LTD Gründen??

  • Hallo Zusammen,


    von einigen meiner Kollegen wird mir in letzter Zeit immer öfter vorgeschlagen, eine LTD zu gründen um damit in Deutschland Steuern zu sparen.


    Lt. deren Aussage gibt es wohl Angebot, die eine englische Niederlassung sowie einen engl. Geschäftsführer beinhalten, so daß man nun vollständig dem englischen Steuerrecht unterliegt und damit dann in D keine Steuern mehr zahlen muß.


    Soweit ich weiß ist das doch eigentlich nicht möglich, oder?


    Was ist von diesen Angeboten zu halten?


    Vielen Dank
    Robert

  • Hallo Thunderbirdy,


    soweit ich weiß, müssen um mit einer Gesellschaft in einem Land versteuern zu können, mindestens folgende Zusammenhänge gegeben sein:


    a) es muss sich um eine echte Betriebstätte handeln, um in den vollen Genuss der steuerlichen Möglichkeiten zu kommen. Eine Betriebsstätte ist jeder Ort, welcher der Ausübung des Unternehmenszweckes dient.


    b) Es muss sich am Ort der Versteuerung auch die Willensbildung der Firma befinden.


    Zu beachten sind in jedem Fall:


    Die Folgekosten der Limited (Jahresgebühren), hier ist es wichtig, einen seriösen Partner an der Hand zu haben, der die jählrichen Kosten nicht über 250 - 300 Euro treibt.


    Abgabepflichten (Annual Return) - Nach Ablauf von einem Jahr muss man seinen Annual Return abgeben. Dieser Annual Return ist zu verstehen wie ein Handelsregisterkontrollbrief. Gibt man ihn nicht ab, kann das zur Löschung der Gesellschaft führen.


    Rechtsverhältnisse - Zwar gilt im Außenverhältnis deutsches Recht, im Innenverhältnis jedoch englisches - Sollte es zu Unstimmigkeiten o.ä. kommen, ist das zu beachten.


    Übrigens - die Frage habe ich unter diesem Link angestoßen http://bk.buhl.de/phpBB2/viewtopic.php?t=111 (letzter Punkt)- Ein Blick in die geänderte GmbH-Gesetzgebung war der Anstoß.

  • Hallo Scheuermann,


    wenn ich die Kollegen richtig verstanden habe, soll das wohl so funktionieren, daß in GB eine LTD gegründet wird und dort dann auf dem Papier ein englischer Treuhänder als Direktor eingesetzt wird.


    Ein offizieller Geschäftssitz mit Telefonnummer, Fax usw. wäre wohl auch dabei, jedoch kostet die Eröffnung >EUR 5.000 und danach jährlich ca. EUR 2.500.


    Mit dabei wäre dann aber auch noch eine englische Bankverbindung.


    Irgendwie kommt mir das ganze jedoch nicht so ganz legal vor, oder täusche ich mich hier?


    Besteht da nicht die große Gefahr, daß das Finanzamt hier ziemlichen Ärger macht?

  • <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.anwaltskanzlei-cvw.de/deutsch/faelle/Wirtschaftsrecht/fall_w7.html">http://www.anwaltskanzlei-cvw.de/deutsc ... ll_w7.html</a><!-- m -->


    Vorallem der Vorletzte Absatz wäre für dich wichtig:


    "Zum Steuersparmodell taugt die englische Limited im übrigen nicht. Hat die Limited eine Niederlassung in Deutschland, so ist sie nach deutschem Recht steuerpflichtig."


    Ausserdem solltest du, wenn du mehr oder weniger viel an eine andere Gesellschaft bzw. Treuhänder zahlen musst, zunächst diese prüfen ob dieser auch wirklich seriös ist. Und das nicht am Internetauftritt dieser Person aufhängen, sondern bei den kleinsten Zweifel auch mal den Verbraucherschutz oder ähnliches zu Rate ziehen. Die können meist auch mitteilen, wenn eine entsprechende Gesellschaft auffällig geworden ist.


    Grüße

  • Zitat

    "Zum Steuersparmodell taugt die englische Limited im übrigen nicht. Hat die Limited eine Niederlassung in Deutschland, so ist sie nach deutschem Recht steuerpflichtig."


    Ich habe zwar keinen Überblick über die Kostenspannen und damit verbundenen Leistungspakete der Agenturen die bei der Gründung und dem Betrieb einer Ltd. behilflich sind, denke aber, das bei den von Dir genannten Kosten und dem oben aufgeführten Zitat die Gründung einer GmbH durchaus attraktiv sein kann.


    Erstens - es werden "nur" noch 10.000 EUR Einlage verlangt
    Zwotens - es ist eine rechtssichere Kiste, sowohl im Innen- als auch im Außenverhältnis
    Drittens- Auch hier bieten sich (noch) zig Möglichkeiten Steuern zu sparen

  • ...


    es ist nicht nur damit getan ne LTD zu gründen. Bei den Banken ist diese nicht wirklich gern gesehen. Ansonsten is es schon nicht schlecht, grad bei ner GmbH. Bei Angestellten entfällt die Lohnsteuer, da diese nach dem englischen Steuerrecht eingestellt sind.


    aber es gibt interessante Seiten, versuchs mal mit goahead.

  • Diese Angebote von anderen Anbietern scheinen unseriös zu sein, oder es sind sogenannte "Wiederverkäfer"!
    Da habe ich was richtig günsiges für 90 Euro gefunden.


    <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.office-center.info/de/info-england.html">http://www.office-center.info/de/info-england.html</a><!-- m --> :lol:


    Habe schon mehrmals mit der Firma telefoniert..
    Also Support ist 1A.


    Werde da jetzt mal versuchen

  • Hallo Selector,


    die Seite sieht in der Tat sehr interessant aus.


    Was mich aber wundert: Wenn es doch angeblich so einfach ist, mit einer Offshore Firma in Belize nur 190 Euro in Jahr an Steuern zu zahlen, frage ich mich, wieso das nicht viel mehr Leute machen. Es muß doch einen Haken an der Sache geben, oder?


    Wie sähe es eigentlich mit der Umsatzsteuer aus, wenn ich z.B. in Belize eine Offshore Firma gründe und diese als Firma in D tätig wird. Muß die Ust. dann an das deutsche FA abgeführt werden, oder müßte dann gar keine Ust. gezahlt werden?

  • Hallo Gast,
    wenn die Leistung in D erbracht wird, ist deutsche USt in Deutschland zu berechnen und abzufuehren.
    Es richtet sich also nach dem Land, in dem die Leistung erbracht wird, einschliesslich der vielen Ausnahmen wie Internet, Internet-shop etc., im UStG (Umsatzsteuergesetz) geregelt.
    Insofern bringt Belize wenig.

  • Hallo,


    ich weiß nicht, ob ich das jetzt richtig verstehe:


    Entscheidend ist, daß die Leistung in D erbracht wird, unabhängig davon, ob ich als Deutscher die Leistung erbringe oder ob eine englische LTD einen Engländer beschäftigt, der hier arbeitet, sein Geld jedoch von der LTD bekommt?


    Also würde es in diesem Fall keinen Unterschied in Bezug auf die Ust. machen, ob ich als Deutsche Firma tätig werde, oder als englische LTD, solange die Leistung hier erbracht wird?

  • Hallo,


    Die Diskussion zur Gründung einer TLD, geht eher darum, Steuerersparnise im Ausland zu erhalten und somit um eine legale Form der Steuerflucht zu ermöglichen.


    Ich persönlich habe großes Interesse eine LTD zu gründen, jedoch nicht um Steuern zu sparen, sondern um der deutschen Bürokratie aus dem Weg zu gehen. Steuern möchte ich jedoch aus Solidaritätsgründen weiter in Deutschland bezahlen.



    Nun hätte ich aber auch noch ein paar Fragen:


    Ist die Gründung und die weitere Führung/Verwaltung einer TLD wirklich viel einfacher und kostengünstiger, als die deutsche Selbstständigkeit (Einzelfirma, GBR usw.) und Verwaltung?


    Ich stelle mir das nämlich alles recht kompliziert vor und es hört sich für mich auch so an:


    Registered Office
    Company Secretary
    Verwaltung
    usw. usw.


    Was für einen Vorteil hätte es eine TLD zu Gründen und das anonym durch einen Rechtsanwalt betreuen zu lassen??
    Nennt man das nicht auch Verschleierung?


    Ist der Namde der TLD frei Wählbar oder muss dort auch der Vorname enthalten sein??



    MFG

  • Meiner Meinung nach eignet sich die LTD nicht um Steuern zu sparen, oder um der deutschen Bürokratie aus dem Weg zu gehen.
    Grundsätzich gilt, das wenn Sie in Deutschland geschäftlich aktiv sind, dann müssen Sie auch Steuern in DE entrichten.
    Die LTD ist für garantierten Haftungsschutz , kein Haftungsdurchgriff im Konkursfall und Pfändungs- und Vermögensschutz gut.
    Es ist besser als die GMBH, weil es einfach billiger mit den 90 Euro ist.
    Unter anderem ist es auch ideal zum Neubeginn bei bestehenden Altlasten.


    Um Steuern zu sparen, oder der Bürokratie aus dem Weg zu gehen(was in DE nur begrenz möglich ist) wäre die Offshore Gründung eine gute Lösung.


    Es eignet sich jedoch mehr oder weniger nur für Dienstleistunggeschäft. :(


    Steuern runter, macht Deutschland munter....... :roll:
    Nur leider ist die Regierung zu geizig und sieht alles nur sehr kurzfristig :evil:

  • Hallo!
    Wenn ich mich nicht irre, ist eine LTD mit nur einem 1€ Einlage möglich. Und wie schon von anderen erwähnt bei Banken (und vielen Großhändlern) nicht gerne gesehen, da in den letzten 1.5 Jahren sehr viele "unseriöse" Geschäftetreiber und Existenzgründer die es in Deutschland nicht geschaft haben eine LTD gründen. Das meiste Geld für die Gründung und den weiteren Verlauf nehmen die "Vermittler" im Ausland ein. Die stellen einen Postkasten und eventuell eine Telefonistin, welche bei Anruf nichts weiter sagt, als das der Geschäftsführer im Moment nicht zu erreichen ist. Gerade durch diese Vermittler und der geringen Haftung im Konkursfall ist diese Art der Gesellschaft sehr sehr unbeliebt, womit einem der schlechte Ruf automatisch voreilt.

  • Also es gibt viele Anbieter der LTD UK,der 90€-Vogel,der da gelobt wird hat keine Handelsregistereintagung in Deutschland,nur nen Haufen Briekastenfirmen rund um den "blauen Ball".Was macht der Gründer wenn er den Vertragsgegenstand nicht erhält?Dicke Backen!
    Seriöser erscheinen Firmen,die in GER ansässig sind und von Deutschland aus per Efiling (elektronisch) gründen.Hier: <!-- w --><a class="postlink" href="http://www.bolimited.com">http://www.bolimited.com</a><!-- w --> [/url]ist solch ein Unternehmen,qualifiziert,schnell und transparente Preise,immer ansprechbar und wenn man die besucht muss man nicht im Briefkasten platznehmen ohne einen Kaffe angeboten zu bekommen.
    Die sitzen 80km nördlich von Hamburg (Kiel)und die Sekretärinnen allein sind einen Besuch wert-.[/b]