Gegenkonto für Einnahmen und Ausgaben

  • Ich habe bisher mit QBU gearbeitet. Dort hatte ich - der Empfehlung folgend - nur mit einem Gegenkonto, nämlich 1000 (Kasse) gearbeitet. In der Wiso-Einnahme Überschussrechnung scheint man Bank und Kasse differenzieren zu wollen; jedenfalls sind die Konten Bank und Kasse bereits in der Grundeinstellung aktiviert. Was bringt das? Für die Gewinnermittlung ist es doch egal, ob in bar oder über die Bank bezahlt wird. Wenn ich weiter nur mit einem Gegenkonto arbeiten will, nehme ich dann Konto 1000 (Kasse) oder evtl. das Konto 1371 (Verrechnungskonto für Gewinnermittlung § 4/3 EStG, nicht ergebniswirksam)? Das Konto 1371 war mir bisher nicht geläufig.

  • Hallo,


    Wenn Du weiterhin nur mit einem Gegenkonto arbeiten willst, dann nimm am besten das Konto 1360 (Geldtransit). Dies ist für solche Dinge gedacht.


    Frage, was bringt Differierung: Nur eine bessere Übersicht für Dich. Für die steuerliche Beurteilung des FA spielt dies keine Rolle.


    Gruß Thomas

  • Zitat

    dann nimm am besten das Konto 1360 (Geldtransit).


    Falsch, denn das ist ein Transitkonto - kann man sich mit den damaligen Transitstrecken zwischen der BRD und West-Berlin vor Augen führen, nur dass hier meist verschiedene Geldkonten (Kasse, Bank, Postbank, VISA/MasterCard etc.) angesprochen werden. Es geht was von einem Geldkonto runter und kommt kurze Zeit später auf dem anderen an.


    Wenn keine Ordnungsgemäße Kasse geführt wird und keine Bank runtergebucht wird, dann ist das Kto. 1371 die richtige Alternative und sonst nichts - höchstens noch Privateinlage und Privatentnahme (1800 und 1890) bebuchen.


    Bankzahlungen haben auf dem Konto 1000 nichts zu suchen.

  • Hallo Dragon,


    Zitat


    Falsch, denn das ist ein Transitkonto


    Warum falsch?
    Beispiel:
    Im Buhl-Programm "Mein Büro", welches für "EÜR-Steuerpflichtige" gedacht ist, gibt es per Voreinstellung ein sogenanntes "Verrechnungskonto". Dieses wird als alleiniges Geldkonto geführt, sofern man nicht andere anlegt, bzw. aktiviert.


    Als Kategorie, wie es dort heisst, ist das SKR03-Konto 1360 hinterlegt. Tatsächlich falsch?


    Ein Blick in die Kontenverwaltung bei WISO-Sparbuch zeigt ebenfalls, dass die Konten 1360, 1370, 1371 als Verrechnungskonten geführt werden und keinerlei Zuordnung zu den Steuerformularen haben. Das sieht z.B. bei 1800 und 1890 schon ganz anders aus.


    Für mein Verständnis ist bei der EÜR das Geldkonto nicht wirklich entscheidend. Es ist nur eine Art Zwischenlager, welche auf das Zu- und Abflussprinzip, dass der EÜR zugrunde liegt, keinerlei Auswirkungen hat. Ich brauche dies nicht wirklich, kann meine Ein- und Ausgaben auch gegeneinander aufsummieren.


    Ich kann, wenn ich möchte auch das Konto 1000 nehmen und es zu "Geldkonto" umbenennen. Ich kann dort freilich auch Bankbuchungen ablegen. Was soll daran falsch sein?


    Wichtig ist natürlich, dass dieses Konto dann bei der EÜR richtig herangezogen wird. Soweit ich das abschätzen kann, gehen alle Geldkonten auf die gleiche Weise dort ein, nämlich gar nicht, egal ob Kasse, Postbank, Geldtransit oder wie sie noch heißen...


    Gruß Thomas

  • Zitat

    Ich brauche dies nicht wirklich, kann meine Ein- und Ausgaben auch gegeneinander aufsummieren.


    Dann mach es mit einer Excel Tabelle!


    Wenn Du Deine EÜR aber mit Kontenplan und einem Buchungsprogramm machst wäre
    es, nein ist es notwendig auch die richtigen Konten anzusprechen!!!


    Auf einem Kassekonto Bankbewegungen zu buchen ist doch absoluter Unsinn!

  • Hallo Dragon,
    Warum falsch?
    Beispiel:
    Im Buhl-Programm "Mein Büro", welches für "EÜR-Steuerpflichtige" gedacht ist, gibt es per Voreinstellung ein sogenanntes "Verrechnungskonto". Dieses wird als alleiniges Geldkonto geführt, sofern man nicht andere anlegt, bzw. aktiviert.


    Als Kategorie, wie es dort heisst, ist das SKR03-Konto 1360 hinterlegt. Tatsächlich falsch?


    Ein Blick in die Kontenverwaltung bei WISO-Sparbuch zeigt ebenfalls, dass die Konten 1360, 1370, 1371 als Verrechnungskonten geführt werden und keinerlei Zuordnung zu den Steuerformularen haben.

    Das Wort Transit (von lat. trans „durch“, ire „gehen“) sagt es doch eigentlich genau aus. In Verbindung mit Geld... wird klar, dass es nur ein Verrechnungskonto für (Bar-)Geld ist. Daher ist es nicht richtig dieses Konto zu bebuchen.


    Zitat

    Das sieht z.B. bei 1800 und 1890 schon ganz anders aus.

    Diese Konten sind auch nur wirklich wichtig, wenn es um den Schuldzinsabzug § 4 Abs. 4a EStG geht Aber eigentlich hat man dann einen ganz guten Überblick, wie es um sein Unternehmen liquiditätsmäßig steht.

    Zitat

    Für mein Verständnis ist bei der EÜR das Geldkonto nicht wirklich entscheidend. Es ist nur eine Art Zwischenlager, welche auf das Zu- und Abflussprinzip, dass der EÜR zugrunde liegt, keinerlei Auswirkungen hat.

    und

    Zitat

    Wichtig ist natürlich, dass dieses Konto dann bei der EÜR richtig herangezogen wird. Soweit ich das abschätzen kann, gehen alle Geldkonten auf die gleiche Weise dort ein, nämlich gar nicht, egal ob Kasse, Postbank, Geldtransit oder wie sie noch heißen...


    Das stimmt soweit - hat auch niemand anders behauptet.


    Zitat

    Ich brauche dies nicht wirklich, kann meine Ein- und Ausgaben auch gegeneinander aufsummieren.

    Dann nimm ein Tabellenkalkulationsprogramm oder ein Zettel und Schreibe alles auf - Vergiss dabei aber nicht, dass du im Falle einer Betriebsprüfung dazu verpflichtet bist die Daten grundsätzlich in einem GdPDU-Format dem Prüfer zur Verfügung stellen musst.


    Zitat

    Ich kann, wenn ich möchte auch das Konto 1000 nehmen und es zu "Geldkonto" umbenennen. Ich kann dort freilich auch Bankbuchungen ablegen. Was soll daran falsch sein?

    Im Grundegenommen kannst du alle Konten umbennen oder einen eigenen Kontenrahmen mit ganz anderen Kto-Nr. Nutzen, aber der Sinn muss erkennbar bleiben. Falsch wäre es aber, wenn du es Kasse nennst und dann Bankbuchungen darauf ausführst, weil dafür gibt es das Konto Bank. Was spricht eigentlich dagegen die Bank und eine Kasse zu buchen? Man zumindest anhand der Bankauszüge kontrollieren, ob alle Zahlen in der Höhe richtig erfasst sind USt/VorSt mal außen vorgelassen, aber da muss sowieso drauf geachtet werden.




    Zitat

    Gruß Thomas


    Gruß zurück :)