EÜR – Steuersätze richtig angeben (innergemeinschaftliche Erwerb)

Guten Abend!

Es ist die erste Steuererklärung als umsatzsteuerpflichtiger Einzelunternehmer und ich habe gerade einen Knoten im Kopf. Ich hoffe ihr könnt mit weiter helfen.

Im Wiso Steuer Steuersoftware habe ich bei der Einkommenssteuererklärung die Möglichkeit meine Betriebsausgaben als Nettobetrag einzugeben, muss aber auch den Steuersatz angeben. Wenn ich im EU-Ausland (in dem Fall Niederlande) Materialien (z.B. Briefumschläge) bestelle, bekomme ich natürlich eine Rechnung ohne Umsatzsteuer (innergemeinschaftliche Erwerb). Muss ich dann in meiner Einkommenssteuererklärung 0% Steuer angeben oder 19%, da ich die 19% Umsatzsteuer jetzt hier in Deutschland entrichte und als Vorsteuer wieder geltend machen werden?

Liebe Grüße und vielen Dank!

Hallo maxundmoriz,

ich weiß was Reverse Charge ist. Das kommt bei dem Fall nicht zum Tragen, da es ein innergemeinschaftliche Erwerb ist. Reverse Charge ist zwar ähnlich aber nicht das gleiche. Aber davon abgesehen will ich nur wissen wie ich es in der EÜR der Einkommenssteuererklärung (nicht Umsatzsteuererklärung, da ist es ja klar) richtig angebe.

Da verstehst du wohl was falsch. Bei einem innergemeinschaftlichen Erwerb wird die Steuer ebenfalls vom Erwerber im Inland bezahlt und kriegt es als Vorsteuer wieder zurück (so wie ich es auch schon in meiner Frage geschrieben habe), allerdings wird das nicht Reverse Charge genannt auch wenn es ähnlich ist!

Der Unterschied ist folgender:

• Beim Reverse Charge Verfahren wird bei der Leistungangesetzt, die steuerbar ist. Jedoch schuldet der Empfänger der Leistung die Umsatzsteuer.
• Die innergemeinschaftliche Lieferung ist per se steuerfrei (§ 4 Nr. 1b UStG in Verbindung mit § 6a UStG). Der steuerbare Tatbestand ist der Erwerb(§ 1 Abs. 1 Nr. 5 UStG).
• Insofern erfolgt überhaupt keine Umkehr der Steuerschuldnerschaft, weil die Steuerpflicht unmittelbar beim Erwerb ansetzt (Erwerbssteuer).