DATEV Schnittstelle

  • Ich hatte heute ein Gespräch mit meinem Steuerberater und der meinte er muss nach dem Import der DATEV-Datei noch massig nacharbeiten. Da müssen wohl z. B. die Umsätze noch den Konten zugeordnet werden.


    Kann das sein? Ich wollte meinem Steuerberater eigentlich Arbeit ersparen und Kosten sparen. Jetzt will er mir die Kosten erhöhen.


    Ich dachte der Steuerberater liest die Datei ein und braucht "nur" mal drüberschauen ob alles passt. War / Bin ich da evtl. zu naiv?

  • Das kann ich mir eigentlich nur vorstellen, wenn beim Buchen völlig gegen das Bedienkonzept der Software gearbeitet wurde oder bei den Rechnungen nicht beachtet wurde, dass es sich manchmal um vom Standard abweichende Fälle handelte. Ohne deine Daten zu kennen, ist das natürlich nicht einzuschätzen.


    Vielleicht hat der Steuerberater ja auch eigene Vorstellungen oder will Geld verdienen, wer weiß das schon.

  • Hallo heike69,


    schön, dass du dieses Thema einmal ansprichst. Es hat natürlich nicht nur eine technische Seite, insofern es um die Anpassung an einheitliche Versendungs- und Verarbeitungsformate geht, sondern auch eine menschliche Seite, was Kooperation und Kooperationsbereitschaft deines Steuerberaters angeht.


    Da die Daten deinem Steuerberater bereits vorliegen, nehme ich an, dass du dich vor dem ersten Export von deinem Steuerberater genau hast einweisen lassen. Er hat dir gesagt, welches Inputformat er benötigt und wie die Stammdaten einzutragen sind, damit er mit deinen Daten klarkommen kann, sei es bei der Datev, sei es bei seinem anderweitigen Verarbeitungsprogramm. Es ist ja nötig, dass der Steuerberater in seiner Software die gleichen Konten mit den gleichen Nummern und gleichen Bezeichnungen anwendet, wie du sie in deiner Software anwendest. Wenn du also Sach- und Personenkonten individuell angelegt hast, muss er sie in seinem Programm ebenfalls so anlegen.


    Um ihm eine schnelle Kontrolle hinsichtlich von Anpassungen zu ermöglichen, legst du beim Datenexport sicherlich die Summen- und Saldenliste mit bei. Mehr kannst du nicht tun, und damit nimmst du ihm viel Arbeit ab. Die reine Arbeit des Anpassens spielt sich beim Steuerberater mit der Zeit ein und ist dann nur eine Sache von Minuten.


    Schwieriger ist, die künftige Kooperationsbereitschaft deines Steuerberaters zu beurteilen. Sein Hinweis auf eine beträchtliche Mehrarbeit durch das nötigen Verzahnen von Vor- und Nacharbeit entbehrt sicherlich einer sachlichen Grundlage. Du kannst daran eher den Unwillen ablesen, seinen Mandanten generell mit einer Einstellung der "Hilfe zur Selbsthilfe" zu begegnen. Uns allen misshagt es, wenn beispielsweise eine Autowerkstatt sich über ein Pannenfahrzeug hermacht mit der Anspruchshaltung: Jetzt gehört uns diese Arbeit. Ein Steuerberater, der auf der Höhe der Zeit ist, unterstützt immer die Selbsttätigkeit seiner Mandanten! Es geht ihm nicht nur ums Bilanzieren und Steuern erklären, sondern ebenso darum, Selbstbestimmung und Selbstorientierung seiner Mandanten zu fördern; denn diese Fähigkeiten verlangt die heutige Wettbewerbswirtschaft von Unternehmern.


    Wenn also die Deutung zutreffen sollte, dass dein Steuerberater zunächst die eigene "Existenzsicherung" sucht, dann würde ich mich von ihm verabschieden; solche Berufseinstellung lässt auch kein gutes Licht auf sein Leistungsniveau fallen.


    Es grüßt
    eulaka

  • Moin,
    Lass Dir doch mal von Deinem Steuerberater genau aufzeigen, was er an einem konkreten Beispiel nacharbeiten muss.
    Wenn du dieses Beispiel hier einstellst, kann hier beurteilt werden, ob es an Deinen Buchungen, an dem Datevexport oder an deinem Steuerberater liegt.