Artikel einmal prüfen, wie Mindermengen behandelt werden.

  • Hallo cdfcool,


    So sieht die Default-Einstellung des USt-Schlüssels 102 aus (siehe Anhang).


    Das bei Dir dort auch als Erfolgskonto eingetragene Skonto-Konto 3735 - ich schließe mich also nesciens' Vermutung an - dürfte hier wohl verantwortlich sein.


    Wenn i.d.R. auch sonst kein Skonto bei anderen "Lieferanten" (ohne Umsatzsteuer) anfällt und es auch anderweitig keinen Grund für diese beiden Fibu-Zuordnungen (und auch keine andere Bebuchung -- auch nicht aus der Zeit der ermäßigten Umsatzsteuer in 2020 **) dieses Schlüssels gibt, würde ich für den 102'er wieder zur Default-Einstellung zurückkehren.


    Die entsprechende Rück-Anpassung dieses Steuerschlüssels und die anschließende Änderung / Stornierung der Rechnung (den/die betreffenden bestandswirksamen Artikel dabei auch neu einlesen bzw. aktualisieren) sollten die Sache in der UVA u. EÜ dann hoffentlich lösen.


    Wie immer: Vorsichtsmaßnahmen wie Sicherung bzw. vorlaufende Test-Buchung in einem Testmandanten sind angeraten...


    Zitat

    Irgendwie ist das suspekt. Wo kann jetzt quasi diese Verknüpfung entstehen, wenn da bei dem verwendeten Steuersatz gar kein UVA-Feld zugeordnet ist, bzw. gar nicht zuordenbar ist?

    **

    Hast Du auch die Zuordnungen im angesprochenen Konto 3735 geprüft ?

    Nach dem aktuellen Stand der Software dürften da keine mehr drin sein, aber evtl. hat das jemand händisch geändert?

    Ggf. für Jahresabschlussarbeiten zum Jahr 2020 (?)


    LG

  • da habe ich gefunden:


    Zuvor stand da tatsächlich das Konto 69 drin und dadurch ist das dann in das Feld 60 reingerauscht. Danke für den Denkansatz, da hätte ich alleine gesucht, bis der Arzt kommt.

    Die Änderung bewirkt aber nur für die zukünftigen Sachen was, das aufgetretene Problem muß ich händisch korrigieren, richtig? Im Grunde genommen geht es da nur um eine Buchung, die storniert und dann korrekt eingegeben werden muss.

  • Die Default-Einstellung im Kto. 3735 ist hier eigentlich der Schlüssel "7 Vorsteuer 16%".

    Das mit der Nicht-Zuordnung würde ich also ggf. nochmal überdenken, denn evtl. stimmen die USt.-Auswertungen für 2020 bei


    1.

    den erhaltenen Skonti zu ermäßigter C19-USt. = 16% (Einkauf) nun nicht mehr

    2.

    und/oder hat die bisherige Zuordnung zum Schlüssel 69 fallweise bereits in/seit 2020 fehlerhafte Buchungen bzw. Auswertungen

    verursacht **(?)


    Beides natürlich nur, wenn der USt.-Schlüssel 102 mit der Zuordnung zum 3735 in dieser Zeit auch bebucht wurde.


    Die neue Auswahl "nicht zugeordnet" "heilt" jetzt also zwar den Fehler in der jetzigen UVA, versemmelt aber ggf. die Auswertungen in der Vergangenheit, und wenn aus den Zuordnungen des Schlüssels 102 das Konto 3735 nicht heraus genommen wird, dann auch noch jene nach 2020 (wenn erneut Buchungen mit dem USt.-Schlüssel 102 und dem Kto. 3735 erzeugt werden).

    Zudem sollte im 3735 -unter dem Reiter Gliederungszuordnungen- sicher gestellt sein, dass dort ab 2021 gleichfalls KEINE Zuordnung zur UVA mehr drin ist.

    Aber selbst wenn, passiert hierbei ja solange nichts, wie es nach 2020 auch keine Ansprachen dieses Skonto-Kontos mehr gibt.


    Deshalb müssten n.m.M. nun eigentlich und hauptsächlich Deine Erfolgskonto- und Skonto-Konto Zuordnungen im USt.-Schlüssel 102 (= Dein Screenshot im EB) geändert werden. Dann würde nämlich das bis jetzt dort in beiden Fällen noch zugewiesene 3735 auch gar nicht mehr angesprochen werden. Also dann auch nicht mehr in zukünftigen Buchungen -- und damit auch nicht mehr unabsichtlich.


    ** Es sieht so aus, als ob die bisherigen Fehlzuordnungen auch in dem Problem aus Deinem Beitrag aus dem Jan. 2021

    --Feld 60 UVA 2021 zugehörige Buchung suchen -zumindest teilweise- ursächlich waren.


    Zitat

    Die Änderung bewirkt aber nur für die zukünftigen Sachen was, das aufgetretene Problem muß ich händisch korrigieren, richtig? Im Grunde genommen geht es da nur um eine Buchung, die storniert und dann korrekt eingegeben werden muss.


    Ja, die Rechnungs-Storno-Korrektur ist notwendig, damit die falschen Buchungswerte im 3735 berichtigt werden. Ein aktuell erzeugter UVA-Bericht für Q1/22 wird aber wohl schlicht durch die vorgenommenen Zuordnungsänderung/en bereits wieder stimmen.


    LG

    3 Mal editiert, zuletzt von wisogehtdas () aus folgendem Grund: Sorry, Berichtigung der ersten Hälfte des Beitrags wg. ursprünglicher Fehlinterpretation meinerseits.

  • Der Schlüssel wurde hier nur einmal bebucht, als ich Ware eines Privatkunden in Zahlung genommen habe, für die der ja keine Steuer abführen wird. Nachdem dann klar war, dass die Einträge über ein paar Ecken herumlaufen und auf dem Weg die Konten dann "gestreift" wurden, war auch klar, wie das einzustellen ist. An bereits gebuchten Vorgängen ändert das zum Glück nichts, das musste ich zusätzlich stornieren und durch Kopie den korrekten Buchungssatz schreiben, jetzt passt das wieder alles.


    Hier hat die Sache mit dem Schlüssel 102 den 3735 angesprochen, und bei dem ist dann das 69 hinterlegt, was dann den Eintrag im Feld 60 erzeugt hat. In der UVA ist das irrelevant, weil ich die nicht direkt aus dem Programm heraus "elstere", sondern oldschool über Eingabe im Elster online. Bei der EÜR hätte ich es dann nur anders deklarieren müssen als auf dem Ausdruck, aber so wie es jetzt ist, passt es.


    Danke auf jeden Fall für die Hinweise, dank derer ich dann die Suche hinbekommen habe.